Für die Damenabteilung des FC Wacker Innsbruck gestaltete sich das vergangene Wochenende zwiespältig. Zum einen durfte man sich über einen Sieg des jungen Zweierteams freuen, zum anderen bezog die Kampfmannschaft eine herbe Niederlage.
Satz mit X, das war wohl nix!
Es gibt solche Tage. Tage, an denen alles, was man angreift, schief läuft. Tage, an denen man besser im Bett geblieben wäre. Tage zum Vergessen. Der Sonntag und vor allem das Spiel gegen die SpG Südburgenland/TSV Hartberg war so ein Tag.
Dabei begann das Spiel gegen Südburgenland eigentlich gar nicht mal schlecht. Die Wacker-Damen starteten passabel in die Partie und konnten auch nach vorne Akzente setzen. Gute Chancen in der Offensive blieben jedoch ungenützt und auch die Pfeife des Schiedsrichters blieb in einer zumindest brenzligen Situation stumm. In der 21. Spielminute nahm das Übel dann allerdings seinen Lauf. Bei einem Eckball vergaßen die Innsbruckerinnen auf Lilla Sipos. Die Führende der Torschützinnenliste erzielte das 1:0 für Südburgenland (21.). Irgendetwas richtete dieser Treffer mit den Wackerianerinnen an. Wenig später verpasste unsere Abwehr einen hohen Ball und Sipos stand unvermittelt abermals alleine vor dem Gästetor – 2:0 (28). Das 3:0 – abermals durch Sipos – servierten die Wackerianerinnen durch einen Fehler im Spielaufbau regelrecht auf dem Silbertablett (36.). Dass in der 43. Minute FCW-Kapitänin Miriam Hochmuth einen Stanglpass auch noch unglücklich ins eigene Tor ablenkte, war dann das sprichwörtliche Sahnehäubchen. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Trainerteam bereits zweimal gewechselt – u.a. musste Jana Mayer verletzungsbedingt vom Feld. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff parierte Sofia Gabriel eine weitere Chance der Hausherrinnen zwar noch glänzend, gegen den Nachschuss von Popofsits war unsere Keeperin dann jedoch machtlos (45+1.)
Schadensbegrenzung war die Devise in der zweiten Halbzeit und vor allem ein anderes Auftreten sollte an den Tag gelegt werden. Doch nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn zappelte das Leder schon wieder im FCW-Gehäuse, Popofsits schnürte ihren Doppelpack und stellte auf 6:0 (48). Nur wenig später gab es einen Lichtblick in Schwarz-Grün. Julia Stützenberger eroberte im Pressing den Ball und zwang SpG-Torfrau Fazekas zu einer Parade – jedoch außerhalb des Strafraums. Nach glatt Rot für die Torhüterin verwandelte Maria Plattner den fälligen Freistoß direkt zum Ehrentreffer (55.). Schadensbegrenzung in Überzahl? Leider Fehlanzeige! Völlig verunsichert agierten unsere Damen weiterhin fehleranfällig und fingen sich in der 69. Minute das 7:1 abermals durch Popofsits ein. Zu allem Überdruss musste Plattner dann ebenfalls verletzt vom Feld, nachdem sie zuvor auf ihre Schulter gestürzt war. Eine Viertelstunde später war endlich Schluss und unsere Damen traten ordentlich bedient die Heimreisen an.
Spieldaten:
2. Frauen Bundesliga, 4. Runde
SPG Südburgenland/TSV Hartberg – FC Wacker Innsbruck Damen 7:1 (5:0)
Sonntag, 22.09.2024, 11.00 Uhr
FußballArena Mischendorf
Schiedsrichter: Bernhard Luef
100 Zuschauer
SPG Südburgenland/TSV Hartberg: Fazekas, Rozmis, Bacher (83. Dorfmeister), Graf (K), Dorn, Popofsits (83. Hammrich), Maurer (60. Schandl), Beiglböck, Leitner, Gröller (53. Meixner), Sipos
FC Wacker Innsbruck Damen: Gabriel, Marhaus, Volgger, Hochmuth, Carolus (32. Hays), Mayer (40. Gutensohn), Gojcaj (75. Schwaninger), Plattner (75. Auer), Eckert (75. Gstrein), Makungu, Stützenberger
Tore: Sipos (21., 28., 36.), Popofsits (45+1., 48., 69), Hochmuth (43., ET), Plattner (55.)
Gelbe Karten: Demir bzw. keine
Rot Karte: Fazekas
Reaktion mit Ausrufezeichen
Ganz anders verlief das Spiel des Zweierteams in der Landesliga. Nach dem glücklichen 1:1 in der Vorwoche gegen die SPG Brixental waren die FCW Youngsters gegen Tirolliga-Absteiger Lechaschau auf Wiedergutmachung aus. Der Stachel des Punkteverlustes saß tief, zudem galt es gegen die ebenfalls noch ungeschlagenen Außerfernerinnen die Tabellenführung zu verteidigen.
Zehn Minuten verspätet (bei der Heimmannschaft (!) standen Spielerinnen im Stau) begann das Spiel furios. Wacker stand hoch, presste früh an und sorgte gleich von Beginn an für Torgefahr. Ein erster Abschluss von Kapitänin Alina Riedl (3.) war noch zu zaghaft, ehe es in der 5. Minute erstmals im Lechaschauer Tor einschlug. Penelope Hackl-Nascimento störte die gegnerische Torfrau bei einem Eckball entscheidend und bugsierte das Spielgerät zum frühen 0:1 über die Linie. Kurz darauf durften sich die Wackerianerinnen bei einer Debütantin bedanken, als die erst 15-jährige Marie Böckle im Tor mit einer Glanzparade gegen Theresa Beirer die Führung festhielt. Quasi im Gegenzug brachte ein Geniestreich das zweite Wacker-Tor. Nachdem FCL-Torhüterin Maninger einen Rückpass in die Hand nahm, schaltete Hackl-Nascimento am schnellsten, spielte den Ball schnell zur Mitte, wo Lina Sausgruber nach einem gerade noch abgewehrten Riedl-Schuss zum 0:2 abstaubte (9.). Der zweite Treffer brachte dann etwas Ruhe ins Spiel, das Tempo blieb aber weiterhin hoch. Die Heimmannschaft war durch Pässe auf die schnelle Beirer stets gefährlich, die FCW-Abwehr rund um die erneut bärenstarke Chiara Rainer und Neo-Wacker-Spielerin Lynn Gottschlich hielt jedoch stand. Gegen Ende der ersten Halbzeit legten die Hauptstädterinnen noch einmal einen Gang zu und erhöhten ihre Ausbeute. Nach schönem Zusammenspiel von Kasenbacher und Walder im Zentrum stecke letztere den Ball mustergültig auf Hackl-Nascimento durch und die wackere Stoßstürmerin schob den Ball durch die Beine der Torfrau zum 0:3 ins Netz (40.). Nur eine Minute später verpasste Sausgruber ihrerseits den möglichen Doppelpack, die pfeilschnelle Flügelspielerin wurde in letzter Sekunde am Abschluss gehindert. Somit ging es mit dem 0:3 in die Halbzeitpause.
Mit der Halbzeit änderte sich zwar die Spielrichtung, am Geschehen tat sich jedoch wenig. Wacker war spielbestimmend und arbeitete sich kontinuierlich vor das Lechaschauer Tor. In der 50. Minute hätte ein Zusammenspiel der Riedl-Schwestern fast mit einem Traumtor geendet, Sara „senior“ setzte den Ball per Kopf aber um Millimeter am Lattenkreuz vorbei. Zehn Minuten später verewigte sich auch Michaela Kasenbacher wieder in der Schützenliste. Nach einem Pass in die Tiefe herrschte im Lechaschauer Strafraum plötzlich kollektive Verwirrung und der Ball lag eine gefühlte Ewigkeit unbeaufsichtigt frei da, ehe Kasenbacher heranrauschte und das Leder mit Wucht ins lange Eck zimmerte (60.). Eine herrliche Kombination sorgte drei Minuten später für das 0:5. Die aufgerückte Tatjana Riedl wurde von Kapitänin Alina Riedl (nicht verwandt oder verschwägert) im Zentrum freigespielt und schlenzte den Ball nach schönem Doppelpass mit Magdalena Walder gefühlvoll ins lange Eck. In dieser Phase ging es Schlag auf Schlag. Weitere zwei Minuten später nahm sich Sara Riedl ein Tiefenzuspiel herrlich mit, behielt im Eins-gegen-Eins den Überblick und schob überlegt zum 0:6 ein (65.). Kapitänin Alina Riedl, einer der Aktivposten im Spiel der Gäste, scheiterte gegen Spielende ebenso wie Schwester Sara an der Querlatte, ehe Magdalena Walder einen mustergültigen Angriff zum 0:7-Endstand nutzte. Ausgehend von Torfrau Böckle gelangte der Ball sukzessive über mehrere Stationen nach vorne zu Walder, die nach starkem Antritt den Ball in den Winkel nagelte (80.).
Spieldaten:
Frauen Mair Wattens Landesliga, 4. Runde
FC Lechaschau – FC Wacker Innsbruck Damen II 0:7 (0:3)
Samstag, 21.09.2024, 18.00 Uhr
Sportplatz Lechaschau
Schiedsrichter: Atak Ulas
50 Zuschauer
FC Lechaschau: Maninger, Eberhard, Hosp (K), Strahinjic, Beirer T. (85. Schöpf), Hämmerle, Frick (45. Schmid), Beirer F., Bunte (45., Müller), Wascher (70. Hofherr), Wolf (80. Schreieck)
FC Wacker Innsbruck Damen II: Böckle, Kober, Rainer, Gottschlich, T. Riedl, S. Riedl, A. Riedl, Walder, Kasenbacher (75. Nisandzic), Hackl-Nascimento (65. Wieser), Sausgruber
Tore: Hackl-Nascimento (5., 40.), Sausgruber (9.), Kassenbacher (60.), T. Riedl (63.), S. Riedl (65.), Walder
Gelbe Karten: keine bzw. A. Riedl
Foto: Daniel Schönherr