Das mit Spannung erwartete Stadtderby zwischen dem FC Wacker Innsbruck und der SVG Reichenau sah nach regulärer Spielzeit keinen Sieger. Das Elferschießen musste entscheiden.
Drama vom Elfmeterpunkt
Leider nicht in Bestbesetzung (Kapitän Rami Tekir erkrankt, Mame Wade verletzt) empfing der FC Wacker Innsbruck im Viertelfinale des Kerschdorfer Tirol Cup das Regionalliga-West-Team der Reichenau. So führte Lukas Tauber erstmals den FCW als Kapitän aufs Feld. Die Wackerianer präsentierten sich vor 3089 Zuschauern untypisch defensiv ausgerichtet. Man überließ den Gegner den Ball und setzte auf Konter. Der haushohe Favorit aus der Reichenau wusste diese Freiheiten im Mittelfeld zu nutzen. Ex-Wackerianer Hubmann verteilte die Bälle und suchte die Stürmer der Gäste. Doch den ersten Torschuss hatten trotzdem die Schwarz-Grünen zu verzeichnen. Mit der ersten guten Kombination kam Okan Yilmaz zum Abschluss (11.). Reichenaus Tormann Steiner parierte. Beim anschließenden Eckball war Steiner gerade noch vor Romuald Lacazette zur Stelle. In der Folge gelangen den Gästen immer wieder gute Stanglpässe, die aber keinen Abnehmer fanden. Mit einer Ausnahme: Kraxner gab scharf zur Mitte, Binder kam zum Abschluss, doch Tauber parierte sehenswert. Auf der anderen Seite drang Adrian Lechl in den Strafraum ein, sein Schuss ging knapp drüber. Danach taten die Wackerianer mehr für die Offensive. Das eröffnete Raum für Konter der Gäste. Ein weiter Ball fand Reichenaus Kleinlercher, doch Tauber war auf seinem Posten (28.). Dann waren wieder die Hausherren dran. Diagonalpass auf Lechl, dessen Schuss Steiner über die Latte drehte (33.). Es ging hin und her. Nach einem guten Zusammenspiel der Reichenau Offensive musste Tauber seine ganze Kunst aufbringen und vereitelte mit einer Fußabwehr den Gegentreffer. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzten die Wackerianer. Eine gefühlvolle Flanke von Lechl köpfelte Shaked Wexler aufs Tor. Steiner parierte erneut in extremis.
Auch in der zweiten Halbzeit behielten die Wackerianer lange Zeit ihr Defensivkonzept bei. Die Gäste kamen nun auch kaum mehr vors Tor, sondern mussten sich mit ungefährlichen Weitschüssen begnügen. Nach 70. Minuten wurden die Wackerianer aktiver und forcierten nun ihr Offensivspiel. Der eingewechselte Ramo Buljubasic setzte Wexler am Flügel ein, dessen Stanglpass gerade noch abgefangen wurde (71.). Der aufgerückte Ty Walker flankte kurz danach in den Strafraum, Lacazettes Kopfball wurde geblockt (73.). In der 76. Minute war wieder Lacazette zur Stelle. Diesmal fing er einen Pass ab, und schoss sofort – knapp drüber. Auf der anderen Seite brachte Ex-Wackerianer Caria einen Eckball zur Mitte, Supruns Kopfball hielt Tauber sicher. Das war es nach der regulären Spielzeit. Nun ging es ins Elfmeterschießen.
Unter „Lukas-Tauber“-Sprechchören wurde das Tor vor der Nordtribüne ausgelost. Nun nahm das Drama seinen Lauf. Hassine Refai eröffnete für die Wackerianer und traf trocken. Kleinlercher machte es ihm nach. David Stoppachers Schuss klatschte an die Stange und Belek brachte die Reichenau in Führung. Ramo Buljubasic verwandelte trocken. So wie auch Hubmann. Nun trat Romuald Lacazette an, der den Ball knapp über die Latte hämmerte. Ex-Wackerianer Singer blieb ruhig uns schoss mit seinem verwandelten Elfmeter die Reichenau in die nächste Runde.
Spieldaten:
Kerschdorfer Tirol Cup, Viertelfinale
FC Wacker Innsbruck – SVG Reichenau 2:4 i. E. (0:0) (0:0)
Dienstag, 30.04.2024, 19.15 Uhr
Tivoli Stadion
Schiedsrichter: Stjepan Bosnjak
3089 Zuschauer
FC Wacker Innsbruck: Tauber (K), Walker, Burkhardt (90. Dürnberger), Francis, Refai, Petutschnig, Scholl (67. Buljubasic), Lacazette, Lechl (85. Stoppacher), Wexler (90. Popovic), Yilmaz
SVG Reichenau: Steiner, Glänzer, Wibmer (K), Belek, Kraxner (85. Mittermair), Bozkurt (76. Suprun), Hubmann, Caria, Binder (66. Singer), Kleinlercher, Pittl (85. März)
Torfolge Elfmeterschießen: Refai +, Kleichlercher + , Stoppacher -, Belek +, Buljubasic +, Hubmann +, Lacazette -, Singer +
Gelbe Karten: Yilmaz, Burkhardt, Lantschner (TR) bzw. Hubmann
Foto: Alex Pauli