Der FC Wacker Innsbruck empfing in der 5. Runde der Hypo Tirol Liga den SC Münster und blieb auch im dritten Heimspiel siegreich.
Nicht nur Traumtor sorgt für Emotionen
Das Wacker-Trainerduo Sebastian Siller/Fabian Lantschner vertraute im Wesentlichen der selben Startelf wie im letzten Spiel in Längenfeld (0:0). Lediglich für den beim Nationalteam weilenden Romuald Lacazette (erzielte bei seinem Team-Debüt gleich ein Tor für Saint Martin) kam Ramo Buljubasic wieder von Beginn an zum Zug.
Die Wackerianer machten gleich viel Druck nach vorne und drängten den Gegner weit in die eigene Hälfte zurück. In der 4. Minute kombinierten sich die Gastgeber durch die engmaschige Abwehr. Rami Tekir spielte Ramo Buljubasic im Strafraum an, der per Ferse auf den heraneilenden Adrian Lechl ablegte. Der Abschluss ging ins Außennetz. Angriff um Angriff rollte auf das Tor der Münsteraner, doch immer wieder war ein Bein der Verteidiger dazwischen. Die gelegentlichen Konter der Gäste konnten schnell abgefangen werden. In der 30. Minute kam der aufgerückte Hassine Refai zum Abschluss. Einem Münster Verteidiger ging der Ball an die Hand, Schiedsrichter Astl ließ weiterspielen. Der Schiedsrichter war es dann auch der fortan im Mittelpunkt stand. Lechl wurde in der 36. Minute im Strafraum umgestoßen. Wieder blieb die Pfeife zum Unmut der Zuschauer stumm. Dabei blieb es aber nicht, denn mit vielen nicht nachvollziehbaren Entscheidungen brachte Astl viel Hektik ins Spiel. Ein wahrer Karten-Regen ergoß sich über die Wackerianer wegen Kritik, während der Gegner bei noch so rüden Fouls unbehelligt blieb und einfach weitergespielt wurde. Als schließlich FCW-Trainer Siller ebenfalls wegen Kritik verwarnt wurde und nach dem Pausenpfiff gar noch die Rote Karte bekam, kochten die Emotionen endgültig hoch.
Die Pause tat allen Beteiligten gut und sorgte vorerst für „Abkühlung“. Nach Wiederanpfiff wurden die Angriffe der Wackerianer zielstrebiger. Buljubasic fand die erste Chance vor, SCM-Schlussmann Dreossi parierte (48.). Im Anschluss hämmerte Lechl einen Schuss ins Außennetz. Nach einer Stunde prüfte Tekir den Münsteraner Tormann ein weiteres Mal. Den Distanzschuss konnte er nicht festhalten, doch Okan Yilmaz brachte den Ball nicht ins Tor. Doch in der 61. Minute war es dann so weit. Der eingewechselte Rahman Jawadi durchdrang die Abwehr und hämmerte einen Flachschuss ins lange Eck (1:0). Kurz danach hätte Jawadi beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, doch sein Heber ging knapp über das Tor. Nach einer schönen Kombination hob Tekir den Ball zu Yilmaz, Dreossi parierte, Lechl setzte nach, brachte das Runde aber nicht ins Eckige. Zur Überraschung aller setzte sich der Schiedsrichter wieder in Szene, denn für das Nachsetzten gab es die zweite Gelbe Karte für Lechl (70.). Selbst mit einem Mann weniger blieben die Wackerianer spielbestimmend und Kapitän Tekir sorgte für die Entscheidung. Nach einem Eckball kam der Ball zu Wackers Nummer 9 an der Strafraumgrenze, von wo dieser unhaltbar abzog und zum 2:0 ins Kreuzeck traf (75.). Ein Traumtor! Kurz vor Schluss hatte Münster den ersten Schuss aufs Tor in der zweiten Halbzeit von FCW-Tormann Lukas Tauber zu verzeichnen, der aber weit am Ziel vorbei ging.
Spieldaten
Hypo Tirol Liga, 5. Runde
FC Wacker Innsbruck – SC Münster 2:0 (0:0)
Freitag, 08.09.2023, 19.00 Uhr
Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: David Astl
1.451 Zuschauer
FC Wacker Innsbruck: Tauber, Walker, Burkhardt (86. Olivieri), Francis (86. Ribeiro), Refai, Petutschnig, Tekir (K), Lechl, Buljubasic (71. Stoppacher), Wexler (46. Jawadi), Yilmaz (80. Gallo)
SC Münster: Dreossi, Auer, Handle, Schrettl (76. Dessl), Schennach (84. Hochstaffl), Wieser, Schatz (K) (76. Szabo), Mai (63. Kostenzer), Neurauter (84. Lentsch), Reiter, Klingenschmid
Torfolge: 1:0 Jawadi (61.), 2:0 Tekir (75.)
Gelbe Karten: Petutschnig(23.), Wexler (39.), Siller (40.), Lantschner (40.), Tekir (44.), Lechl (44.), Auer (74.), Griesebner (92.)
Gelb-Rote Karte: Lechl (72.)
Rote Karte: Siller (HZ)
Foto: Beate Retzbach