Im letzten Meisterschaftsspiel zwischen Gastgeber SK St. Johann und dem FC Wacker Innsbruck zählte für beide Mannschaften nur ein Sieg. Vor Rekordbesuch zeigte man ein Spiel, das vor Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war.
Dramatisches Saisonende
2000 Zuschauer wollten das entscheidende Spiel in der letzten Runde der Hypo Tirol Liga in St. Johann sehen. Eine überaus große Abordung von Wacker-Fans feuerte ihr Team frenetisch an, doch ganz offensichtlich konnte der Gastgeber mit dem Druck besser umgehen. Die Unterländer zeigten schnell, warum sie als besonders heimstark gelten. Perisic trat in der 4. Minute einen Eckball, Peric durfte ungehindert zum 1:0 einköpfen. Ein Schock, der nur eine Minute später noch größer wurde. Bader eroberte nach dem Anstoß den Ball, marschierte durchs Mittelfeld, legte ideal für Pfannhauser auf, der aus kurzer Distanz auf 2:0 stellte. Schlechter konnte dieses Entscheidungsspiel für die Wackerianer also nicht starten. Man brauchte dann auch einige Zeit und die Unterstützung der Fans, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Doch nach gut 20 Minuten gelangen die ersten guten Aktionen und Rami Tekirs erster Torschuss gab Hoffnung auf mehr. Diese Hoffnung bekam kurz danach auch zusätzliche Nahrung. Nach einem Eckball von Lucas Scholl erzielte Rahman Jawadi mit einem sehenswerten Seitfallzieher den Anschlusstreffer (2:1). Nun gelangen den Wackerianern auch gute Kombinationen, doch rund um den Strafraum agierte man etwas zu umständlich. Da machte es St. Johann auf der anderen Seite besser. Nach einem Freistoß durfte wieder einmal ein völlig freistehender Gegenspieler per Kopf einnetzen. Diesmal war es Köllner, der zum 3:1 traf (34.). Nun folgten wütenden Angriffe der Schwarz-Grünen, doch weder Enrico Schubert (39.) noch Tekir (45., 46.) konnten St. Johann-Tormann Pendl bezwingen.
Die zweite Halbzeit begann mit weiteren guten Möglichkeiten der Wackerianer. Zunächst war der aufgerückte Andreas Jerkovic nach einem Eckball zur Stelle. Seinen Abschluss verzog er aber knapp übers Tor (50.). Dann kam Aphèze Moustoifa nach einer guten Kombination zum Torschuss, den Pendl parierte (51.). Der zur Pause eingewechselte Denis Veskovic hämmerte im Anschluss den Ball aus spitzem Winkel an die Stange (53.). Beim direkten Gegenzug der Gastgeber kam Lovrec im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Bosnjak ließ trotz großer Proteste weiterspielen. In der 59. Minute legte sich Scholl den Ball gut 20 Meter vom Tor entfernt zurecht. Seinen Freistoß parierte Pendl per Flugeinlage. Sechs Minuten später trafen die Wackerianer aber endlich. Nach einer Flanke von Scholl war Tekir per Kopf zur Stelle (3:2). Nun lag das Momentum endgültig auf Seiten des FCW. Und als Moustoifa im Strafraum gefoult wurde und Jawadi den fälligen Elfmeter sicher verwandelte (3:3, 74.), kannte der Jubel unter den mitgereisten Fans keine Grenzen. Die Mannschaft blieb am Drücker und Jawadi hatte in der 78. Minute die Führung auf dem Kopf. Seinen Kopfball entschärfte Pendl allerdings sehenswert. In der Schlussphase lag der wohl entscheidende Treffer zum Greifen nahe. Bei einem Vorstoß von Alexander Schwab, fälschte ein Verteidiger in letzter Sekunde den Ball ab, der dadurch haarscharf am Tor vorbei ging. St. Johann hatte lediglich eine gute Aktion in der zweiten Halbzeit. Nach einem Vorstoß über die rechte Seite kam die Flanke zur Mitte. Krimbacher segelte vorbei, Perisic kam aber auf der linken Außenbahn an den Ball. Von dort überhob er FCW-Torman Simon Berger mit einem wahren Sonntagsschuss (4:3,86.). Die letzte Aktion des Spiels hatten wieder die Wackerianer. Tekir bediente den eingewechselten Nikola Rakic mit einem Lochpass. Den Torschuss des Youngsters parierte einmal mehr Pendl.
Mit dieser Niederlage bendet der FC Wacker Innsbruck seine erste Saison in der Hypo Tirol Liga auf dem 7. Platz
Spieldaten:
Hypo Tirol Liga, 30. Runde
SK St. Johann – FC Wacker Innsbruck 4:3 (3:1)
Samstag, 17.06.2023, 18.30 Uhr
Koasastadion St. Johann
Schiedsrichter: Stjepan Bosnjak
2000 Zuschauer
SK St. Johann: Pendl, Bader, Peric, Perisic, Köllner, Tengg (81. Hörhager), Bader, Lovrec, Seeber (73. Cmarko), Pfannhauser (59. Hinterseer), Krimbacher (81. Schmidt)
FC Wacker Innsbruck: Berger, Burkhardt (87. Rakic), Olivieri, Petutschnig, Scholl, Jawadi, Schwab (87. Koller), Jerkovic, Schubert (46. Veskovic), Moustoifa, Tekir
Torfolge: 1:0 Peric (4.), 2:0 Pfannhauser (5.), 2:1 Jawadi (22.), 3:1 Köllner (34.), 3:2 Tekir (65.), 3:3 Jawadi (74.), 4:3 Perisic (86.)
Gelbe Karten: Peric, Pfannhauser, Bader, Tengg bzw. Tekir
Foto: Beate Retzbach