Eigentlich ist ein Punktgwinn beim Tabellenführer kein schlechtes Ergebnis, doch aus schwarz-grüner Sicht war in diesem Spiel doch viel mehr drin.
Ein Punkt, der nicht viel weiterhilft
Vor über 1000 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein sehr intensives Spiel, das bei zunächst schwül-heißen Temperaturen alles von den Spielern beider Mannschaften abverlangte. Die Volderer hatten den etwas besseren Start und kamen in der 9. Minute zum ersten Torschuss durch Haller, den FCW-Tormann Simon Berger sicher hielt. Im direkten Gegenzug setzte sich Denis Veskovic, der an diesem Tag den fehlenden Rami Tekir im Mittelfeld vertrat, durch. An seinem Stanglpass rutschten Wackers Stürmer Hamza Ech Cheikh und Rahman Jawadi allerdings knapp vorbei. Danach waren wieder die Hausherren am Drücker, die durch Stupac die Chance auf die Führung hatten. Sein Abschluss ging aber knapp am Tor vorbei. Nach 22 Minuten schickte Schiedrichter Bosnjak die Spieler zur Trinkpause. Aus dieser kamen die Schwarz-Grünen besser heraus. Ech Cheikhs Abschluss aus spitzem Winkel parierte Volders-Schlussmann Schlute mit dem Fuß. Den Nachschuss hämmerte Andreas Jerkovic aus 18 Metern übers Tor. Doch in der 39. Minute war es soweit. Nach gutem Zuspiel von Aphezè Moustoifa zog Rahman Jawadi von der linken Außenbahn in die Mitte und versenkte den Ball im langen Eck (0:1). Volders fand noch eine Freistoßgelegenheit vor, doch der Schuss von Kapitän Egger stellte Berger vor keinerlei Probleme. Sehenswert ging es auf der anderen Seite zu, als Romuald Lacazette eine Hereingabe von Jawadi per Fallrückzieher abschloss. Der Ball ging knapp vorbei. In der Schlussminute der ersten Halbzeit hätten die Gastgeber gerne einen Elfmeter bekommen. Braconi und Muhammet Tasci waren im wackeren Strafraum zusammengestoßen. Der Schiedsrichter stand gut und entschied auf weiterspielen.
In der Pause musste Wackers Trainergespann Umstellungen vornehmen. Lacazette (wie in den vorherigen zwei Partien in der Innenverteidigung) konnte nicht mehr weiterspielen. Jerkovic, der diesmal im Mittelfeld aufgeboten wurde, wurde in die Innenverteidigung zurückbeordert und Alex Olivieri kam neu ins Spiel. Und endlich begann es auch etwas zu regnen. Zunächst blieben die Wackerianer am Drücker, doch mit Fortdauer des Spiels konnte sich Volders besser entfalten. Immer druckvoller agierten die Hausherren, waren aber lange gut in der FCW-Defensive aufgehoben. Doch in der 66. Minute kam der FCV erstmals wirklich gefährlich in den Strafraum. Berger konnten den Torschuss zwar noch parieren, doch gegen den Nachschuss aus kurzer Distanz von Mössmer war er machtlos (1:1). Nun machten die Wackerianer wieder mehr fürs Spiel. Lucas Scholl, der sein letztes Spiel Ende März absolvierte, und Dionis Ramaj kamen in die Partie und damit auch neuer Schwung ins Angriffsspiel. Angepeitscht von den Wacker-Fans ging es in die Schlussoffensive. Und nur allzu gerne hätten die FCW-Supporter in der 76. Minute einen Elfmeter für ihre Mannschaft gesehen. Nach schöner Kombination über Scholl und Moustoifa kam Ramaj bei einem Zweikampf im Strafraum zu Fall. Doch auch diesmal entschied Bosnjak auf weiterspielen. Kurz danach kam Ramaj nach Lochpass von Scholl in aussichtsreiche Position, scheiterte aber am herauseilenden Tormann (79). Und auch Tascis wuchtiger Kopfball (82.) fand nicht den Weg ins Tor. In der 90. Minute konterte Volders geschickt. Braconi kam alleine vor Berger zum Abschluss, den der FCW-Tormann aber parierte. In der Nachspielzeit glaubten die abermals zahlreich mitgereisten FCW-Fans ihren Augen nicht. Scholl spielte einen Lochpass in den Strafraum, wo sich Ramaj und Schubert gegenseitig im Weg standen. Schließlich ging der Ball über das leere Tor…
Spieldaten:
Hypo Tirol Liga, 27. Runde
FC Raika Volders – FC Wacker Innsbruck
Samstag, 03.06.2023, 16.30 Uhr
Sportplatz Volders
Schiedsrichter: Stjepan Bosnjak
FC Raika Volders: Schulte, Greil, Mössmer (90. Fürhappter), Egger, E. Hochmuth, Haller (64. Ayckbourne), Wessiak (77. Noggler), Stupac, Haider, D. Hochmuth, Braconi
FC Wacker Innsbruck: Berger, Veskovic, Petutschnig, Ech Cheikh (71. Ramaj), Lacazette (46. Olivieri), Jawadi (59. Scholl), Tasci, Jerkovic, Schubert, Moustoifa, Koller
Torfolge: 0:1 Jawadi (39.), 1:1 Mössmer (66.)
Gelbe Karten: Mössmer, Greil bzw. Moustoifa, Veskovic, Schubert
Foto: Beate Retzbach