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Frauen I

Damen: Sensation lag in der Luft

Wer vor der Begegnung der Wacker-Damen gegen Sturm Graz dachte, die Schwarz-Grünen hätten gegen diese österreichische Spitzenmannschaft keine Chance, sah sich am Sonntagnachmittag eines Besseren belehrt. Die Wackerianerinnen hielten nicht nur voll mit, es fehlten gar nur wenige Minuten zur Topsensation.

Ganz bittere Schlussphase

Die Ausgangslage vor diesem Spiel war klar. Auf der einen Seite der haushohe Favorit Sturm Graz mit seiner chamipons-league-erfahrenen Truppe, auf der anderen Seite um den Klassenerhalt kämpfende Wackerianerinnen, die die erste Begegnung im Herbst mit 0:16 gegen die Grazerinnen verloren hatten. Am Sonntagmittag entwickelte sich aber ein gänzlich anderes Spielgeschehen.

Die spielstarken Gäste versuchten von Beginn an immer wieder mit Pässen in die Schnittstelle der Abwehr zum Erfolg zu kommen. Ein ums andere Mal standen dabei die Grazer Stürmerinnen im Abseits. Die Wackerianerinnen versteckten sich keineswegs. Im Gegenteil, man trat dem scheinbar übermächtigen Gegner mutig gegenüber. In der 9. Minute brachte FCW-Kapitänin Miriam Hochmuth einen Freistoß in den Strafraum. Billie Kaisers Abschluss ging knapp übers Tor. Sturms erste Großchance hatte Ex-Wackerianerin Pittl, deren Torschuss FCW-Torfrau Lea Rieder per Fußabwehr entschärfte. Sturm wurde von Minute zu Minute stärker, und brachte in der 20. den Ball auch ins Tor. Der Treffer wurde wegen Abseitsstellung aber nicht anerkannt. Fünf Minuten später zeigten die Gastgeberinnen eine gute Kombination, an deren Ende Paula Schwaninger FCW-Stürmerin Sylvia Makungu ideal in den Lauf spielte. Der Abschluss strich aber knapp am Tor vorbei. Im direkten Gegenzug  brachte Croatto den Ball zu Matuschewski, deren Halbvolley sich über Rieder ins Tor senkte (0:1). Die Grazerinnen blieben am Drücker und hatten durch Krumböck (weiteres Abseitstor) und Croatto noch gute Möglichkeiten. Aber auch die Wacker-Damen hatten in Person von Makungu die Chance auf den Ausgleich. In der 37. Minute wurde ihr Torschuss gerade noch vor der Linie geklärt und ihren Nachschuss parierte Sturm-Torfrau Gritzner mit einer Flugeinlage. Kurz vor der Pause zeigten die Wackerianerinnen ihre spielerischen Fähigkeiten. Ein gut vorgetragener Angriff über Kaiser und Makungu landete bei Julia Stützenberger, deren Torschuss gerade noch abgefälscht wurde.

Die zweite Halbzeit begann mit großem Jubel unter den 180 anwesenden Wacker-Fans, denn einen Freistoß von Hochmuth nutzte Kaiser zum verdienten Ausgleich (48.). Dieser stachelte die favorisierten Gäste an und nur vier Minuten später umkurvte Purtscheller Rieder und brachte Sturm wieder in Führung. Davon ließen sich die Wackerianerinnen diesmal aber nicht beirren. Stützenberger eroberte nämlich in der 56. Minute den Ball im Mittelfeld, ließ alle hinter sich, umkurvte ebenfalls die Torfrau und traf zum 2:2. Damit nicht genug, denn in Minute 62 setzte Giulia Eckert mit einem Diagonalpass Makungu in Szene, die mit einem scharfen Schuss die Wacker-Damen sogar in Führung brachte (3:2). Und es hätte sogar noch besser kommen können. Bei einem Pass in die Tiefe musste Gritzner gut 30 Meter aus ihrem Tor sprinten, damit sie den Ball gerade noch vor Stützenberger wegdreschen konnte. Die Topsensation lag schon in der Luft, doch die Favoritinnen hatten den längeren Atem. Die Grazerinnen brachten in der Folge neue Offensivkräfte und warfen nun alles nach vorne. Bei den beherzt kämpfenden Schwarz-Grünen schwanden zusehends die Kräfte. Sturm machte viel Druck, brauchte aber eine Standardsituation um zum Erfolg zu kommen. In der 86. Minute wehrte Rieder einen Eckball zu kurz ab und Steiner sorgte für den Ausgleich (3:3). Dabei blieb es aber nicht, denn der Tabellenzweite setzte nach. Nach sehenswerter Kombination brachte Purtscheller Sturm nur zwei Minuten später in Führung (88.), die Steiner in der 90. zum 3:5-Endstand ausbaute.

So bitter diese Niederlage in der Schlussphase für die Wacker-Damen auch ist, die Entwicklung der Mannschaft – und nicht zuletzt diese Leistung gegen ein Spitzenteam – stimmen für die verbleibenden entscheidenden Spiele zuversichtlich. 

Spieldaten:
Planet Pure Frauen Bundesliga, 16. Runde
FC Wacker Innsbruck – SK Sturm Graz 3:5 (0:1)
Sonntag, 21.05.2023, 11.00 Uhr
Tivoli W1
Schiedsrichter: Michael Kaps
180 Zuschauer

FC Wacker Innsbruck: L. Rieder – Volgger, Hochmuth, Gutensohn, J. Kaiser, Schwaninger (88. Pfeifhofer), Krajinovic, Eckert (82. S. Rieder), B. Kaiser, Makungu, Stützenberger

SK Sturm Graz: Gritzner, Magerl, Kröll, Großgasteiger (72. Tragl), Croatto (89. Reichmann), Maierhofer, Purtscheller, Wirnsberger, Mittermair (46. Keuz), Krumböck (72. Kirchstein), Matuschewski (46. Steiner) 

Tore: B. Kaiser (48.), Stützenberger (56.), Makungu (62.) bzw. Purtscheller (52., 88.), Steiner (86., 90.), Matuschewski (29.)

Gelbe Karten: keine bzw. Croatto

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