Die Wacker-Damen sorgten in der 14. Runde der Planet Pure Frauen Bundesliga in einem dramatischen Spiel für eine faustdicke Überraschung und gaben die Rote Laterne ab.
Dramatische Nachspielzeit
Die Doppelveranstaltung am Tivoli war ein voller Erfolg. Vor den Augen von zahlreichen Fans, Spielern und Trainern der Herren Kampfmannschaft sowie des Vorstands zeigten die Wacker-Damen von Beginn an eine beherzte Vorstellung gegen den weit höher einzuschätzenden Gegner Austria Wien. Die Schwarz-Grünen hatten sich für dieses Spiel viel vorgenommen und unterstrichen ihre Ambitionen mit der ersten guten Aktion. In der 2. Minute setzte sich Sylvia Makungu auf dem rechten Flügel durch und gab zur Mitte, wo Billie Kaisers Abschluss knapp am Kreuzeck vorbei ging. In der Folge spielten die Wienerinnen ihre spielerischen Vorteile aus. Immer wieder versuchten die Gäste mit Pässen in die Schnittstelle der Abwehr ihr schnellen Stürmerinnen einzusetzen. Doch entweder stand man im Abseits oder FCW-Schlussfrau Sophia Gabriel entschärfte die Abschlüsse. In der 33. Minute fand FCW-Stürmerin Julia Stützenberger eine Doppelchance vor. Zunächst nutzte sie einen Fehler in der Austria-Defensive, brachte den Ball aber nicht an der herauseilenden FAK-Torfrau Lindner vorbei. Wenige Sekunden später kam Stützenberger über die linke Seite und zog aus spitzem Winkel ab. Wieder war Lindner zur Stelle. Auf der anderen Seite setzten Decker (38.) und Ex-Wackerianerin Ito (45.) ihre Abschlüsse knapp neben das Tor.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit intensivierten die Favoritinnen aus Wien ihre Angriffsbemühungen. Nach vielen Lochpässen, die allesamt wegen Abseits zurückgepfiffen wurden, kam in der 57. Minute ein langer Ball an. Decker fackelte nicht lange und erzielte aus dem Lauf die Führung der Wienerinnen. Ein Wirkungstreffer, an dem die Wackerianerinnen einige Zeit zu knappern hatten. Nach einer Unachtsamkeit wenige Minuten später kam FAK-Kapitänin Volkmer im Fünfmeterraum an den Ball. Gabriel hielt mit einer unglaublichen Reaktion ihre Mannschaft im Spiel. Doch dann zeigten die Wackerianerinnen ihre bislang wohl beste Leistung in diesem Frühjahr. In der 67. Minute überwand Makungu die gegnerische Abwehr und zog auf dem linken Flügel auf und davon. Ihren Stanglpass auf die freistehende Stützenberger drosch eine Austria-Verteidigerin in letzter Sekunde über das eigene Tor. Bei der anschließenden Ecke von Giulia Eckert lenkte Austrias Torfrau den Ball an die Querlatte. In der Schlussphase kombinierten die Schwarz-Grünen gut, scheiterten aber immer wieder an Lindner (81., 82.). Auf der anderen Seite sorgten die Gäste bei einem Konter durch Ziletkina für Gefahr. 90 Minuten waren gespielt, als die eingewechselte Laura Hartlieb zum Freistoß von der linken Seite antrat. Ihre scharf geschossene Hereingabe hämmerte Billie Kaiser an die Querlatte, von wo der Ball zu ihrer Schwester Jule abprallte, die zum längst verdienten Ausgleich traf. Und es kam noch besser! Makungu verlängerte einen weiten Abschlag per Kopf ideal in den Lauf von Stützenberger, die Lindner umkurvte und zum viel umjubelten 2:1 (93.) einschob. Nach Abpfiff brachen alle Dämme. Fans und Spielerinnen lagen sich in den Armen. Die Wacker-Damen sorgten für eine Sensation, die es so in der Frauen-Bundesliga seit Jahren nicht mehr gab und stehen nunmehr auf dem 9. Tabellenplatz.
Spieldaten:
Planet Pure Frauen Bundesliga, 14. Runde
FC Wacker Innsbruck – FK Austria Wien 2:1 (0:0)
Sonntag, 07.05.2023, 13.00 Uhr
Tivoli W1
Schiedsrichterin: Fabienne Hofer
200 Zuschauer
FC Wacker Innsbruck: Gabriel, Volgger (79. Hartlieb), Hochmuth, Gutensohn, J. Kaiser, Krajinovic, Eckert (86. Rieder), B. Kaiser, Mair (46. Schwaninger), Makungu, Stützenberger
FK Austria Wien: Lindner, Ito, Schneeberger, Volkmer (86. Sabanovic), Decker (57. Lukic), Wölkart,Kunina, Weilharter, Schorn, Hajek, Batarilo (57. Ziletkina)
Torfolge: 0:1 Decker (57.) 1:1 J. Kaiser (91.), 2:1 Stützenberger (93.)
Gelbe Karten: keine