Beim Spiel gegen Münster saßen erstmals die neuen Trainer Sebastian Siller und Fabian Lantscher auf der Bank des Tiroler Traditionsvereins. Nach einem durchwachsenen Start ins Frühjahr war die Aufgabe klar: Es musste gepunktet werden. Das gelang in einem äußerst spannenden Spiel, das an Dramatik kaum zu überbieten war.
Torreigen die Erste
Beide Mannschaften begannen sehr engagiert, konnten sich aber vorerst im Mittelfeld neutralisieren. In der 6. Minute musste Simon Berger erstmals eingreifen, als sich Konstenzer mit einem Weitschuss aus knapp 25 Metern versuchte. Auf der Gegenseite hatte Wacker Innsbruck die erste Chance durch Alexander Schaber mit einem Kopfball nach einer Ecke (15.). Dieser wurde jedoch von Münsters Schlussmann Dieminger abgewehrt. Weitere Abschlüsse von Rami Tekir (16.) und Apheze Moustoifa (23. Weitschuss) blieben erfolglos.
Schockmoment in der 25. Minute: Auer hob den Ball Richtung Tor, Berger kam nicht mehr heran und Wacker musste erneut einem Rückstand nachlaufen. Und damit nicht genug: Eine Minute später verwertete Konstenzer eine Hereingabe per Kopf zum 2:0. Doch die Innsbrucker gaben nicht auf und das wurde mit dem schnellen Anschlusstreffer belohnt. In der 28. Minute nahm Schaber Maß im Strafraum und erzielte das 2:1.
Doch der Torreigen sollte noch nicht enden. Konstenzer zog in der 31. Minute der wackeren Abwehr davon, Torhüter Berger kam nur halbherzig aus dem Tor und der Ball zappelte erneut im Netz – 3:1. Während die Offensivabteilung weiterhin versuchte, Druck zu machen, war die Verunsicherung der Hintermannschaft deutlich anzumerken.
Torreigen, die Zweite
In der Halbzeitpause reagierten die Innsbrucker und brachten Alexander Schwab und Andreas Jerkovic für die ausgewechselten Alex Olivieri und Elias Ortner.
In der 47. Minute wurde Rami Tekir im gegnerischen Strafraum von den Beinen geholt und Schiedsrichter Ribis entschied sofort auf Elfmeter. Schaber trat an und sein präziser und harter Schuss fand den Weg ins Tor zum 3:2-Anschlusstreffer. Kurz darauf zog Schaber allein auf das Tor zu, konnte aber nicht an Dieminger vorbeikommen. Der FCW begann nun das Spiel phasenweise zu dominieren und wurde dafür belohnt. In der 72. Minute zog Schaber erneut im Strafraum ab, und Schennach fälschte den Ball unhaltbar zum Ausgleich ab. Der Wacker-Express nahm immer mehr Fahrt auf und setzte auf Kombinationsspiel und schnelle Vorstöße. Bei einem Freistoß durch Nagraisalovic machte sich Berger ganz lang und konnte den Ball mit den Fingerspitzen noch abwehren. Nach einem Foul an Tekir gab es in der 82. Minute einen Freistoß knapp 30 Meter vor dem Tor. Schaber trat an und der Ball schlug wie eine Rakete unhaltbar im Kreuzeck ein. Die letzten Minuten waren von viel Hektik geprägt, aber Wacker ließ sich die drei Punkte nicht mehr nehmen. Im Gegenteil, in der 95. Minute krönte Schaber seine hervorragende Leistung. Nachdem er die Abwehr erfolgreich ausgespielt hatte, zog er mit großer Präzision ab und versenkte den Ball im Netz.
Hypo Tirol Liga, 20. Runde
SC Münster – FC Wacker Innsbruck 3:5 (3:1)
Samstag, 15.04.2023, 15.30 Uhr
Sportplatz Münster
SC Münster:
Dieminger, Auer, Kostenzer, Dessl (64. Mai), Handle (72. Szabo). Schennach (88. Kofler), Wieser, Nagraisalovic, Daxgabler, Reiter, Klingenschmid (88. Ellinger)
FC Wacker Innsbruck:
Berger, Olivieri (46. Schwab), Petutschnig, Schaber, Cheikh (58. Schubert), Lacazette, Jawadi (83. Ribeiro), Ortner (46. Jerkovic), Tasci,Moustoifa (88. Veskovic), Tekir
Tore: 25. Auer 26. Kostenzer, 28. Schaber, 31 Kostenzer, 72. Schennach ET, 83. Schaber, 95. Schaber
Gelbe Karte: 21. Olivieri, 47. Schennach, 55. Moustoifa, 86. Daxgabler, 87. Tekir, 87. Auer, 92. Ribeiro
Foto: Beate Retzbach