Nach dem 5:0-Sieg in Wörgl legte Wacker Innsbruck II in der 3. Runde der Regionalliga Tirol in Schwaz nach.
Schwarz-Grün dreht Spiel
Vor den Augen des FCW-Vorstands rund um Präsident Joachim Jamnig, Aufsichtsratsmitglied Gerhard Stocker, Neo-Trainer der Profis Daniel Bierofka und dessen Co Philipp Heinzer gastierte Wacker Innsbruck II beim SC Schwaz. Die Unterländer, die die vergangene Saison auf Platz 2 abschlossen und heuer ihren 100. Geburtstag feiern, traten in ihrem ersten Heimspiel mit einem massierten Defensivkonzept auf. Man wollte den Spielfluss der jungen Wackerianer unterbinden und setzte auf Konter. So dauerte es eine Weile, bis das junge Team von Trainer Richard Slezak seinen Spielstil etablieren konnte. Schwaz stand defensiv diszipliniert und hatte immer wieder ein Bein zwischen den Anspielen der Gäste. Trotzdem hatte FCW II die erste gute Gelegenheit, als in der 14. Minute Clirim Recica in den Strafraum flankte und Armin Hamzic am langen Eck leider nicht richtig zum Ball kam. Kurz danach zeigten die Jungwackerianer eine schöne Kombination über die gesamte Offensivabteilung. Schließlich suchte Sandro Gavric von der Strafraumgrenze den Abschluss, verzog diesen aber etwas. Die Schwazer versuchten es mit ihren Kontern immer wieder über die Außenbahnen, wo sie aber regelmäßig hängen blieben. Trotzdem konnte man immer wieder Druck auf die FCW-Abwehr ausüben, die rund um Kapitän Stefan Pribanovic die Situationen spielerisch lösen wollte.
Wirklich gefährlich wurde Schwaz aber nur bei Standardsituationen. In Minute 25 wehrte Hamzic einen Freistoß der Gastgeber mit einem Kopfball zunächst ab. Der Ball landete bei Wurm, dessen Schuss FCW-Schlussmann Peter Weiss gerade noch über die Latte drehen konnte. Bei der anschließenden Ecke setzte Kinzer seinen Kopfball knapp übers Tor. Die Wackerianer machten das Spiel und suchten die Lücke in der Defensive. Ein ums andere Mal kam man in aussichtsreiche Position, doch entweder fehlte die nötige Präzision oder der Abschluss wurde geblockt. Bei einer guten Flanke von Paolino Bertaccini und einem sehenswerten Drehschuss von Denizcan Cosgun ging der Ball knapp am Tor vorbei. In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhten die Wackerianer den Druck. Bei einem guten Vorstoß von Merchas Doski kam der Ball zu Bertaccini, der ideal auf Mehdi Redouani ablegte, doch dessen Abschluss wurde im letzten Moment geblockt. Auf der anderen Seite trat Ex-Wackerianer Cihak zu einem Eckball an, den Weiss zunächst per Faustabwehr entschärfte. Der Ball landete bei Wurm, dessen Flanke in den Strafraum Kuen per Kopf zur Führung verwandelte (44.).
Die zweite Halbzeit begann mit einer guten Ausgleichschance für Recica. Der Außenverteidiger setzte seinen Schuss aber knapp am Tor vorbei. Dies war der Auftakt zur Aufholjagd der Wackerianer. Kurz danach setzte Redouani mit einem Lochpass Cosgun in Szene, der im Strafraum umgestoßen wurde. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb aber stumm. Die Schwazer ließen sich tief in die eigene Hälfte fallen und verlegten sich auf Konter, die aber schnell abgefangen wurden. In der 57. Minute war es abermals Cosgun, der zum Abschluss kam. Sein Kopfball landete in den Armen von Schwaz-Torman Wackerle. Doch acht Minuten später war es soweit: Eine scharfe Hereingabe von Bertaccini leitete Redouani im Fallen zu Cosgun weiter und der hämmerte den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte (1:1). In der Folge tat Schwaz mehr fürs Spiel. Das öffnete den Raum, den Doski für einen weiteren Vorstoß nutzte und Cosgun in Szene setzte. Dieser legte ideal für den eingewechselten Pavlos Iliadis auf, der trocken zur Führung von FCW II einschob (73.).
Gleich danach hatten die Wackerianer die Chance die Führung weiter auszubauen. Nach einer sehenswerten Kombination über mehrere Stationen und einem gelungenen Lochpass war Cosgun der Abwehr entflohen – leider stand er bei der Ballabgabe knapp im Abseits. Schwaz setzte nun auf totale Offensive und stellte das Spielsystem auf drei Stürmer um. Das Team brauchte allerdinge etwas um sich darauf einzustellen. So setzte sich auf der Gegenseite Pierre Nagler durch und spielte Cosgun im Strafraum an. Dieser fand den aufgerückten Recica, der zum 1:3 traf (80.). Nun warf Schwaz alles nach vorne und wurde in der 85. Minute dafür belohnt. Ex-Wackerianer Riegler verwertete einen Stanglpass von Knoflach zum Anschlusstreffer. Die letzte Chance des Spiels hatten abermals die Gastgeber. Bei einem Freistoß stürmte Tormann Wackerle mit nach vorne, kam auch an den Ball, doch sein Abschluss ging weit am Tor vorbei.
Mit diesem Sieg lacht nun Wacker Innsbruck II aufgrund des besseren Torverhältnisses von der Spitze der Regionalliga Tirol.
Spieldaten:
Regionalliga Tirol, 3. Runde
SC Schwaz – FC Wacker Innsbruck II 2:3 (1:0)
Silberstadt Arena
Schiedsrichter: Tobias Schermer
355 Zuschauer
SC Schwaz: Wackerle, Rieser (76. Burger), Kinzner, Vogler, Cihak (86. Gstrein), Kuen, Riegler, Wurm, Knoflach, Wildauer, Adelsberger (30. Knoflach)
FC Wacker Innsbruck II: Weiss, Kopp, Pribanovic, Recica, Doski, Cosgun, Hamzic (70. Iliadis), Redouani (80. Spinn), Bertaccini (85. Leitner), Gavric, Nagler (85. Babic)
Torfolge: 1:0 Kuen (44.), 1:1 Cosgun (65.), 1:2 Iliadis (73.) 1:3 Recica (80.), 2:3 Riegler (85.)
Gelbe Karten: Wildauer, Knoflach, Kuen bzw. Recica, Weiss, Gavric