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Allgemein

FCW II: Wie aus einem Guss

Für eine faustdicke Überraschung sorgte Wacker Innsbruck II beim Favoriten aus Wörgl, den man in der 2. Runde der Regionalliga Tirol klar in die Schranken wies.

FCW II überzeugt auf ganzer Linie

Stellte man sich vor Anpfiff im Lager der Schwarz-Grünen die Frage, ob die neuformierte Truppe von Trainer Richard Slezak mit dem Favoriten auf den Sieg im Grunddurchgang der Liga mithalten wird können, so gab die junge Mannschaft des Tiroler Traditionsvereins auf dem Platz die klare Antwort: Ja –  und wie! 

Von Beginn an entwickelte sich eine intensive Partie. Der SV Wörgl, der als Favorit in die Liga gestartet war und in der ersten Runde Telfs mit 2:1 besiegte, versuchte das Aufbauspiel der jungen Wackerianer früh zu stören. Beim schnellen Umschaltspiel wurde Wörgls deutsche Neuerwerbung in der Sturmspitze gesucht. Wörndl war es dann auch, der bei einen Rückpass in der 4. Minute FCW-Tormann Peter Weiss anpresste, doch Wackers Nummer 83 zeigte technische Fähigkeiten mit dem Fuß und dribbelte den Stürmer an der Strafraumgrenze aus. Ähnlich cool und konzentriert war in der Folge das gesamte Team des FCW, das auch die vergeblichen Elfer-Reklamationen von Ex-Wackerianer Wörgetter nach einem Zweikampf mit Kapitän Stefan Pribanovic nicht aus der Bahn warf. Im Gegenteil: Nach knapp zehn Minuten etablierten die Schwarz-Grünen ihr temporeiches Kombinationsspiel und kamen zu den ersten Chancen. Wirklich sehenswert wurde es in Minute 13. Da stürmte Matej Dretvic unwiderstehlich auf die Wörgler Abwehr zu, bekam den Ball via Doppelpass serviert und vollendete trocken und plaziert zur Führung. Nur vier Minuten später zeigte Pierre Nagler über welch ausgeprägtes Gefühl er in seinen Füßen verfügt. Seine direkte Ecke konnte Wörgl-Tormann Stöckl gerade noch parieren. Kurze Zeit später war es abermals Wörgls Schlussmann, der sein Team vor einem höheren Rückstand bewahrte, als er einen platzierten Schuss ins lange Kreuzeck im letzten Moment noch über die Latte drehte. Bei über 30 Grad kam die von Schiedsrichter Elsler verordnete Trinkpause allen recht, doch Wörgl kam aus dieser kurzen Unterbrechung zunächst besser heraus. Beim Vorstoß von Kekez, der den Stanglpass zur Mitte brachte, klärte Sandro Gavric vor dem einschussbereiten Schaber. 

Aus dem anschließenden Eckball ergab sich ein schneller Konter der Wackerianer. Hoch und weit wurde der Ball nach vorne gedrescht. Stöckl kam weit aus seinem Tor, konnte den Ball aber nicht kontrollieren. Wackers Denizcan Cosgun attackierte gut, kam an den Ball, legte ihn sich kurz vor und zog ab. Wörgls Tormann parierte diesen Schuss außerhalb des Strafraums mit den Händen und sah dafür folgerichtig die Rote Karte (27.). Die Schwarz-Grünen blieben in der Folge weiter am Drücker. Man kombinierte gut und kam immer wieder in aussichtsreiche Positionen. Besonders der quirlige Paolino Bertaccini stellte die gegnerische Abwehr immer wieder vor gehörige Probleme. Er war es auch, der einen Freistoß scharf zur Mitte gab, wo Verteidiger Florian Kopp im Stile eines Torjägers die Führung mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz ausbaute (34.). Damit nicht genug, denn Bertaccini sah nur zwei Minuten später Wackers heranstürmenden Clirim Recica und legte mustergültig ab. Der Rechtsverteidiger fackelte nicht lange und hämmerte den Ball aus vollem Lauf ins lange Eck (3:0). Wörgl gab sich nicht auf und versuchte noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Bei einem Konter musste Weiss noch einmal weit aus seinem Tor, klärte aber auf souveräne Art und Weise. In der Schlussphase der ersten Halbzeit drängten die Wackerianer den Gegner erneut in die eigene Hälfte. In der Nachspielzeit nahm Wörgl-Stürmer Wörndl die Hände zu Hilfe um eine Hereingabe von Kopp zu unterbinden. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elferpunkt, von wo Dretvic sicher verwandelte (4:0).

Die zweite Halbzeit begann so, wie die erste geendet hatte. Ein toller Lochpass landete bei Cosgun, der sich nicht lange bitten ließ und auf 5:0 stellte (47.). Danach schaltete Wacker Innsbruck II einen Gang zurück, blieb aber weiter spielbestimmend. Wörgl witterte die Chance das Ergebnis ein wenig zu verbessern, blieb aber meist in der Schwarz-Grünen Defensive hängen. Auch bei den wenigen Standardsituationen blieben die Gäste aus Innsbruck sicher und ließen kaum Chancen zu. Als Trainer Slezak neue Kräfte ins Spiel einwechselte, zogen die Wackerianer wieder etwas an. Man kombinierte weiterhin gut und temporeich und erspielte sich folgerichtig gute Chancen. Nach einem exzellent getimten Lochpass von Armin Hamzic ließ Pavlos Iliadis erneut das Tornetz bauschen, doch er erzielte dieses Tor aus Abseitsposition (69.). FCW II ließ weiterhin Ball und Gegner laufen und kontrollierte das Spiel nach belieben. Die letzte nennenswerte Aktion kurz vor Schluss zeigte Bertaccini mit einem schönen Pass in den Lauf von Recica, dessen Abschluss knapp am Tor vorbeiging. Die jungen Wackerianer präsentierten sich an diesem Abend wie aus einem Guss und ließen die mitgereisten FCW-Fans jubeln. 

Spieldaten:
Regionalliga Tirol, 2. Runde
SV Wörgl – FC Wacker Innsbruck II 0:5 (0:4)
Freitag, 07.08.2020, 19.30 Uhr
Sportzentrum Wörgl
Schiedsrichter: Patrick Elsler
250 Zuschauer

SV Wörgl: Stöckl, Mujanovic (46. Kostenzer), Wörndl, Schaber (46. Egger), Wörgetter, Kostadinovic, Gugglberger, Haderecker (28. Lella), Djuric, Kekez, Bevab (50. Krepaz)

FC Wacker Innsbruck II: Weiss, Kopp, Pribanovic, Recica, Doski, Cosgun, Redouani (60. Hamzic), Bertaccini, Gavric (79. Spinn), Nagler (54. Leitner), Dretvic (54. Iliadis) 

Torfolge: 0:1 Dretvic (13.), 0:2 Kopp (34.), 0:3 Recica (36.) 0:4 Dretvic (45+3.), 0:5 Cosgun (47.)

Gelbe Karten: Kostandinovic, Wörgetter bzw. Iliadis, Spinn

Rote Karte: Stöckl

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