Wenn der FC Wacker Innsbruck am Sonntag Rapid Wien empfängt, dann ist das nicht irgendein Spiel der Österreichischen Bundesliga. Es ist eines der traditionsreichsten Duelle, die es in der Alpenrepublik gibt. Schwarz-Grün gegen Grün-Weiß elektrisiert und setzt Kräfte frei.
Ausgeglichene Tivoli-Bilanz
In der langen Geschichte beider Klubs traf man bis jetzt 169 Mal in sämtlichen Bewerben aufeinander. Dabei hatten die Wiener 74 Mal das bessere Ende für sich, 47 Mal gab es keinen Sieger und 48 Mal war Schwarz-Grün erfolgreich. In der Bundesliga gibt es am Sonntag die 132. Ausgabe dieses ewig jungen Traditionsduells. Ist die Gesamtbilanz zwar klar negativ, schaut diese im Tivoli Stadion Tirol schon wesentlich ausgeglichener aus: In den bisherigen 65 Bundesliga-Heimspielen in der Tiroler Fußballkathedrale fuhr der FCW 22 Siege ein. Daneben stehen 21 Remis und 22 Niederlagen zu Buche. Im letzten Duell auf heimischem Rasen trennten sich die Wackerianer am 9. März 2014 mit 1:1 von den Rapidlern.
Zu Saisonbeginn wäre man wohl recht überrascht gewesen, hätte man gewusst, dass es sich beim Spiel Wacker Innsbruck – Rapid Wien um ein Nachbarschaftsduell in der Tabelle handelt. Bei den Wienern, die immerhin über das zweithöchste Budget der Tipico Bundesliga verfügen, liegt man weit hinter den Erwartungen zurück und muss sich Sorgen um das Erreichen der Meistergruppe machen, liegt man doch aktuell auf dem 8.Platz mit bereits fünf Punkten Rückstand auf den ominösen „Strich“. Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen nervös sind und bereits vor zwei Monaten den Trainer getauscht haben. Doch auch unter Didi Kühbauer kommen die Wiener nicht so recht in die Gänge. Seit er am Ruder steht gab es in der Liga nur zwei Siege. Inzwischen wartet man seit drei Runden auf einen vollen Erfolg. Erst trennte man sich 2:2 von Altach, danach setzte es eine 3:1 Niederlage in Wolfsberg und auch am letzten Spieltag musste man sich dem LASK 0:1 geschlagen geben. International schaut die Sache aber ganz anders aus. Da kämpft Rapid um den Gruppensieg in der Europa-League und besiegte erst am Donnerstag Spartak Moskau auswärts mit 2:1.
Davon ist der FC Wacker Innsbruck noch weit entfernt, doch verstecken muss man sich vor den Wienern wahrlich nicht. Das hat schon die erste Begegnung in dieser Saison gezeigt, in der die Wackerianer sich viele, viele Chancen herausspielten aber leider zu ineffizient vor dem Tor waren. Sonst hätte ein anderes Ergebnis, als die 1:2 Niederlage in der 5. Runde herausgeschaut. Christoph Freitag erzielte damals knapp vor Schluss den Anschlusstreffer. Wenn also der Tabellennachbar, der nur einen Punkt vor einem liegt und noch dazu zu den auswärtsschwächsten Teams der Liga zählt, im heimischen Stadion gastiert, darf man sich berechtigte Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis machen. Zumal mit Zlatko Dedic, nach seiner Halsentzündung, wieder mehr Offensivpower zur Verfügung steht. Dafür müssen die Schwarz-Grünen noch länger auf Roman Kerschbaum und Stefan Rakowitz verzichten. Ersatz für die beiden Mittelfeldspieler findet Trainer Karl Daxbacher unter anderem bei Wacker Innsbruck II, wo mit Murat Satin, Matthäus Taferner und Karim Conte drei weitere Youngster inzwischen mit den Profis trainieren.
Rund um das Spiel gibt es zahlreiche Aktionen, darunter auch Gratis-Anreise für alle Ticket- und Abobesitzer mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT). Mehr dazu hier: Schlagerspiel vs. Rapid Wien
Die Stimmen:
Trainer Karl Daxbacher: „Wir wollen punkten, möglichst drei Punkte holen. Der Sieg in Moskau wird ihnen guttun, sie rechnen auch gegen uns mit einem Erfolg. Es haben sich einige Spieler empfohlen, wir wissen aber noch nicht genau, wer auflaufen wird. Ich denke, wenn mehr Zuschauer kommen, ist das auch für unsere Spieler etwas besonderes. Wir wollen mit Freude und mit dem Vorhaben was mitzunehmen in die Partie gehen. Es ist wichtig, dass man kompakt steht und im Block gut verteidigt. Die Ballverluste sollen genützt werden, Rapid hat natürlich Qualität mit vielen guten Einzelspielern.“
…zum Europa-Cup Spiel: „Wir werden sehen, ob die Anreise in Moskau ihnen zugesetzt hat. Ein Erfolgserlebnis kann aber auch was auslösen und beflügeln um die letzten Meter noch gehen zu können.“
Albert Vallci: „Das Rapid Spiel ist etwas besonderes, wir freuen uns sehr darauf. Es braucht keine Extramotivation, vor allem in so einer Ausgangslage (mit einem Punkt Unterschied). Wir können jeden Gegner zu Hause schlagen.“
Im Video:
Spieldaten:
Tipico Bundesliga, 16. Runde
FC Wacker Innsbruck – SK Rapid Wien
Sonntag, 02.12.2018, 14.30 Uhr
Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Rene Eisner