Skip to main content








Kampfmannschaft

Die brennende Frage: Sind genügend Zuschauer am Tivoli?

Nach den starken und erfolgreichen Partien gegen LASK Linz (1:0 Sieg) und Red Bull Salzburg (1:1) kommt am Samstag mit Austria Wien ein weiterer Verein aus dem oberen Tabellendrittel zu uns ans Tivoli Stadion Tirol. Es kommt also zu einem weiteren Fußballfest – bleibt die Frage: Wie viele Gäste werden mit unserem FCW mitfeiern. Und haben wir ein Zuschauerproblem?

Nach dem Aufstieg aus der Sky Go Erste Liga in die Tipico Bundesliga war die Euphorie groß: Tirol hat nach vier langen Jahren der Zweitklassigkeit endlich wieder eine Mannschaft in Österreichs höchster Fußball-Spielklasse. Dennoch kamen zum Rückkehr-Spiel gegen Sturm Graz in der zweiten Runde Anfang August „nur“ 7.820 Zuseher ins Tivoli Stadion Tirol. Ein Wert, den sich viele – sowohl Medien als auch Verein und Fans – wohl anders vorgestellt hatten, schließlich war man nach den vergangenen Aufstiegen höhere (fünfstellige) Zuschauerzahlen gewohnt. Trotz guter Leistungen, in denen sich die Mannschaft von Trainer Karl Daxbacher aber meistens nicht belohnen konnte, gingen die Zuschauerzahlen in den folgenden Spielen zurück. 

Vom FC Wacker Innsbruck wird vieles erwartet. Unter anderem ein hoher Zuschauerschnitt, schließlich ist unser Verein einer der traditionsreichsten Österreichs und in einer der größten Städte des Landes angesiedelt. Zunehmend liest man im Zusammenhang mit unseren Besucherzahlen den Begriff „Sorgenkind“. Und es steht auch ganz klar fest, dass wir noch lange nicht da sind, wo wir hinwollen. 22.749 Besucher (4.550 im Schnitt) gingen zu den fünf bisher ausgetragenen Heimspielen ins Tivoli Stadion Tirol. Damit liegen wir im Vergleich mit den elf anderen Bundesligisten auf dem sechsten Rang – also genau im Mittelfeld. Gegenüber der Vorsaison wird der Schnitt gehoben, aber so richtig zufrieden ist noch niemand. Weil: Trotz 4.500 Zusehern sieht ein Tempel der für 17.000 Personen ausgerichtet ist, halt immer noch sehr leer aus. 

„Wenn da eine Mannschaft am Tivoli spielt, die erfolgreich ist und um die Meisterschaft mitspielt, dann ist die Hütte voll – dass wissen wir aus der Vergangenheit“, sagt ORF-Reporter Norbert Belina in der neuesten Ausgabe der Wackerstube. Auch Trainer Karl Daxbacher schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Wir haben uns alle etwas mehr erwartet, aber es liegt auch an unseren Leistungen. Wenn wir erfolgreicher spielen, werden auch mehr Fans kommen“. Das Tiroler Fußball-Publikum – ein erfolgsverwöhntes? Nicht unbedingt: „Ich denke, wenn wir uns die Zahlen generell in der österreichischen Bundesliga ansehen, dann sieht man, dass Fußball nicht mehr einen so großen Stellenwert hat, wie es vor dreißig Jahren noch der Fall war. Es gibt ein größeres Alternativ-Angebot“, meint Club-Manager Peter Margreiter. „Wir sind mit unseren Zahlen in der Mitte der Tabelle, ich sehe aber noch ein großes Potential – gerade hier in Innsbruck da die Fanbase groß und die Marke stark ist. Außerdem kommen noch die Heimspiele gegen Austria und Rapid Wien sowie gegen Salzburg“.

Der Tipico Bundesliga – da sind sich alle Beteiligten einig – tut es gut, dass wir wieder da sind. Denn wenn die Innsbrucker kommen, dann ist auch bei den jeweiligen Spielen etwas los und die Zuschauerzahlen gehen auch bei den Gastgebervereinen nach oben. Das sah man jüngst bei Red Bull Salzburg, die mit dem zurückgekehrtem Westderby den Sprung über die 10.000er Marke geschafft haben.

Als Verein überlegen wir uns viele Dinge um Menschen ins Stadion zu locken. Wir hören uns um und gehen auf Feedback aktiv ein. So haben wir es uns schon im vergangenen Jahr – im schwarz-grünen Zukunftsprogramm – ganz oben auf die Fahne geschrieben, den Spieltag wieder zum Erlebnis, zum Fußballfest zu machen. Der Besucher soll früher kommen und länger bleiben, sich wohlfühlen, mit anderen Fans und Freunden bei Speis und Trank über unseren Verein sinnieren können und außerdem noch ansprechenden Fußball präsentiert bekommen. Deshalb gibt es seit Beginn dieser Spielzeit auch die ständigen Foodtrucks hinter der Nordtribüne, die zum Verweilen einladen. Außerdem haben wir für drei Spiele eine Kooperation mit dem Verkehrsverbund Tirol geschlossen, um Fans bei den Heimspielen gegen Austria Wien (Samstag), Rapid Wien (2. Dezember) und Red Bull Salzburg (März 2019) aus ganz Tirol gratis zum Tivoli Stadion per Bus und Bahn zu bringen. 

Es ist also eine Frage der Sichtweise, ob man uns nun als „Sorgenkind“ zurecht bezeichnen darf oder ob Anspruch und Realität weit auseinanderklaffen. Fest stehen aber zwei Dinge: Alle Fans die uns seit Jahren die Stange halten sind essentiell für unseren Verein und stärken duch den ständigen Support die Mannschaft. Ihr tragt unsere Farben hinaus in die Welt und ihr feiert schwarz-grünen Fußball und Lebensstil. „Die Leute die bei uns im Stadion sind stehen hinter uns und unterstützen uns. Es wär aber noch schöner, wenn noch mehr den Weg ins Stadion finden“, sagt Abwehr-Chef Matthias Maak.

Natürlich wollen wir, dass die Wacker-Familie wächst und noch größer wird. Denn, und da kommen wir zum zweiten Punkt, die Mannschaft hat sich Unterstützung verdient. Es stehen noch sehr schwere Spiele bevor, Herausforderungen müssen bestanden werden um das große Ziel des Klassenerhalts zu erreichen. Das Team hat sich aber einer Sache verschrieben: Es kämpft um jeden Punkt. Das sieht man in jedem Spiel, in jeder einzelnen Minute. Auch wenn es zwischenzeitlich schwer erscheint, die Köpfe hängen nicht, es geht immer weiter. Und das darf man auch honorieren. Mit mehr Zuschauern wächst die Brust bei den Spielern und das Selbstvertrauen steigt. Außerdem lässt sich ein Punktgewinn mit mehr Leuten einfach besser feiern. Also: Freunde einpacken und am Samstag (und dann auch das restliche Jahr) zum Spiel kommen.

 

Skip to content