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Maurizio Jacobacci im Interview

Seit Juni 2016 ist der Italiener Maurizio Jacobacci neuer Trainer beim FC Wacker Innsbruck. Im Interview spricht er über die Vorbereitung und über seinen Stil zu spielen.

 

In der Mission Wacker 2020 wurde der Aufstieg mit 2017 als Ziel ausgegeben. Siehst du das als Druck oder eher als Herausforderung?

Für mich ist das ganz klar eine schöne und spannende Herausforderung. Wir haben eine eindeutige Message gesetzt, nämlich: wir wollen aufsteigen. Es gibt manche Vereine, die das nur hinter vorgehaltener Hand machen. Aber wir sagen in der Mission, dass wir dieses Ziel haben. Ich denke, das ist ein Zeichen der Stärke. Der FC Wacker Innsbruck bekennt sich dazu. Aber auch die Mitglieder, Fans und Partner müssen hier mitziehen. Wir wollen alle gemeinsam aufsteigen und müssen das Ziel auch gemeinsam verfolgen.

Du bist ja bei deinen letzten beiden Stationen in der Schweiz jeweils aufgestiegen. Kann man die Situation dort mit der hier beim FC Wacker Innsbruck vergleichen?

Von der Ausgangslage her ja. In Schaffhausen wie auch beim SC Kriens war die Botschaft der sofortige Wiederaufstieg als ich jeweils unterschrieben habe. Das Ziel war klar, in die Challenge League zu kommen. In Schaffhausen war es aber nötig, dass wir zweimal aufsteigen, da in dieser Zeit in der Schweiz eine Zwischenliga eingeführt wurde. Und wir haben dies dann ja auch geschafft. Aber: Schaffhausen wie auch Kriens kann man nicht mit Wacker Innsbruck vergleichen. Für mich ist Wacker Innsbruck einer der wichtigsten Vereine in Österreich. Ich denke, alle würden sich freuen, wenn der FC Wacker Innsbruck wieder in die Bundesliga kommt. Wacker Innsbruck soll ein wichtiger Baustein in der Bundesliga werden. Nicht aufsteigen, um gleich wieder abzusteigen.

Die Vorbereitung ist vorbei. Wie würdest du die Zeit rückblickend betrachten?

In der Mannschaft war großer Eifer, jeder wollte sich in der Vorbereitung von der besten Seite präsentieren. Zu Beginn war viel Engagement dabei, manchmal sogar fast zu viel. Aber das ist ganz normal. Motivation ist gut, aber wenn man übermotiviert ist, dann passieren Fehler. Das haben wir versucht, auszubügeln. Wichtig ist, dass man einen klaren Kopf hat, dass man weiß was man will. Das schwierigste am Fußball ist, einfach zu spielen. Im Großen und Ganzen war ich aber mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Im konditionellen wie auch im taktischen Bereich haben wir sehr gut gearbeitet. Das gilt es jetzt in der Meisterschaft umzusetzen.

Du hast es gerade angesprochen: es wurde viel im konditionellen Bereich gearbeitet ohne aber auch den taktischen Bereich zu vernachlässigen.

Ja genau. Kondition ist Grundvoraussetzung. Kondition ist nicht Alles aber ohne Kondition ist Alles Nichts. Ohne Kondition verliert man im Verlaufe des Spiels an Konzentration. Und wenn die Konzentration nachlässt, dann summieren sich Fehler im Pass- wie auch im Stellungsspiel. Es ist sicher von Vorteil, wenn man physisch bereit ist. Dann kann man gegen Ende des Spiels noch nachlegen. Und das kann spielentscheidend sein. Natürlich spielt auch ein weiterer Punkt eine wesentliche Rolle: wenn man konditionell fit ist, erholt man sich schneller im Spiel und auch bei der Regeneration danach und es verringert sich dabei auch die Verletzungsgefahr. Ich denke, wir haben da jetzt eine gute Basis gelegt.

Und der taktische Bereich…

Das ist ein anderer wichtiger Aspekt. Wir wollen aus einer stabilen Defensive heraus agieren. Wir wollen den Gegner zu Fehlern zwingen, ihm Schwierigkeiten bereiten. Er soll sein Spiel nicht so aufziehen können, wie er es eigentlich möchte. Dazu braucht es allerdings enorm viel Laufbereitschaft und Spielintelligenz. Hier gibt es für mich drei Hauptgründe: den Ball, den Mitspieler und dann erst den Gegner. Wir müssen uns als Team zum Ball orientieren. Die Abstände in der Breite wie auch in der Tiefe müssen stimmen, als letztes ziehen wir dann den Gegner in Betracht.

Sprich, die Mannschaft soll sich zuerst auf ihre eigenen Fähigkeiten konzentrieren?

Ja. Wir wollen zudem auch je nach Gegner und Resultat sowie ob wir zuhause oder auswärts spielen von einem System ins andere übergreifen können.

Wie gelingt es dir, die Spieler zu animieren und zu motivieren?

Ich arbeite gerne mit Bildern. Bilder sagen manchmal mehr als tausend Worte. Nicht umsonst gibt es dieses Sprichwort. Ich setze mich ab und an vor einem Spiel mehrere Stunden hin, lasse mich inspirieren und zeichne. Diese Bilder präsentiere ich der Mannschaft dann als Motivation vor dem Spiel. Mit diesen Symbolbildern will ich die Spieler emotional fassen, damit wir uns gemeinsam auf die Aufgabe einschwören können.

Im zweiten Teil des Interviews erfahren Sie ein wenig mehr über den Familienmensch Jacobacci und über seine größten Erfolge als Spieler. Morgen auf der Website des FCW.

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