Die 17. Runde der Sky Go Ersten Liga brachte für den FC Wacker Innsbruck ein Auswärtsspiel gegen Austria Klagenfurt. Nach dem 1:1 gegen die Salzburger Austria im Westderby wollten die Innsbrucker mit einem Sieg in Kärnten den Vorsprung gegen den LASK verteidigen. Das erste Duell in Innsbruck endete mit einem 4:2-Sieg für die Gastgeber.
Dieses Mal gab es im Duell der beiden Mannschaften kein Tor-Spektakel, der Sieger hieß aber wieder Wacker Innsbruck …
Jamnig erzielt praktisch mit dem Pausenpfiff Führung
Routinier Jürgen Säumel konnte nach Verletzungssorgen in den letzten Wochen diesmal wieder von Beginn an seine Teamkameraden unterstützen. Statt des zuletzt glücklosen Hirschhofer wurde diesmal Gründler im Sturm aufgeboten. Der Führende der Torschützenliste, Thomas Pichlmann, stand Trainer Schmidt weiterhin nicht zur Verfügung. Aus Innsbrucker Sicht galt es vor allem die beiden Offensivkräfte des Gegners, Eler (10 Saisontreffer) und Rep (6 Tore), zu entschärfen.
Die ersten zehn Minuten gingen ereignislos vorüber, ernstzunehmende Aktionen waren nicht zu sehen. Austria Klagenfurt begann aktiver, die Innsbrucker Hintermannschaft zeigte sich aber sicher. Die 13. Minute brachte den ersten Torschuss der Kärntner, der aber zu schwach ausfiel und somit Grünwald vor keine echten Probleme stellte. Eine Minute später marschierte Gründler über die linke Seite, seine Flanke fand jedoch keinen Abnehmer. Ein Schuss von Eler wenig später wurde wieder eine sichere Beute des Innsbruck-Keepers. Wacker Innsbruck verlor durch ungenaues Passpiel immer wieder den Ball, Klagenfurt konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Auch Innsbruck-Trainer Schmidt war mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden, lautstarke Kommandos waren immer wieder zu vernehmen.
Nach 25 Minuten warteten die Innsbrucker Fans, die in der sehr spärlich gefüllten Wörthersee-Arena viel Stimmung machten, immer noch auf die erste Chance ihrer Mannschaft. Austria Klagenfurt wirkte, auch wenn sie vor dem Tor immer noch nicht konkret wurden, dem ersten Treffer näher. In der 28. Minute musste Bender erstmals wechseln, der angeschlagenen Wallner musste für Pürcher Platz machen. Jamnig, der bist dato aktivste Innsbrucker Akteur versuchte immer wieder mit Flankenläufen einen Mitspieler in Position zu bringen, seine Zuspiele fanden dann aber keinen schwarz-grünen bzw. heute rot-weißen Abnehmer. In der 32. Minute dann die erste Chance des Spiels: Säumel und Hölzl arbeiteten sich mit Hilfe eines Doppelpasses zur gegnerischen Torlinie vor, nach der Hereingabe zur Mitte zog Jamnig ab. Sein Schuss, der ins Tor gepasst hätte wurde abgefälscht und landete neben statt im Tor! Zwei Minuten später dann eine gute Gelgenheit für Zakany – wieder blieb Grünwald Sieger. Wieder gefährlich wurde es für die Gäste bereits in der 37. Minute, Grünwald zeigte eine Glanztat bei einem Schuss von Eler. Und in der 38. Minute kam es nach einem Fehler im Spielaufbau von Riemann abermals zum Duell Eler gegen Grünwald, wieder war der Torhüter hellwach und hielt mit einer tollen Parade seinen Kasten sauber. Wacker Innsbruck hätte sich mittlerweile nicht über einen Rückstand beschweren müssen, bei den Gästen lief nicht viel zusammen, Torhüter Grünwald war im ersten Abschnitt wohl der beste Spieler bei den Innsbruckern. In der 43. Minuten dann endlich eine flüssige Aktion nach einem Konter über Riemann, der Gründler im Strafraum perfekt anspielte, der Angreifer konnte sich aber im Zweikampf gegen einen Kärntner Verteidiger nicht durchsetzen. – Die beste Aktion und zugleich die erste echte Möglichkeit für die Innsbrucker in der ersten Hälfte. Dem folgte eine Minute später die nächste Gelegenheit, diesmal scheiterte Riemann nach Jamnig-Flanke am Torhüter. Doch als schon alle mit einem torlosen Unentschieden rechneten brachte Jamnig seine Mannschaft in Führung: Riemann brachte eine Flanke auf die zweite Stange, Jamnig kam an den Ball und brachte diesen in der zweiten Minute der Nachspielzeit im gegnerischen Tor unter (47.).
Fazit nach 45. Minuten: Unglaublich! – Nachdem bei Wacker Innsbruck in den ersten 45 Minuten nur wenig funktionierte zeigte sich die Schmidt-Elf in den letzten Minuten der ersten Hälfte verbessert und nützte die letzte Chance vor dem Abpfiff zur Führung. Insgesamt aber eine alles in allem glückliche Führung, denn die bessere Mannschaft war man keineswegs! Es galt also, sich in der zweiten Halbzeit trotz Führung zu steigern!
Nach Ausgleich Gründler mit dem Goldtor
Die zweite Hälfte begann praktisch mit dem Ausgleich für die Kärntner: Nach einem zu kurzen Klärungsversuch der Innsbrucker landete der Ball letztendlich bei Rep, der mit einem satten Schuss von knapp außerhalb des Strafraums Grünwald bezwang (48.). Bereits zwei Minuten später bot sich Gründler die Möglichkeit, die Führung für seine Mannschaft wiederherzustellen, nach Riemann-Flanke kam der Stürmer mutterseelen alleine sechs Meter vor Dmitrovic zum Kopfball – setzte diesen aber neben das Tor! – Das hätte eigentlich ein Tor sein müssen! Das Spiel hatte nun endlich etwas mehr Fahrt aufgenommen, der Ball zirkulierte nun schneller innerhalb der Mannschaften, beide Mannschaften zeigten mehr Tempo und Laufbereitschaft. Beinahe hätten die Klagenfurter aus einem Freistoß die Führung erzielt, Eler verfehlte mit seinem Versuch aus 30 Metern nur denkbar knapp das Innsbrucker Gehäuse (54.). Alexander Gründler machte den Makel seiner vergebenen Chance in der 60. Minute wieder wett, nach tollem Zuspiel von Riemann zeigte sich der Stürmer eiskalt und traf zum 1:2. In der 61. Minute sah Freitag die fünfte Gelbe Karte der Saison und ist somit im Heimspiel gegen Wiener Neustadt gesperrt. Dann wurde es wieder etwas haarig im Innsbrucker Strafraum, Siller behielt den Überblick und trennte am Strafraum-Eck seinen Gegenspieler regelkonform vom Ball (65.).
Wacker Innsbruck merkte man nun deutlich an, wie gut ihm die neuerliche Führung tat und plötzlich kontrollierte man das Geschehen am Rasen. In Minute 72 bot sich die Möglichkeit für den FCW, für die endgültige Entscheidung zu sorgen: Riemann zog in den Strafraum und versuchte es auf eigene Faust, scheiterte aber am Schlussmann. – Gründler wäre in dieser Situation völlig alleine gestanden! Nach einem Angriff von Innsbruck gab es in der 80. Minute einen Eckball für die Gäste, Gefahr entstand daraus keine. Zwei Minuten später wechselte Schmidt zum ersten Mal, Hirschhofer kam für den Torschützen Gründler für die Schlussphase. Die Klagenfurter liefen sich immer wieder an der nun souverän agierenden Defensive der Tiroler fest und schienen immer nervöser zu werden. In der 84. Minute nahmen Jamnig, Riemann und Hirschhofer das gegnerische Gehäuse unter Beschuss, diesmal aber ohne Erfolg. Eine Minute vor dem Ablauf der regulären Spielzeit versuchte es Rep mit einem Verzweiflungs-Schuss aus gut 35 Metern, Grünwald hielt. In der Nachspielzeit brachte Schmidt noch Rosenbichler für den Torschützen Jamnig. Nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Weinberger die Partie ab.
Fazit nach 90 Minuten: Während die Führung nach Halbzeit eins eher glücklich war, zeigte sich Wacker Innsbruck in Abschnitt zwei stark verbessert, kombinierte flüssiger, kassierte jedoch den Ausgleich. Nach der erneuten Führung durch Gründler verwalteten die Gäste souverän den Vorsprung und gingen als Sieger vom Platz. – So darf es gegen Wiener Neustadt ruhig weitergehen …
SK Austria Klagenfurt – FC Wacker Innsbruck 1:2 (0:1)
Stadion: Wörthersee-Stadion
Schiedsrichter: Julian Weinberger
SK Austria Klagenfurt:
Dmitrovic – Prawda, Sereinig, Wallner (28. Pürcher), Becirovic – Beslic (74. Koch), Kager – Zakany, Rep, Miesenböck (63. Zachhuber) – Eler
FC Wacker Innsbruck:
Grünwald – Lercher, Popp, Siller, Hölzl – Säumel, Freitag – Riemann, Hamzic, Jamnig (91. Rosenbichler) – Gründler (82. Hirschhofer)
Gelbe Karten: 20. Rep, 67. Sereinig; 33. Lercher, 61. Freitag, 85. Hirschhofer
Tore: 48. Rep; 45+2. Jamnig, 60. Gründler