Im Rahmen des ÖFB Samsung Cup-Achtelfinales traf der FC Wacker Innsbruck zu Hause auf den LASK. Somit kam es zum Duell der beiden Erstplatzierten aus der Sky go Erste Liga. Aufgrund der vielen Ausfälle im Lager der Innsbrucker, die mit dem letzten Aufgebot aufliefen, war die Favoritenrolle bei den Oberösterreichern zu suchen. Zudem konnte sich die Glasner-Elf durch die Verschiebung des Duells mit Austria Salzburg besser auf das Match vorbereiten.
Die Innsbrucker begannen zwar gut, mussten sich dann aber verdient aus dem Cup verabschieden.
Beherzter Kampf der Innsbrucker unbelohnt
In der momentanen Situation stellt die Schmidt-Elf wohl eher der Vereinsarzt nach dem Motto „Wer fit ist, spielt!“ auf. Die Abwehr wurde von Lercher, Popp, Siller und Hölzl gebildet, die zwei Sechser Nitzlnader und Hamzic sollten die Verteidigung bei der Abwehrarbeit unterstützen. Offensive Impulse wurden von Jamnig, Renner und Tekir im Mittelfeld erwartet, die die Solospitze Gründler in Szene setzen sollten. Mit Hesina, Kolakovic und Hupfauf nahmen auch drei Kader-Debütanten auf der Bank Platz.
Die erste Aktion gehörte den Hausherren, einen Freistoß von Lercher wollte Nitzlnader weiterleiten, brachte den Pass allerdings nicht an den Mann. Angriffsversuche der Linzer wurden zu Beginn gut unterbunden. Jamnig erarbeitete sich in der sechsten Minute den ersten Eckball für die Schwarz-Grünen. Diesen brachte Lercher gefährlich zur Mitte, die Defensive des LASK konnte Hamzic entscheidend behindern, sodass der Mittelfeld-Spieler den Ball nicht auf das Tor bringen konnte (7.). Die junge Innsbrucker Mannschaft zeigte weiterhin keinen Respekt vor den Oberösterreichern und war gut im Spiel. Minute 14 brachte den ersten Eckball der Gäste, der ungefährlich blieb. Das äußerst lauffreudige Innsbrucker Mittelfeld attackierte die Gäste schon früh und ließ so einen geordneten Spielaufbau nur schwer aufkommen. In der 17. Minute sorgte ein schneller Gegenstoß der Schmidt-Elf für erhöhten Puls bei den Linzern, Gründler brachte Renner ins Spiel, der parallel zur Outlinie einen Gegenspieler überlief, sich den Ball aber dann zu weit vorlegte. – Schade! In der 20. Minute dann die Führung für den LASK: Ein Freistoß aus 18 Metern wurde von Jamnig unhalbar für Grünwald abgefälscht und passte somit ins lange Eck. Kurz darauf klärte Popp nach Kerhe-Flanke im Strafraum mustergültig, im Gegenzug konnte nach einem guten Steilpass von Tekir auf Gründler der Stürmer von der Linzer Verteidigung gerade noch am Torschuss gehindert werden (24.).
Wacker Innsbruck zeigte sich vom Gegentreffer unbeeindruckt und spielte weiter munter nach vorne. In der 28. Minute kam es zu einem haarigen Duell zwischen Kerhe und Hölzl im Strafraum der Innsbrucker. Der Linzer ging dabei zu Boden, Schiedsrichter Schörgenhofer ließ aber weiterspielen. Kurz darauf brachte ein Steilpass auf Ranftl die schwarz-grüne Defensive in Bedrängnis. Der Linzer schoss den Ball jedoch unbedrängt am langen Eck vorbei. Der LASK war nun mehr im Ballbesitz, die Hausherren stemmten sich ein ums andere Mal erfolgreich dagegen. Wieder gefährlich wurde es in der 35. Minute, als Ranftl den auffälligen Kerhe bediente, dieser aus kurzer Entfernung aber das Tor verfehlte. Die 38. Minute brachte dann aber das 0:2 aus Sicht der Innsbrucker: Gartler überhob Torhüter Grünwald nach einem langen Pass von Ullmann, Lecher kam mit seinem Rettungsversuch zu spät. Somit schien bereits in der ersten Hälfte eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Linzer ließen in den folgenden Minuten Ball und Gegner laufen. Eine Minute wurde in der ersten Hälfte nachgespielt, ein Nitzlnader-Freistoß landete direkte in den Fanghandschuhen von Pervan. Kurz vor dem Abpfiff noch einmal die Innsbrucker im Angriff, die Verteidigung der Gäste konnte abermals klären. So ging es mit einem 0:2-Rückstand in die Pause.
Torlose zweite Halbzeit
Trainer Schmidt gab das Spiel noch nicht verloren und brachte zur Pause für den defensiven Mittelfeldspieler Nitzlnader mit Marco Hesina einen zweiten Stürmer. Minute 47 brachte den ersten Angriff für die Innsbrucker. Hölzl leitete zu Gründler weiter, dessen Schuss geblockt wurde. In der 52. Minute tauchte Kerhe allein vor Grünwald auf, der Linzer verlor das Duell mit dem Innsbrucker Schlussmann. Zwei Minuten später landete ein Freistoß von Lercher am Kopf von Renner. Sein Kopfball war aber bei Pervan gut aufgehoben. Jamnig zeigte in der 56. Minute einen guten Antritt, sein Stanglpass landete aber nicht beim einschussbereiten Hesina. Auf der Gegenseite brachte Michorl Gartler in Position, der sich gegen die Innsbrucker Defensive nicht durchsetzen konnte (58.). Wenige Sekunden später wurde es im Strafraum von Grünwald wieder richtig brenzlig. Gartler spielt im Strafraum quer auf Dovedan, der beim Schuss aber ausrutschte und so nur einen Querschläger fabrizierte. Die nächste hochkarätige Einschussmöglichkeit bot sich den Gästen in der 63. Minute, als Kerhe schön freigespielt wurde. Der Linzer aber verzog.
In der 63. Minute kam Krismer für Renner ins Spiel. Nun spielten nur noch die Gäste und fanden Chancen beinahe im Minutentakt vor. So konnte Grünwald einen Schuss von Michorl parieren, Dovedan verzog aus 11 Metern abermals knapp (64.). Die Linzer zogen nun ein Powerplay auf, Innsbruck konnte sich nur noch kurz befreien. Minute 68 brachte einen Versuch von Ullmann aus der Distanz, der knapp über dem Tor einschlug. In der 71. Minute nahm Trainer Schmidt seinen dritten und letzten Wechsel vor, Rosenbichler ersetzte Gründler. Die Linzer schalteten nun einen Gang zurück, ließen Ball und Gegner laufen. Wacker Innsbruck machte sich im Spielaufbau das Leben mit zahlreichen Abspielfehlern schwer. Das Spiel verlor gegen Ende merklich an Feuer. Die Linzer mussten nicht mehr, Innsbruck wollte aber konnte nicht mehr zusetzen. In der 81. Minute versuchte es Rosenbichler noch einmal mit der Brechstange, spielte sich in den Strafraum, blieb dann aber hängen. In der 90. Minute versuchte es Fröschl mit einem Schuss vom Sechzehner, der zu hoch ausfiel. Drei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, es blieb beim 0:2.
Fazit: Während Wacker Innsbruck das Spiel im ersten Abschnitt noch offen gestalten konnte (vor allem in den ersten 20 Minuten) fanden die Linzer in Hälfte zwei einige Einschussmöglichkeiten vor und hätten somit das Ergebnis wesentlich klarer gestalten können. So heißt es nun für die Innsbrucker, sich zu regenieren und sich gezielt für das wichtige Westderby gegen Austria Salzburg am Montag vorzubereiten.
Spieldaten:
ÖFB Samsung Cup-Achtelfinale
FC Wacker Innsbruck – LASK Linz 0:2 (0:2)
Tivoli Stadion Tirol
Besucher: 2.254
Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer
FC Wacker Innsbruck:
Grünwald- Lercher, Popp, Siller, Hölzl – Nitzlnader (46. Hesina), Hamzic – Jamnig, Renner (63. Krismer), Tekir – Gründler (71. Rosenbichler)
LASK Linz:
Pervan – Kerhe (87. Abdulla), Michorl (80. Reiter), Cabrera, Gartler, Dovedan, Ullmann (70. Fröschl), Luckeneder, Hinum, Ranftl, Erbek
Gelbe Karten: 31. Popp, 56. Siller, 77. Hamzic, 92. Tekir; 49. Dovedan, 73. Michorl, 76. Erbek
Tore: 21. Dovedan, 38. Gartler