In der zweiten Runde des ÖFB Samsung Cups traf der FC Wacker Innsbruck auf den SC Krems. Anno 1998 hatten die Niederösterreich dem Tiroler Traditionsverein schon einmal eine Cup Pleite verpasst, heute sollte diese Scharte der Vergangenheit ausgemerzt werden.
Und es war wieder ein langer Cup-Fight, in dem man sich schlussendlich in der Verlängerung durchsetzen konnte ..
Trainer Klaus Schmidt stellte die Mannschaft an einigen Positionen um: In der Innenverteidigung durfte heute Alex Hauser Christian Deutschmann ersetzen, der geschont wurde. Andi Hölzl musste Daniel Rosenbichler Platz machen, Rene Renner kam zu seinem Comeback nach längerer Verletzungspause und auch Thomas Hirschhofer durfte auflaufen. Der Innsbrucker Toptorschütze Thomas Pichlmann hatte heute frei.
Schnelle kalte Dusche
Wacker begann schwungvoll und wollte zeigen, wer der Führende der Ersten Liga ist. Doch schon in der fünften Minute wurde dieses Vorhaben empfindlich gestört, als individuelle Abwehrfehler und auch Pech dazu führten, dass Denk vor dem Tor zum Schuss kam und den Führungstreffer erzielte.
Die extrem motivierten Niederösterreicher spielten ab diesem Zeitpunkt ein aggressives Pressing und kamen auch zu den besseren Möglichkeiten. Schwarz-Grün machte sich das Leben mit Fehlern im Spielaufbau selbst schwer und die neu formierte Abwehr wirkte in vielen Situation nicht sicher.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit kamen die Innsbrucker nochmals zu einigen guten Chancen, so versuchte Hirschhofer nach sehr gutem Zuspiel von Gründler den Torhüter der Kremser zu überheben, scheiterte aber am Schlussmann. Im Gegenzug kamen die Niederösterreicher zu einem schnellen Konter, den Grünwald, wie schon einige Male zuvor, gerade noch parieren konnte.
Elfmeter bringen die Wende
Die Pausenansprache schien gewirkt zu haben: In der 51. Minute setzte sich Hirschhofer gegen die niederösterreichische Verteidigung durch, sein Schuss wurde aber geblockt. Wenige Sekunden später wurde Gründler im Strafraum gelegt: Elfmeter. Christoph Freitag trat an und versenkte den Ball in die rechte untere Ecke.
Wacker kam verändert aus der Pause: Die Mannschaft kam besser in die Zweikämpfe und konnte dadurch mehr Druck erzeugen. So häuften sich die weiteren Chancen, die aber entweder vom sehr starken Torhüter der Kremser vereitelt, oder aber mit vereinten Kräften abgewehrt wurden.
Die Hausherren konnten nur mehr sporadisch mit Kontern für kurzzeitige Entlastung sorgen, während der Wacker-Express Möglichkeit um Möglichkeit kreierte.
Lange blieben diese Bemühungen unbelohnt, bis Thomas Hirschhofer in der 79. Minute den lange fälligen Führungstreffer mit Kremser Mithilfe erzielte.
Die Partie schien zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden zu sein. Doch nur fünf Minuten später stießen Siller und Slavov im Strafraum zusammen und Schiedsrichter Schüttengruber entschied an diesem Abend zum zweiten Mal auf Elfmeter. Schragner trat an und erzielte den Ausgleich.
Wacker versuchte mit allen Mitteln noch in der regulären Spielzeit zur Entscheidung zu kommen. Die Chancen waren da, nur, es wollte kein Treffer mehr gelingen.
Zwei Minuten der Nachspielzeit waren gespielt, da sah Weber für ein schweres Foul an Alex Gründler die verdiente Rote Karte.
Schnelle Entscheidung
Nachdem die Partie nach 90 regulären Minuten unentschieden stand, kam es zur Verlängerung mit zweimal 15 Minuten. Wacker machte von Beginn an ordentlich Druck. In der 95. Minute gab es erneuten Elferalarm, als Hamzic im gegnerischen Strafraum zu Fall kam, doch Schüttengruber ließ weiterspielen. Eine Minute später traf Hamzic nach Idealzuspiel von Rosenbichler nur die Stange, aber dann war es soweit: Alex Gründler setzte sich gegen die Abwehr durch und erzielte die erneute Führung. In der 102. Minute dann die Vorentscheidung: Thomas Hirschhofer versenkte den Ball zum 2:4 ins lange Eck.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung musste der FC Wacker Innsbruck einen herben Rückschlag wegstecken. Alexander Riemann sah nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte. Zwei Minuten später wurde es wieder spannend in Krems, nachdem Hartl nach einem kraftvollen Solo Pascal Grünwald mit einem Halbvolleyschuss bezwang.
Eine Minute vor Abpfiff machte schliesslich noch Rosenbichler sein Tor. So trennte sich der FC Wacker Innsbruck vom SC Krems mit einem Score von 5:3 und stieg wie erwartet ein Runde im Cup auf.
ÖFB SAMSUNG CUP
2. Runde
SC Krems – FC Wacker Innsbruck 3:5 n.V.(2:2) (1:0)
Stadion Krems
SC Krems:
Posch, Bauer (81. Hackel), Schmircher, Marschall, Temper (Weber 69.), Fertl (Fekete 98.), Denk, Schütz, Bayer, Slavov, Schragner
FC Wacker Innsbruck:
Grünwald – Lercher, Hauser, Siller, Rosenbichler – Renner (Jamnig 79.), Hamzic, Freitag, Gründler (Tekir 104.) – Riemann – Hirschhofer (Hölzl 108.)
Tore: 5. Denk,82. Schragner; 52. Freitag, 77., 102. Hirschhofer, 97. Gründler, 119. Rosenbichler
Gelbe Karten: 43.Bayer, 112. Denk; 18. Rosenbichler, 27. Hauser, 72. Riemann, 91. Freitag, 106. Tekir
Gelb-Rot: 107. Riemann
Rote Karte: 92. Weber