Zum Keller-Duell kam es im Rahmen der 24. Runde am Innsbrucker Tivoli Tirol. Dabei traf der Tabellen-Letzte, der FC Wacker Innsbruck, auf den Vorletzten TSV Hartberg. Wenn es Sechs-Punkte-Spiele wirklich gibt, war diese wohl eines. Die bisherigen Saisonspiele der beiden Teams endeten mit jeweils einem Sieg des Auswärts-Teams.
Vor 1.623 Zuschauern wurde es dann das erste Remis der beiden Mannschaften in dieser Saison, eines, das wohl nur den Hartbergern weiterhilft und Wacker Innsbruck am letzten Tabellenplatz verbleiben lässt.
Innsbrucker Spiel auf ein Tor, erlösender Ausgleich fällt erst knapp vor Pausenpfiff
Trainer Schmidt veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur FAC-Niederlage an einer Position. Statt Simon Zangerl begann diesmal der andere Simon im Kader, nämlich Pirkl. Dies bedingte auch eine System-Umstellung: Statt zwei Stürmern war diesmal wieder Hirschhofer als Alleinunterhalter im Angriff tätig.
Wacker Innsbruck hatte Anstoß, und auch die erste gute Möglichkeit wurde von der Heimelf verzeichnet. Pirkl flankte in der 3. Minute zu Hirschhofer, dessen Kopfball knapp am Hartberger Gehäuse vorbei ging. Doch nach vier Minuten stand es 0:1 für die Gäste. Hlinkas Querpass, gedacht für Siller, landete bei Kröpfl, der Grünwald keine Chance ließ und die Führung der Steirer erzielte. Noch schlechter hätte dieses Spiel nicht beginnen können. Erster Patzer – erstes Gegentor! Somit war auch die Taktik beider Mannschaften klar: Die Hartberger lauerten auf Konter, Wacker Innsbruck war nun gezwungen, das Spiel nach vorne zu forcieren. In der 10. Minute wurde es dann bei einem Gegenstoß brenzlig, Prskalo zog alleine Richtung Grünwald, sein Schuss konnte jedoch vom Keeper nach vorne abgewehrt werden, Deutschmann klärte schließlich. Minute 13 brachte eine Freistoß-Möglicheit für die Schmidt-Elf, der Schuss von Micic landete jedoch in der gegnerischen Mauer. Eine Minute später versuchte es Renner mit einer Flanke, die aber keinen Abnehmer fand. Wieder nicht einmal 60 Sekunden später brachte Pirkl einen Pass in den Strafraum, Hirschhofer und Micic standen sich in der Folge gegenseitig im Weg, die Gäste konnten klären. Die Innsbrucker waren jetzt drückend überlegen, die Gäste konnten sich nicht aus der Umklammerung lösen. Die Minuten 19 und 20 brachten gleich zwei Eckbälle der Schwarz-Grünen, während der erste ungefährlich blieb konnte Deutschmann beim zweiten den Ball zumindest per Kopf erreichen, aber nicht im Tor unterbringen.
Die nächste Gelegenheit fand abermals Wacker Innsbruck vor. Nach einem weiten Steilpass-Heber von Säumel auf Hirschhofer konnte die Hartberger den Ball nach vorne klären, Renner setzte den Abpraller aus 13 Metern über das Tor (24.). Zwei Minuten später die nächste Großchance für die Heim-Elf, Pirkl zog blitzschnell in den Strafraum Richtung Berger, der Schlussmann klärte eins gegen eins gegen den Youngster. Drei Minuten später hatte Hirschhofer die nächste Möglichkeit, nach Säumel-Flnanke landete sein Kopfball ebenfalls bei Hans-Peter Berger. Nur Sekunden später ging es wieder Richtung Hartberger Tor, Micic zwang Berger mit einem Freistoß aus 20 Metern zu einer Glanz-Parade. Nach einem Konter über Kröpfl ging der Hartberger im Duell gegen Deutschmann 25 Meter vor dem Innsbrucker Tor zu Boden, Schiedsrichter Gishamer entschied auf Schwalbe und Gelb für Kröpfl. Dies erzürnte Hartberg-Trainer Friesenbichler, nach einem Wortgefecht mit dem Unparteiischen schickte dieser ihn auf die Tribüne. In der 40. Minute landete ein Freistoß von Säumel von der Seite in den Handschuhen von Berger. Nun begann Innsbruck wieder ordentlich Betrieb vor dem Gehäuse der Gäste zu machen. Der gegenische Strafraum wurde minutenlang belagert, klare Torchancen entstanden daraus aber vorerst keine. Doch in der 45. Minute dann große Erleichterung im Lager der Innsbrucker: Jamnigs Freistoß von der Seite landete am Haupt von Hlinka, der aus kurzer Distanz zum Ausgleich einköpfelte und somit seinen Fehler vor dem 0:1 ausbessern konnte. Nach dem tiefen Durchatmen dann beinahe noch ein Treffer für die Gäste. Nach einem Gestocher knapp vor dem Innsbrucker Gehäuse konnte der Ball schließlich mit viel Mühe aus dem Gefahrenbereich geklärt werden.
Halbzeit-Fazit: Eine unglaublich nervenaufreibende erste Hälfte ging somit zu Ende. Wacker Innsbruck spielte beinahe die gesamten 45 Minuten auf ein Tor, die Tor-Fastenzeit ging nach dem frühen Gegentor von Hartberg, das wie aus dem Nichts fiel, bis zur Schlussminute weiter. Zahlreiche Chancen konnten nicht verwertet werden, es schien wie verhext. Doch Hlinkas Ausgleichtreffer in der Schlussminute der regulären Spielzeit brachte Innsbruck zurück ins Spiel.
Keine Tore mehr – Remis, das wohl nur den Steirern nützt!
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Und in der Auftaktminute fand Wacker Innsbruck die Möglichkeit vor, in Führung zu gehen. Nach einem weiten Pass von Säumel auf Hirschhofer zog der Angreifer alleine Richtung Hartberger Tor, sein Schuss ging jedoch etwa einen Meter am langen Eck vorbei. in der 49. Minute zeigten sich die Gäste erstmals in der gegnerischen Hälfte, die Flanke ins Zentrum war jeodch unpräzise. In der 52. Minute lenkte Hirschhofer steil per Kopf zu Renner weiter, Berger eilte rechtzeitig aus seinem Gehäuse heraus und sicherte den Ball. Kurz darauf tauchte wieder Renner vor Berger auf, Hirschhofer zog nach dem Zuspiel des agilen Mittelfeldspielers gegen die Hartberger Abwehr den kürzeren. Hartberg brachte in der 57. Minute zwei frische Spieler, Gremsl und Ried ersetzten Fröschl und Friesenbichler. Auch Innsbruck-Trainer Schmidt brachte nun frische Kräfte von der Bank, Zangerl ersetzte Renner (62.). Zwei Minuten später wurden die Gäste wieder vor dem Innsbrucker Tor vorställig, Mislov versuchte es mit einem Weitschuss aus 18 Metern, der deutlich über das Tor ging.
In der 67. Minute erkämpfte Schilling einen Eckball, der jedoch nichts einbrachte. Die Schwarz-Grünen ließen nun etwas die Angriffslust vermissen, zu sehr schien die Angst vor einem Gegentreffer zu sein. Trainer Schmidt reagierte noch einmal und brachte Hamzic für Micic. Das Spiel plätscherte in dieser Phase vor sich hin, beide Mannschaften fanden nicht den Mut, auf die Entscheidung zu drücken. Zudem schlichen sich bei beiden Mannschaften zahlreiche Ungenauigkeiten ein. Am Spielgeschehen änderte sich nur wenig, darum nahm Schmidt seinen dritten Wechsel vor und brachte Hauser für Pirkl. In der 84. Spielminute dann großes Glück für Innsbruck, nach einem weiten Pass wäre Rasswalder allein auf Grünwald gezogen, Schiedsrichter Gishammer gab zu Unrecht Abseits. Wenige Sekunden später dann große Verwirrung im Innsbrucker Strafraum, die die Gäste aber nicht nützen konnten. Minute 87 brachte einen Freistoß für die Schwarz-Grünen von der linken Seite, Jamnig konnte damit Berger nicht gefährden. In der Nachspielzeit (vier Minuten wurden angezeigt) hatte Hartberg noch einmal Freistoß von der Seite, der nichts einbrachte. In der letzten Minute der Nachspielzeit gab es noch einmal Eckball für Innsbruck, das anschließende Schluss-Powerplay brachte nichts mehr ein.
Fazit nach 90 Minuten: Nachdem man während des ersten Abschnitts mit viel Schwung nach vorne spielte, verebbte der Angriffselan der Innsbrucker in Halbzeit zwei zusehends. Zu groß schien die Angst vor einem Gegentreffer zu sein, den man vielleicht nicht mehr zu egalisieren im Stande wäre. Auch wenn zu Beginn der zweiten Hälfte noch die eine oder andere Chance da war, letztendlich blieb es bei einem Punkt.
FC Wacker Innsbruck – TSV Hartberg 1:1 (1:1)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Ing. Sebastian Gishammer
Zuschauer: 1.623
FC Wacker Innsbruck:
Grünwald – Schilling, Deutschmann, Popp, Jamnig – Hlinka, Säumel – Renner (62. Zangerl), Pirkl (82. Hauser), Micic (70. Hamzic) – Hirschhofer
TSV Hartberg:
Berger – Rasswalder, Rotter, Gluhak, Posch – Sencar, Mislov – Kröpfl, Prskalo, Fröschl (57. Gremsl)- Friesenbichler (57. Ried)
Gelbe Karten: 86. Säumel, 90. Deutschmann; 29. Mislov, 34. Kröpfl, 39. Rasswalder, 48. Posch, 51. Friesenbichler, 77. Berger
Tore: 45. Hlinka; 4. Kröpfl