Rund ein Vierteljahr nach dem letzten Auftritt beginnt am Freitag für den FC Wacker Innsbruck wieder der Ernst des Ligaalltags. Im Franz-Fekete-Stadion möchte die runderneuerte Truppe von Klaus Schmidt ein erstes Ausrufezeichen im Kampf um den Klassenerhalt setzen.
In der Ruhe liegt die Kraft
Die Wintermonate sind bekanntermaßen die stillste Zeit des Jahres und boten damit eine hervorragende Gelegenheit, die wackere Performance des letzten Herbstes gründlich unter die Lupe zu nehmen. So haben mit Wolfgang Schober (Vöcklamarkt), Marco Sahanek (SV Horn), Marco Kofler (Leihe zu Hansa Rostock) und Zeljko Djokic (Vertragsauflösung) gleich vier Akteure den Verein verlassen. Für sie wurde die Steirer-Fraktion im schwarz-grünen Kader weiter gestärkt: Sowohl der für die Innenverteidigung zuständige Christian Deutschmann als auch der von den Kapfenberger Falken verpflichtete Ralph Spirk haben wie der wackere Coach ihre Wurzeln in der grünen Mark. Dazu sicherte sich der FCW sozusagen in letzter Minute die Dienste von Bundesliga-Routinier Peter Hlinka. Die Vergangenheit ließ sich dennoch nicht so einfach vergessen machen und so verzeichnete die seit Anfang Jänner laufende Vorbereitungsphase ebenfalls ihre Höhen und Tiefen. Die Freude über das kurzfristig mögliche Trainingslager wurde überschattet von hohen Testspielniederlagen gegen Salzburg (0:8) oder den bayerischen Fünftligisten FC Amberg (0:4). Mut machten jedoch der starke Auftritt gegen Spartak Moskau und der 3:0-Erfolg bei der Generalprobe gegen Austria Lustenau am vergangenen Freitag. Die Frage, ob das wackere Schiff nun tatsächlich in ruhigere Gewässer einlaufen kann, wird aber erst in den ersten Partien dieses Frühjahrs beantwortet.
Steirische Effizienz
Schon länger wird dem kommenden Gegner nachgesagt, aus verhältnismäßig bescheidenen Mitteln relativ viel herauszuholen. Aufgrund des strikten Sparkurses als einer der heißen Abstiegskandidaten gehandelt, präsentierte sich die Mannschaft von Kurt Russ erstaunlich stabil und hat – genauso wie der FC Wacker Innsbruck – noch alle Möglichkeiten, um den Anschluss an die vorderen Tabellenregionen zu schaffen. Im Winter machte Kapfenberg besonders mit zwei Nachrichten auf sich aufmerksam: Im Rahmen der Vorbereitung schlug man den Bundesligisten aus Ried auswärts mit 4:3. Auf dem Transfermarkt sicherte man sich die Dienste des ehemaligen BW-Linz-Goalgetters David Poljanec. Umso größere Bedeutung hat das Match, da beide Vereine lediglich ein Punkt trennt. Bei einem vollen Erfolg würde der Tiroler Traditionsverein vorerst die Abstiegsränge verlassen und die Kapfenberger überholen. Ohnehin wäre ein Sieg des FCW gegen die Falken eine Premiere in dieser Saison. Beim ersten Antritt in der Obersteiermark trennte man sich Anfang August torlos. Ende September verloren die Schwarz-Grünen im Tivoli trotz sehenswerter Leistung mit 0:3, was heute als einer der Ursprünge des darauf folgenden Negativlaufes gesehen wird. Die personelle Lage vor dem Auftritt in Kapfenberg ist gehörig angespannt. Fix die Reise auslassen müssen Danijel Micic, Thomas Hirschhofer und Thomas Bergmann sowie Davidson Drobo-Ampem (Knorpelbruch) und Stjepan Vuleta (Achillessehne), für die das Frühjahr bereits frühzeitig beendet ist.
Sky Go Erste Liga, 21. Runde
KSV 1919 – FC Wacker Innsbruck
Freitag, 27. Februar 2015, 18:30 Uhr
Franz-Fekete-Stadion, Kapfenberg
SR Mag. Oliver Drachta