Die 17. Runde der Sky Go Erste Liga brachte für den FC Wacker Innsbruck das Duell mit dem Aufsteiger LASK. Die Linzer waren bisher fulminant in die Saison gestartet, alleine die Heimbilanz (sieben Siege, ein Remis) spricht dabei Bände. So standen die Oberösterreicher auch an der Tabellenspitze. Das erste Duell konnten jedoch die Innsbrucker in einem sehr engen und hochklassigen Spiel knapp mit 1:0 zu Hause für sich entscheiden. Trotzdem, der klare Favorit war diesmal natürlich der LASK.
Und nach dem Wacker Innsbruck mit einer Führung in die Pause ging schaffte man am Ende wieder keinen Punkt – es wurde durch späte Gegentreffer sogar noch eine deutliche Niederlage …
Gründler sorgt per Kopf für frühe Führung
Interims-Coach und Sportdirektor Florian Klausner stand diesmal eine äußerst dünne Personaldecke zur Verfügung. Mit Grünwald, Hölzl, Siller, Schilling, Hauser, Drobo-Ampem und Sahanek konnten gleich sieben Stammkräfte die Reise nach Linz nicht mitmachen. Also musste diesmal die junge Garde ran, Popp, der bei der Cup-Niederlage gegen Salzburg eine gute Vorstellung zeigte, durfte sich diesmal wieder in der Innenverteidigung beweisen und feierte zugleich sein Liga-Debüt. Im Sturm begann Hirschhofer, das Tor hütete Weiskopf.
Wacker Innsbruck wurde von Kapitän Säumel ganz in rot auf das Spielfeld geführt. Und Wacker Innsbruck verzeichnete einen Traumstart: Eine gute Aktion über die linke Seite von Micic landete bei Säumel, der einige Meter ging und Gründler ideal mit einer Flanke bediente. Der Schwazer bewies in dieser Situation Torinstinkt und versenkte mit seiner ersten Ballberührung das Spielgerät mit dem Kopf (5.). Die Linzer, die davor recht aktiv begonnen hatten, wirkten geschockt, zahlreiche Rückpässe zum eigenen Torhüter waren die Folge. In der achten Minute dann aber Glück für Wacker Innsbruck: Eine Flanke von der linken Seite von Micholf fand Blutsch, der das lange Eck anvisierte jedoch verfehlte. Die Innsbrucker ließen nun den Gegner kommen und lauerten auf Konter. In der 14. Minute bot sich erneut Blutsch eine Möglichkeit, ein Tor für seine Mannschaft zu erzielen, doch er rasierte den scharfen Querpass von Takougnadi nur. Im direkten Konter konnte Gründler den Ball nicht erfolgreich zur Mitte (Hirschhofer) bringen. Fünf Minuten später musste sich Weiskopf das erste Mal beweisen, er hielt einen Schuss von Dovedan sicher. Eine Minute später versuchte es Kofler mit einem Weitschuss aus gut 30 Metern, der für Torhüter Pervan aber kein Problem darstellte. Das Spiel gestaltete sich in dieser Phase jetzt offen, beide Mannschaften versuchten das Mittelfeld schnell zu überwinden und ins gegnersiche Angriffs-Drittel zu gelangen. Die Klausner-Elf zeigte ein gutes Defensiv-Pressing, dass die Gastgeber mehrmals überraschte und unter Druck setzte.
Gefährlich wurden die Linzer wieder in der 23. Minute, eine tolle Flanke von Drazan über die gesamte Innsbrucker Defensive landete bei Vujanovic, der dann aber von Djokic und Nitzlnader gestellt werden konnte. – Das hätte durchaus gefährlich werden können! In der 30. Minute versuchte es Nitzlnader mit einem Freistoß aus 30 Metern, der Ball landete aber flach beim Linzer Schlussmann. In der 32. Minute blieb ein Konter der Innsbrucker in der Abwehr der Oberösterreich hängen, im Gegenzug prüfte der starke Dovedan Weiskopf erneut, der den strammen Schuss parierte. In der 36. Minute fand Bergmann eine Freistoß-Möglichkeit aus 23 Metern vor, der tolle Schuss konnte vom LASK-Torhüter Pervan aus dem Eck gefischt werden. Zwei Minuten später leitete Säumel den Ball weiter zu Renner, der mit einem Schuss am Linzer Torhüter scheiterte. In der 42. Minute dann die zweite Chance für Gründler im Spiel, nach einem Bergmann-Eckball brachte der Stürmer den Ball jedoch per Kopf nicht im Tor unter. – Das hätte bereits das 0:2 sein können! Auch in der Schlussminute zeigten sich die Gäste in der Offensive, nach einer Säumel-Flanke, die in den Rückraum abgewehrt wurde, fasst sich Bergmann knapp außerhalb des Strafraums ein Herz, sein Schuss ging am linken Pfosten vorbei.
Halbzeit-Fazit: Wacker Innsbruck konnte den Aufwärts-Trend, den er beim Cup-Aus gegen Salzburg zeigen konnte, fortsetzen. In der Defensive zeigte man sich zumeist sicher, auch die Konter-Taktik, die nach dem frühen Führungstreffer forciert wurde, zeigte gute Ansätze, beinahe hätte Gründler mit einem zweiten Treffer bereits für eine Vorentscheidung sorgen können. Der LASK war zwar mehr im Ballbesitz, Innsbruck zeigte aber mehrer gefährlich Aktionen. Somit ist die Führung nicht unverdient.
Schuss Blutsch – Führung futsch! Drei Tore in Endphase bringen noch klare Niederlage
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Ein unnötiger Ballbesitz im Mittelfeld brachte schon nach wenigen Sekunden eine Chance für die Heimmannschaft, Dovedan kam zum Abschluss, Weiskopf lenkte den Ball an der Stange vorbei. Die Linzer begannen stark und erzieltenmit einem Weitschuss den Ausgleich: Nach einer Flanke von der rechten Seite klärte Popp im Zentrum, der Ball kam zu Blutsch, der aus 17 Metern zum 1:1 einschoss (50.). Der LASK war nun die klar spielbestimmende Mannschaft, Innsbruck konnte sich kaum aus dder Umklammerung befreien. Der Trainer der Athletiker, Daxbacher, stärkte nun nominell seine Offensive weiter und brachte für den defensiven Hinum den Ex-Innsbrucker Fabiano. In der 57. Minute setzte sich Torschütze Blutsch gegen Renner mit einer „Gurke“ durch, zog in den Strafraum, wurde dann von Kofler hart aber gerade noch regelkonform vom Ball getrennt. Auch Klausner brachte nun mit Hamic für Renner frische Kräfte von der Bank. Bei Blutsch ging es nicht mehr weiter, mit Öbster kam der zweite Spieler mit Innsbrucker Vergangenheit ins Spiel. Die Angriffs-Versuche der Gäste blieben im zweiten Abschnitt bis dato eine stumpfe Waffe, die Daxbacher-Elf, die im ersten Abschnitt in der Defensive noch große Probleme erkennen ließen, zeigten sich deutlich verbessert und unterbanden jegliche Angriffs-Aktionen.Einzig ein Djokic-Kopfball nach Bergmann-Eckball ist war bisher erwähnenswert (64.). Fünf Minuten später dann aber doch eine Chance von Wacker Innsbruck: Bergmann mit dem Freistoß, der Linzer Schlussmann kam bei der Freistoß-Flanke nicht an den Ball, der Ball kam zu Gründler in den Rückraum, des Schuss geblockt werden konnte. Eine Minute später dann wieder Wacker Innsbruck im Angriff, Gründler mit einer gute Aktion im gegnerischen Strafraum, sein Schuss fiel jedoch zu schwach aus.
Wacker Innsbruck tat nun wieder mehr für das Spiel, in der 74. Minute wurde ein Gründler-Schuss abermals von der gegnerischen Verteidigung geblockt. Ein zweiter Wechsel sollte bei den Schwarz-Grünen nun für mehr Schwung sorgen, Zangerl ersetzte den glücklosen Hirschhofer. Auf klare Torchancen mussten die rund 3.000 Fans in dieser Phase warten, in der 82. Minute dann aber plötzlich die Top-Chance von Zangerl auf die Führung: Der Stürmer wurde mustergültig freigespielt, tauchte vor Pervan auf, scheiterte aber am Linzer Torhüter. Sollte sich diese vergebene Möglichkeit noch rächen? Beinahe schon in der 85. Minute, Drazan versuchte es aus spitzem Winkel direkt, der gute Weiskopf zeigte sich hellwach und lenkte den Ball aus dem Gefahrenbereich. De facto rächte sie sich dann in der 87. Minute: Dovedan spielt in den Strafraum, Drazan war knapp vor Weiskopf am Ball und spielte quer auf Vujanovic, der zum 2:1 einschob. Und zwei Minuten später machte Fabiano mit dem dritten Treffer endgültig alles klar. In der zweiten Minute der Nachspielzeit fasste sich mit Öbster der zweite Ex-Innsbrucker ein Herz und hämmerte aus 17 Metern drauf – das 4:1!
Fazit nach 90 Minuten: In der zweiten Hälfte hatte man dem Gegner lange Zeit nicht mehr viel entgegenzusetzen. Nach dem frühen Ausgleich folgte eine Drangperiode für den LASK, als man dann eigentlich mit einem Remis rechnen konnte schlug der LASK noch dreifach zu. Zuvor hätte man allerdings durch Zangerl in Führung gehen müssen (85.). Somit ist der FC Wacker Innsbruck bereits seit acht Spielen sieglos. Nächste Chance für einen Punktezuwachs besteht bereits am Freitag im Heimspiel gegen Horn.
LASK Linz – FC Wacker Innsbruck 4:1 (0:1)
Stadion: Linzer Stadion (Gugl)
Schiedsrichter: Ing. Gerhard Grobelnik
Zuschauer: 3.000
Gelbe Karte: 70. Michorl
Tore: Blutsch (50.), Vujanovic (87.), Fabiano (89.), Öbster (90+2); Gründler (5.)
LASK Linz:
Pervan – Erbek, Hieblinger, Barry, Takougnadi – Michorl, Hinum (54. Fabiano) – Drazan, Blutsch (62. Öbster), Dovedan – Vujanovic
FC Wacker Innsbruck:
Weiskopf – Nitzlnader, Djokic, Popp, Bergmann – Säumel, Kofler – Renner (60. Hamzic), Micic (88. Vuleta), Gründler – Hirschhofer (78. Zangerl)