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Kampfmannschaft

David gegen Goliath

Sie kommen zu einem der ungünstigsten Zeitpunkte ins Tivoli Stadion Tirol, aber vielleicht liegt darin die größte Chance für die Elf von Interims-Coach Florian Klausner. Im Achtelfinale des ÖFB-Samsung-Cups empfängt der FC Wacker Innsbruck am Mittwochabend die Mannschaft des FC Salzburg.

 

Turbulenzen ohne Folgen

Der Sommer im Mateschitz-Imperium war lang und ereignisreich. Wer nach dem überlegenen Meistertitel eine schlichte Fortsetzung erwartete, wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Erfolgstrainer Roger Schmidt erlag dem Werben aus seiner deutschen Heimat und übernahm den Chefsessel bei Bayer Leverkusen. Was danach folgte, war ein Bruch der grundlegenden bulleninternen Geschäftsregeln. Von der Vorgabe, dass ehemalige Angestellte nicht in leitende Positionen zurückkehren dürfen, machte man im Fall des Engagements von Adi Hütter allerdings eine große Ausnahme. Der Vorarlberger, der zuletzt den SV Grödig in internationale Sphären führte, sollte dort ansetzen wo Roger Schmidt aufhören musste. Das große Ziel „Champions League“ verpasste Salzburg dennoch einmal mehr – diesmal kam das Kryptonit aus Schweden und trug den Namen Malmö FF. Neben diesem Spiel verlor man durch den unrühmlichen und mit Arbeitsverweigerung gleichzusetzenden Abgang von Sadio Mané nach Southampton einen der wichtigsten Spieler im Salzburger System. Und fortan blies den Bullen auch in der Liga ein eisiger Wind ins Gesicht. Mitte September verlor man in der Klagenfurter EM-Arena erstmals die Tabellenführung an den WAC und auch gegen Sturm sowie die Wiener Austria setzte es Niederlagen. Schon nach wenigen Monaten war der Job von Adi Hütter, dessen Fußballphilosophie ähnlich vom modernen Angriffspressing geprägt ist wie bei Roger Schmidt, nicht mehr sicher. Erst langsam arbeiteten sich die Bullen aus der Misere – die jüngsten Siege gegen Ried (4:2) und Wiener Neustadt (4:1) sowie bereits sieben Punkte in der Europa-League-Gruppenphase stimmten die eigenen Anhänger wieder einigermaßen versöhnlich. Seit anderthalb Wochen ist der Salzburger Fußballwelt auch tabellarisch wieder in Ordnung – der Platz an der Sonne gehört wieder den Bullen.

Einstellig nicht zu haben

Die Salzburger Pokalgeschichte ist hingegen schnell erzählt: Einem 10:1 in Sollenau folgte in der zweiten Runde ein 12:1 beim Wiener Sportklub. Mit dem FC Wacker Innsbruck stellt sich den Bullen nun zum ersten Mal ein ernstzunehmender Gegner jenseits des Amateurfußballs in den Weg. Die aktuelle Form der Schwarz-Grünen ist momentan aber alles andere als geeignet dafür, der nach wie vor besten Offensive Österreichs ein Bein zu stellen. Dazu hat sich mit Christian Schilling im Spiel gegen St. Pölten ein wichtiger Akteur erneut schwer verletzt (Seitenbandriss), Kapitän Alexander Hauser (Schulterverletzung) und Armin Hamzic werden gegen die Bullen ebenfalls aussetzen müssen. Was bleibt, ist weniger die Hoffnung als das Wissen, dass gerade Krisensituationen neue Lösungsansätze hervorbringen könnten. Vielleicht bieten gerade jene schier unbezwingbaren Salzburger die richtige Nische, aus der man sich ein Erfolgsrezept für die kommenden Aufgaben herausziehen kann. Den ersten Lohn könnte sich die Klausner-Elf gleich nach Spielende abholen: Den Einzug in das Cup-Viertelfinale.

ÖFB-Samsung-Cup, Achtelfinale
FC Wacker Innsbruck – FC Red Bull Salzburg
Mittwoch, 29. Oktober 2014, 18:00 Uhr
Tivoli Stadion Tirol, Innsbruck
SR Dominik Ouschan

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