Nach der Länderspielpause ging es für den FC Wacker Innsbruck nun endlich wieder in der Sky Go Erste Liga weiter. Im Rahmen der 9. Runde trafen die Schwarz-Grünen auswärts auf den SV Horn. Nach vier Siegen in Folge wollte der Tabellenvierte aus Innsbruck gegen den Neunten den fünften vollen Erfolg einfahren und damit auf die Spitze der Liga weiter Boden gut machen. Sowohl für Trainer Michael Streiter (2010-2013) als auch für Marco Sahanek war es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte.
Und es war eine gelungene Rückkehr, der FC Wacker Innsbruck siegte mit 3:0.
Hirschhofer – wer sonst?
Streiter musste lediglich auf Vuleta (Achillessehnenentzündung) verzichten, ansonsten konnte er personell aus dem Vollen schöpfen und vertraute dabei auf die gegen den LASK siegreiche Startelf. Erstmals schien auch Neuzugang Dropo-Ampem im Kader auf, nahm aber zunächst auf der Ersatzbank Platz. Die Niederösterreicher hingegen wurden von Personalsorgen gequält, nicht weniger als fünf Akteure waren nicht einsatzfähig.
Die Heimmannschaft verbuchte den besseren Start in diese Partie, Ayyildiz tauchte in der 1. Minute gefährlich vor dem Tor von Grünwald auf, der das direkte Duell aber für sich entscheiden konnte. Eine Minute später ging ein Schuss von Djordjevic nur knapp über das Tor. Nach einem weiteren Weitschuss der Niederösterreicher zeigte sich Wacker Innsbruck wie auch schon in den Runden zuvor als Meister der Effizienz. Hölzl schlug einen Ball weit in Richtung Hirschhofer, Solano rasierte den Ball lediglich, Hirschhofer traf zum 1:0 ins Tor (10.). Die Heimmannschaft musste nun aktiver werden, mehr als ein Kopfball von Ayyildiz, den Grünwald sicher parieren konnte, schaute aber nicht dabei heraus. Wacker Innsbruck ließ nun den Gegner kommen und lauerte auf Konter. In der 18. Minute spielte Hirschhofer auf Schilling, dessen Schuss von Torhüter Petermann gehalten werden konnte. – Das hätte auch gut und gern Treffer Nummer zwei werden können!
Kurz darauf bekam Horn nach Foulspiel von Djokic, der dafür Gelb sah, einen Freistoß zugesprochen, der sich gefährlich in den Strafraum senkte, jedoch von Grünwald entschärft werden konnte. Die Streiter-Elf kontrollierte weiterhin die Begegnung, der SV Horn wirkte bemüht, kam aber nicht durch die Schnittstelle der sicher stehenden Innsbrucker Hintermannschaft. Glück dann aber in der 30. Minute, nach einer guten Flanke von Salvatore kam Casanova am Fünfer zum Kopfball, setzte diesen aber neben das Tor. Wenige Minuten später die nächst gelungene Aktion der Horner, Wimmer legte im Strafraum ab zu Antonitsch, der fackelte nicht lange und zog ab, sein Schuss verfehlte sein Ziel aber knapp (32.). Die Horner waren nun die tonangebende Mannschaft, in der 38. Minute tauchte Salvatore nach einem Zuspiel von Sittsam alleine vor Grünwald auf, doch der Keeper entschied das nächste direkte Duell an diesem Abend für sich. Wacker Innsbruck war in dieser Phase nur am Reagieren, die Niederösterreicher rannten immer wieder am Tiroler Abwehrwall an. In der Nachspielzeit hatten die Gäste noch eine Freistoß-Möglichkeit, Schilling´s Versuch landete aber bei Torhüter Petermann.
Halbzeit-Fazit: Nach dem frühren Führungstreffer durch Hirschhofer gelang es den Hornern immer besser, Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, konnten ihre Chancen aber nicht nützen. Wacker Innsbruck wirkte etwas überrascht, wie aggressiv die Hausherren vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit agierten. Für Durchgang zwei musste aber das Ziel lauten, wieder mehr Präsenz zu zeigen, vielleicht auch durch einen Wechsel (Säumel?).
Micic macht Sack zu
Die beiden Mannschaften kamen unveändert zurück aus der Kabine. Die erste Chance fanden wieder die Hausherren vor: Nachdem sich Casanova gegen Siller im Zweikampf durchsetzen konnte kam der Ex-Rieder im Strafraum zu Schuss – wieder konnte sich Grünwald auszeichnen (47.). Zwei Minuten später kamen die heute wieder in den rot-weißen Auswärtsdressen angetretenen Innsbruck ins Angrifssdrittel der Horner, Schilling blieb aber an der Strafraumgrenze hängen. Ein wenig später spielte Bergmann steil auf Gründler, dieser war gegen Torhüter Petermann aber zweiter Sieger. Horn-Trainer Schuldes reagierte nun auf den Rückstand und brachte mit Dilic und Rusek zwei frische Kräfte (58.). In der 61. Minute tauschte auch Michael Streiter, Dropo-Ampem kam für Schilling ins Spiel. Der Neuzugang schien den Innsbruckern bei seinem Debüt wohl Glück zu bringen, fünf Minuten später stand es 0:2. Bergmann brachte einen Eckball in die Mitte, der völlig freistehende Micic traf per Kopf (65.). Kurz darauf wechselt Streiter zum zweiten Mal, Routinier Säumel ersetzte Hölzl. Wie auch in der ersten Hälfte zeigte sich Wacker Innsbruck äußerst effizient.
Nun war die Partie wohl entschieden, zwei Treffern waren den Niederösterreichern eigentlich nicht mehr zuzutrauen. In der 70. Minute versuchte es Bergman per Weitschuss, der nur knapp über das Tor ging. Die Niederösterreicher wirkten nun frustriert, dies manifestierte sich in einem Frustfoul von Solano, der mit gestrecktem Bein Micic in die Füße fuhr und dafür hochverdient „nur“ Gelb sah. Der Innsbrucker konnte zum Glück weitermachen. Hirschhofer fand in der 74. Minute eine große Chance vor, den Vorsprung weiter auszubauen, doch der Stürmer traf nach Stanglpass von Gründler das leere Tor nicht. Auch Bergmann (78.) und Säumel (80.) ließen Topchancen aus. Danach kam Sahanek für Gründler ins Spiel (82.). Die endgültige Entsscheidung dann in der 88. Minute. Hamzic tanzte sich durch die Horner Abwehr und konnte durch Sittsamm nur noch regelwidrig gestoppt werden. Danijel Micic trat vor dem Elfmeterpunkt an und bezwang mit einem platzierten Schuss in linke Eck Torhüter Petermann. Damit war der Käse endgültig gegessen.
Schluss-Fazit: Wacker Innsbruck glänzte nicht, aber das wichtigste waren in dem Fall wohl das Ergebnis und die daraus resultierenden drei Punkte. So lässt Wilhelm Busch grüßen: Dieses war der fünfte Streich (für den FCW aber auch für Hirschhofer), und der sechste … ? Wollen wir es hoffen – am Dienstag wartet mit dem Heimspiel gegen Mattersburg wieder ein wichtiges Spiel auf die Schwarz-Grünen. Und die Burgenländer haben mit der 3:6-Heimpleite gegen Liefering (nach 3:0-Führung!) wohl nicht gerade Selbstvertrauen getankt …
SV Horn – FC Wacker Innsbruck 0:3 (0:1)
Stadion: Waldviertler Volksbank Arena
Schiedsrichter: Christoph Jäger
Gelbe Karten: 71. Solano, 87. Sittsam; 20. Djokic, 62. Hamzic, 81. Hauser
Tor: Hirschhofer (10.), Micic (65., 88./Elfmeter)
SV Horn:
Petermann – Djordjevic, Solano, Antonitsch – Wimmer (58. Dilic), Candela, Ayyildiz (58. Rusek), Sittsam, Salvatore (75. Kröpfl) – Casanova, Grubeck
FC Wacker Innsbruck:
Grünwald – Hauser (K), Djokic, Siller – Schilling (61. Drobo-Ampem), Micic, Hölzl (68. Säumel), Hamzic, Bergmann – Hirschhofer, Gründler (82. Sahanek)