Mit 1:3 verloren in Bregenz, dazu zwei Rote Karten: Das sind die Fakten aus dem jüngsten Auswärtsspiel bei Schwarz-Weiß Bregenz. Der FC Wacker Innsbruck scheint endgültig in einer Problemzone angekommen zu sein.
Als ob nichts gewesen wäre
Unabhängig von der bisher mageren Frühjahrsbilanz gingen die Wackerfohlen tatkräftig ans Werk, spielten ihre technischen Fähigkeiten aus. Der Tabellenvorletzte aus Vorarlberg präsentierte sich zunächst abwartend. Die Angst und Verunsicherung, im Abstiegskampf erneut einen Fehler zu begehen, war spürbar bei der Mannschaft von Hans Kogler. So führte die erste echte Tormöglichkeit auch gleich zum ersten Treffer: In einem Energieanfall lief sich Kapitän Samuel Krismer aus dem Mittelfeld frei, behielt die Übersicht und überwand den heranstürmenden Bregenz-Goalie Florian Kloser nach einer halben Stunde zum 1:0 für den FC Wacker Innsbruck. Bis dahin blieben die Grumser-Schützlinge ihrer eigenen Linie wenig schuldig, der Rucksack von sechs sieglosen Partien in Folge war kaum sichtbar.
Zwei Minuten reichten aus
Ein Missgeschick in Minute 38 brachte allerdings den Wendepunkt im Spiel. Die Wackerfohlen brachten einen Ball nicht rechtzeitig aus dem Strafraum und das Spielgerät landete bei Lokman Topduman, der aus knapp 15 Metern ins lange Eck abschloss – 1:1. Nur 120 Minuten später bekamen die Bregenzer einen Freistoß an ähnlicher Position zugesprochen. Jovo Zoric überwand die schwarz-grüne Mauer und der Ball senkte sich vor dem Aluminium ins Gehäuse von Julian Weiskopf: Großer Jubel im Casinostadion für Schwarz-Weiß, das mit der 2:1-Führung doch recht glücklich in die Pause ging.
Eine Halbzeit zum Vergessen
Wirkliche Highlights blieben nach der Pause Mangelware – und wenn, dann lieferten sie sie die Gastgeber. Sowohl der Tiroler Traditionsverein als auch die Vorarlberger zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück. Erneut regierte die Angst vor dem nächsten Fehler. Den nächsten machte nach einer guten Stunde ausgerechnet Maximilian Gruber, der nach Torchancenverhinderung mit Rot ausgeschlossen wurde. Den nächsten Schock lieferte der Kapitän selbst: Samuel Krismer wurde in Minute 88 als nächster Wackerianer mit Rot vom Feld geschickt. Bregenz kam die numerische Überlegenheit zwar entgegen, wirklich für sich zu nutzten wusste dies Schwarz-Weiß allerdings nicht. So musste erneut eine Standardsituation für das 3:1 herhalten. Dennis Alibabic zirkelte – bereits in der Nachspielzeit – aus Eckfahnennähe einen Freistoß in die Maschen.
Fazit
Die gute Nachricht an diesem Nachmittag: Abstiegsgefahr droht dem FC Wacker Innsbruck aufgrund des guten Herbstes nicht mehr. Diverse Disziplinlosigkeiten, Leistungsschwankungen wie in einer Achterbahn und manchmal auch das viel zitierte Pech bilden aber einen schweren Kontrast zum so erfolgreichen Herbstdurchgang. Die zweite Halbzeit in Bregenz ist ein Spiegelbild dieser Entwicklung, in der die Jungwackerianer noch nicht einmal eine wirkliche Torchance vorfanden.
Spieldaten:
SC Schwarz-Weiß Bregenz – FC Wacker Innsbruck Amateure (2:1) 3:1
Casino-Stadion, Bregenz
Schiedsrichter Haso Hamzic
450 Zuschauer
SC Schwarz-Weiß Bregenz: Kloser; Malin, Steinhauser (54. Yildiz), Zoric, Einsle; Lingg, Alibabic, Topduman (54. Kilicer), Mair; Unverdorben, Gomes (90. Sgarabottolo)
FC Wacker Innsbruck Amateure: Weiskopf; Gruber, Ivanusch (80. Gstrein), Hupfauf, Durmus (45. Fodor), Gredler; Galovic (45. Assim), Krismer, Pirkl, Rieder; Opuhac
Torfolge:
0:1 Krismer (30.)
1:1 Topduman (38.)
2:1 Zoric (40.)
3:1 Alibabic (90.)
Verwarnungen: Alibabic, Unverdorben, Zoric
Ausschlüsse: GRUBER (65.), KRISMER (88.)