Vor dem Duell der 35. Runde auswärts gegen Rapid Wien lebte sie noch, die rechnerische Chance für den FC Wacker Innsbruck auf den Klassenerhalt. Um aber in einen finalen Showdown gegen Wiener Neustadt in der letzten Runde zu kommen, waren zwei Voraussetzungen zu erfüllen: Die Innsbrucker mussten gegen die Hütteldorfer gewinnen, Wiener Neustadt gegen Sturm Graz nicht gewinnen.
Nach dem Spiel allerdings sind sämtliche Zahlenspiele obsolet, Wacker Innsbruck verlor und Wiener Neustadt siegte …
Hinterseer scheidet früh verletzt aus, Boyd mit der Führung
Vor ausverkauftem Haus musste Michael Streiter neben dem gesperrten Safar nun auch noch auf Thomas Löffler verzichten. Darum rückte Schilling auf die rechte Abwehrseite, Routinier Hauser beerbte den Steirer auf der linken Seite. Der bis zuletzt fragliche Roman Wallner stand dem Trainer leider ebenfalls nicht zur Verfügung, ein schmerzlicher Ausfall in jedem Fall! Statt ihm sollte Gründler an vordester Front für Tore sorgen. Rapid verabschiedete vor Spielbeginn Boskovic und Trimmel, die den Verein mit Saisonende verlassen werden.
Die Hausherren erarbeiteten sich bereits in der zweiten Minute den ersten Eckball, die Situation wurde dann aber wegen Stürmerfoul abgepfiffen. Wacker Innsbruck agierte von Beginn an aus einer dicht gestaffelten Abwehr und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Nach einer Uneinigkeit in der Wiener Hintermannschaft ergab sich in der vierten Minute eine Halbchance für Wernitznig, der sich aber gegen einen grün-weißen Verteidiger nicht durchsetzen konnte. In der sechsten Minute war Djokic nach einem Sabitzer-Zuspiel zu weit weg von Boyd, der Amerikaner beförderte den Ball aus sechs Metern aber über das Tor. In der neunten Minute wieder Rapid, Sabitzer drang gefährlich in den Innsbrucker Strafraum ein, Kofler klärte im Stile eines Sitzfußballers. Drei Minuten später wurde Boyd am Strafraum gut freigespielt, sein Schuss aus 16 Metern ging aber an Schobers Gehäuse vorbei. Nach einer Viertelstunde trat Milosevic zu einem Freistoß aus 30 Metern an, dabei traf er allerdings nur den in der Mauer stehenden Hofmann, der im Anschluss kurz behandelt werden musste. Die Wiener kontrollierten das Spielgeschehen, Wacker Innsbruck hielt mit Einsatz dagegen, ohne dabei vorerst Gefahr erzeugen zu können. Nach 18 Minuten begann Kapitän Hinterseer zu hinken, neben der Linie wurde intensiv aufgewärmt, Edomwonyi ersetzte in der 21. Minute den Kitzbüheler. Insgesamt sehr unglückliche Minuten, im Parallelspiel war Wiener Neustadt gegen Sturm in Führung gegangen. In der 25. Minute ein Lebenszeichen der Innsbrucker, Wernitznig war in den Strafraum eingedrungen, sein Zuspiel auf Edomwonyi konnte aber von Dibon zur Ecke geklärt werden. Zwei Minuten darauf dann Elfer-Alarm im Wiener Strafraum: Sonnleitner hatte im Duell mit Edomwonyi den Arm ausgefahren, der Nigerianer ging zu Boden, der Elferpriff blieb aber zu Unrecht aus.
Nach einer halben Stunde setzte sich erstmals der Schweizer Jevtic in Szene, nach einem kurzen Haken wurde sein Schussversuch aber von einen Wiener Defensiv-Spieler zur Ecke geklärt. Das Spiel war nun abgeflacht, plätscherte vor sich hin. In der 32. Minute fasste sich Sabitzer aus 25 Metern ein Herz, der Ball wurde von Djokic abgefälscht und ging zwei Meter am Tor vorbei. Nach 33. Minuten erzielte Rapid die Führung. Schimpelsberger setzte sich an der rechten Flanke gegen Wernitznig durch, Boyd setzte sich im Kopfballduell gegen Vucur durch und traf zum 1:0 für die Hausherren. In der nächsten Szene rannte Edomwonyi im Duell Sonnleitner nieder, sah die Gelbe Karte und fehlt damit im letzten Saisonspiel. Wacker Innsbruck versuchte nun etwas mehr in die gegnerische Hälfte einzudringen, Jevtic lief sich aber immer wieder fest. Auf den Flanken konnten weder Wernitznig noch Gründler für gefährliche Akzente sorgen. In der 42. Minute segelte Schober nach einem Rapid-Eckball neben den Ball, aber kein Rapidler konnte daraus Kapitel schlagen. Die Barisic-Elf konnte vor allem über die Seiten immer wieder Innsbrucks Abwehr aufreißen, dadurch gerieten die Innenverteidiger mehrfach in Bedrängnis. Knapp vor der Pause hatte Burgstaller völlig freistehend den zweiten Treffer am Fuß, schoss aber neben das Tor. Eine Minute wurde nachgespielt und Wacker Innsbruck schien mit den Gedanken schon in der Kabine zu sein. Das hätte beinahe Burgstaller zum zweiten Treffer ausgenützt, doch der völlig freistehende Kärntner setzte aus sechs Metern völlig unbedrängt seinen Schuss neben das Tor. – Glück gehabt! So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.
Halbzeit-Fazit: Nach 45 Minuten war Wacker Innsbruck auf der Verliererstraße und praktisch abgestiegen. Auch wenn man beim nicht gegebenen Elfmeter Pech gehabt hatte und der frühe Ausfall von Hinterseer schmerzte, insgesamt ging die Führung der Rapidler in Ordnung. Die Rapidler fanden die besseren Möglichkeiten vor, alleine Burgstaller hätte die Partie bereits vor der Pause entscheiden können. Die Schwarz-Grünen hingegen konnten zu wenig Gefahr nach vorne erzeugen. Rapid riss die Innsbrucker immer wieder über die Seiten auf und erzeugte dadurch Gefahr.
Rapid schickte Wacker Innsbruck in den Keller
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine, Boyd fand schon nach 30 Sekunden eine Möglichkeit vor, verstolperte diese aber. In der 50. Minute stand Sabitzer nach einem Hofmann-Freistoß plötzlich völlig frei, hatte Zeit sich den Ball herunterzustoppen, traf dann aber Kofler, von dem der Ball ins Out abprallte. Zwei Minuten später versuchte sich der starke Schimpelsberger mit einem Weitschuss, der aber knapp über die Querlatte ging. In der 54. Minute dann die große Chance auf den Ausgleich. Edomwonyi tanzte durch die gegnerische Abwehr und legte quer auf Milosevic, der mit einem kurzen Haken in Schussposition kam. Novota hielt den Schuss aber mit einer guten Parade, die Situation hätte sich einen Treffer verdient! Diese Aktion schien nun neue Kräfte frei zu machen, eine Minute später ging ein Schuss von Schilling klar über das Tor. Doch in der 58. Minute fast das 2:0 für Rapid. Boyd kam nach einer schnellen Aktion über Burgstaller aus elf Metern völlig frei zum Ball, traf aber nur Aluminium. In der 62. Minute versuchte es Milosevic mit einem aufgesetzten Freistoß, der Novota aber vor keine großen Probleme stellte. Michael Streiter nahm nun seinen zweiten Wechsel vor, Schütz kam für Kofler ins Spiel und sollte für die nötigen Akzente sorgen.
In der 69. Minute riss Schilling Boyd im Strafraum klar nieder, der Amerikaner ging zu Boden, der Elfmeterpfiff blieb aber aus. – Eine glatte Fehlentscheidung! Wacker Innsbruck lief sich immer wieder fest. In der 73. Minute hatte Boyd die nächste Chance auf ein Tor, wieder war er völlig frei vor Schober, wieder traf er das Tor aber nicht. Zwei Minuten später tauchte Wernitznig fünf Meter vor dem Tor auf, sein Kopfball ging aber über das Tor, hätte jedoch wegen Abseitsstellung ohnehin nicht gezählt. Minute 78 brachte die nächste Chance für Rapid, auf Schaub war diesmal vergessen worden, doch der Schuss ging abgefälscht von Djokic neben das Tor. Streiter wechselte nun zum dritten Mal und brachte Vuleta für Wernitznig (80.) ins Spiel. Die endgültige Entscheidung dann in der 83. Minute. Sabitzer wurde schön freigespielt, Schilling stand zu weit von seinem Gegenspieler weg. Schober stellte sich beim Schuss nicht gerade geschickt an, von Unterschenkel des Keepers prallte der Ball ins Tor. – Sicherlich kein unhaltbarer Treffer! Drei Minuten später traf Wydra den Pfosten. Minute 88 brachte einen Schuss von Gründler aus spitzem Winkel, der aber parallel zur Torlinie am Gehäuse vorbeiging. Drei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt,
Fazit nach 90 Minuten: Das Fehlen von Roman Wallner und der frühe Ausfall von Hinterseer konnten nicht kompensiert werden. Das Offensivspiel in diesem Entscheidungsspiel war dadurch kaum zwingend, eine Durchschnittsleistung reichte den Hütteldorfern zu einem Pflichtsieg. Damit ist nun der sportliche Abstieg für die Innsbrucker besiegelt, den Klassenerhalt könnte lediglich noch die Nicht-Erteilung der Lizenz für die Admira bringen.
SK Rapid Wien – FC Wacker Innsbruck 2:0 (1:0)
Stadion: Hanappi-Stadion
Schiedsrichter: Dominik Ouschan
Zuschauer: 17.200 (ausverkauft)
Tore: 33. Boyd, 83. Sabitzer
Gelbe Karten: 92. Schimpelsberger; 36. Edomwonyi, 59. Milosevic, 70. Hauser
SK Rapid Wien:
Novota – Schimpelsberger, Sonnleitner, Dibon, Schrammel – Behrendt, Wydra – Burgstaller, S. Hofmann (64. Schaub), Sabitzer (88. Grozurek) – Boyd (80. Alar)
FC Wacker Innsbruck:
Schober – Schilling, Vucur, Djokic, Hauser – Milosevic, Kofler (67. Schütz) – Hinterseer (21. Edomwonyi), Jevtic, Wernitznig (80. Vuleta) – Gründler