Die 34. Runde brachte für den FC Wacker Innsbruck zu Hause das Duell mit der Wiener Austria. Um die rechnerische Chance auf den Klassenerhalt am Leben zu halten (vor dem Spiel sechs Punkte Rückstand auf Wiener Neustadt), mussten drei Punkte her, koste es, was es wolle. Trotz durchwachsener Saison des bereits enthronten Meisters des Vorjahres, die Favoritenrolle war trotzdem ganz klar auf der Seite der „Veilchen“, schließlich datiert der letzte Heimsieg gegen die Wiener aus dem Jahr 2007. Statistik hin, Tabelle her, drei Punkte mussten eingefahren werden.
Nach einer kämpferisch und spielerisch guten Leistung reichte es nach 96. Minuten für Wacker Innsbruck aber nur zu einem Punkt …
Hinterseer verwertet Elfer, Safar hält einen Strafstoß
Michael Streiter musste mit den verletzten Bergmann, Hamzic, Siller und dem gesperrten Djokic nicht weniger als vier Defensivspieler vorgeben. Für den Serben rückte der rechtzeitig fitgewordene Abräumer Kofler in die Innenverteidigung, statt ihm fungierte wieder Hauser als Sechser. Der bis zuletzt fragliche Löffler ersetzte Bergmann auf der rechten Abwehrseite.
Wacker Innsbruck ging entschlossen in die Partie und versuchte sich in der Angriffs-Hälfte der Wiener festzusetzen. Durch aggressives Forechecking wurden die Döblinger unter Druck gesetzt. In der vierten Minute wurden die Hausherren nach einem Jevtic-Freistoß, der von den „Veilchen“ geklärt werden konnte, erstmals bei Lindner vorstellig. Nachdem Wacker Innsbruck in der siebten Minute den Ball eroberte, führte ein weiter Pass auf Wallner zum ersten Mal für Gefahr. Der Steirer, der zunächst alleine in der gegnerischen Angriffshälfte war, verzögerte geschickt, spielte dann Jevtic in den Lauf, dessen Schuss rasierte aber nur die Querlatte. Die Wiener hat dem Elan der Streiter-Elf vorerst nichts entgegenzusetzen, ein Weitschuss von Salamon eine Minute später stellte keine Gefahr für Safar dar. Minute elf brachte einen Weitschuss von Jevtic, der aber klar über das Tor ging. Schon zwei Minuten später wieder Wacker Innsbruck im Vormarsch, ein Kopfball von Wallner aus großer Distanz ging ebenfalls über das Tor. In der 16. Minute dribbelte sich Hosiner in den Strafraum der Innsbrucker, konnte dann aber mit vereinten Kräften vom Ball getrennt werden. Der nächste gute Angriff kam wieder von schwarz-grün, nach einem weiten Pass auf Hinterseer kam der Kitzbüheler knapp vor dem Tor nicht an den Ball (19.). Eine Minute später zwang ein Steilpass Safar weit aus dem Tor, Kofler klärte im Anschluss für seinen geschlagenen Torhüter per Kopf. Im Gegenzug fand der perfekt freigespielte Wallner die Chance auf die Führung vor, traf aber nur die Außenstange (20.). Die Austria schien sich nun auf die Spielanlage von Innsbruck besser eingestellt zu haben, fing die Angriffe nun früher ab und wurde gefährlicher. In der 27. Minute foulte Kofler knapp vor dem Strafraum Hosiner, den Freistoß aus 19 Metern von Gorgon konnte die Innsbrucker Defensive blocken.
Das Spiel entwicklete sich nun zu einem offenen Schlagabtausch, Safar konnte einen Suttner-Schuss in der 29. Minute zur Ecke entschärfen. Es dauerte nun bis zur 37. Mibnute, bis die nächste gute Aktion entstand, Hinterseer konnte einen Volleyschuss aus sehr spitzem Winkel nicht im Tor unterbringen. In der 38. Minute drang Hinterseer in den Strafraum ein, Ramsebner sprang der Ball an die Hand – Schiedsrichter Harkam entschied sofort auf Elfmeter! Hinterseer trat an, Lindner war zwar im richtigen Eck, der Schuss fiel aber scharf genug aus, es stand nun 1:0 für die Hausherren. In der 41. Minute drehte Jevtic einen Freistoß geschickt Richtung Kreuzeck, Lindner drehte den Ball gerade noch über die Querlatte. Der Führungstreffer machte wieder Kräfte frei, Wacker Innsbruck drückte weiter, ein Schuss von Wallner in der 42. Minute wurde von Lindner pariert. Erneuteter Jubel dann aber kurz darauf, auf der Anzeigetafel wurde der 0:2-Rückstand von Wiener Neustadt verkündet. Sollte es heute ein Tag ganz nach dem Geschmack der Innsbrucker Fans werden? In der Nachspielzeit dann eine Schrecksekunde für die Schwarz-Grünen, Harkam zeigte zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Elfmeterpunkt, diesmal auf der anderen Seite. Kofler lief in zwei Austria-Spieler im Strafraum, alle drei gingen zu Boden, der Pfiff ertönte. – Hosiner trat an, und Safar hielt (47.)! Somit ging Wacker Innsbruck mit einem knappen 1:0 in die Kabine.
Fazit: Tolle erste Hälfte am Innsbrucker Tivoli! Wacker Innsbruck versuchte wirklich alles, um den Traum „Sensation Klassenerhalt“ am Leben zu halten, ging nach dem Treffer von Hinterseer, der vom Punkt die Nerven behielt, 1:0 in Führung. Der zweite Held der ersten 45 Minuten war der Routinier Safar, der beim Elfer gegen Hosiner Oberwasser hatte. Doch noch waren 45 Minuten zu absolvieren, 45 Minuten, um den notwendigen Sieg einzufahren.
Nächster Strafstoß bringt Ausgleich
Austria-Trainer Gager reagierte zur Pause auf den Rückstand und brachte Kamara für Salamon ins Spiel. In der 48. Minute brachte Milosevic mit einem langen Pass Wallner in Stellung, dieser ließ mit einem tollen Haken seinen Gegenspieler aussteigen, sein Pass auf Hinterseer wurde aber Abseits gegeben. – Eine klare Fehlentscheidung. Gleich im Anschluss der nächste Fehler des Schiedsrichter-Trios. Hinterseer wurde steil geschickt, beim Rettungsversuch traf der ex-Innsbrucker-Koch Austria-Verteidiger auf der Strafraumlinie nur die Beine von Hinterseer – weder Freistoß noch Elfmeter! Den gab es dafür in der 55. Minute. Ein weiter Pass auf Kamera zwang Safar aus seinem Tor, der Stürmer ging nach einer Berührung zu Boden, Rote Karte für Safar und Elfmeter! Schober wurde eingetauscht und musste sich beim Strafstoß gegen Gorgon geschlagen geben. Heftige Diskussionen dann in der 61. Minute, Ramsebner, bereits mit Gelb vorbelastet spielte den Ball mit der Hand, Harkam sah die Situation nicht und verschonte den Austria-Spieler. Der Coach der „Veilchen“ reagierte umgehend, und holte Ramsebner vom Feld.
Die Wiener Austria übernahm nun durch die Überzahlsituation mehr und mehr das Kommando. Auch bei den Schiedsrichter-Entscheidungen hatten die Schwarz-Grünen in den nächsten Minuten wenig Glück, Roman Wallner wurde in den nachfolgenden drei Kontermöglichkeiten jeweils gehalten, der fällige Foulpfiff ertönte allerdings nicht. Michael Streiter brachte nun frische Kräfte von der Bank, Wernitznig ersetzte Jevtic (69.). Eine Minute später tankte sich Wallner energisch durch, der anschließende Schussversuch von Hinterseer aus 13 Metern wurde geblockt. In der 76. Minute flankte Wernitznig gut in den Strafraum, fand aber keinen Abnehmer. Eine Minute später wieder die Austria, Kamera´s Schuss von der Strafraumgrenze ging nur denkbar knapp am Gehäuse von Schober vorbei. In der 80. Minute wurde es dann wieder im Innsbrucker Strfraum brenzlig, Milosevic warf sich in einen Schuss und klärte per Kopf. Das Spiel stand weiter auf Messers Schneide, der nächste Treffer würde dieses Spiel wohl entscheiden. Michael Streiter brachte mit Edomwonyi für Gründler einen frischen Stürmer. In der 86. Minute fiel Edomwonyi im Duell mit einem Austrianer im Strafraum, der Elfmeter-Pfiff blieb diesmal zu Recht aus, der Ball wurde zuerst gespielt. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, sechs Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt. In der ersten Minute der Nachspielzeit zeichnete sich Schober bei einem Kopfball von Hosiner aus. Kurz darauf fand ein Volleyschuss des aufopfernd kämpfenden Wallners nicht den Weg ins Tor.
Fazit nach 90 Minuten: Nach der Pausenführung brachte die Rote Karte und der verhängte Ausschluss die Wende für die Veilchen. Danach probierten die Schwarz-Grünen trotzdem alles, man kann ihnen wirklich keinen Vorwurf machen, doch der Siegestreffer wollte nicht gelingen. Im Gegenteil, die Austria fand gute Möglichkeiten vor, noch den Sieg zu fixieren. Doppelt bitter, Wiener Neustadt verlor gegen Grödig, der Rückstand beträgt nun für die zwei letzten Runden immer noch fünf Punkte.
FC Wacker Innsbruck – FK Austria Wien 1:1 (1:0)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Alexander Harkam
Zuschauer: 5.812
Tore: Hinterseer (39.); Gorgon (58.)
Gelbe Karten: 22. Hauser, 24. Schilling, 27. Kofler, 54. Milosevic, 88. Edomwony, 96. Löffleri; 39. Ramsebner, 41. Rotpuller
Rot: 56. Safar (Torraub)
FC Wacker Innsbruck:
Safar – Löffler, Kofler (58. Schober), Vucur, Schilling – Hauser, Milosevic – Gründler (82. Edomwonyi), Jevtic (69. Wernitznig), Hinterseer – Wallner
FK Austria Wien:
Lindner – Koch, Ramsebner (63. Ortlechner), Rotpuller, Suttner – dePaula, Holland – Gorgon (82. Grünwald), Salamon (46. Kamara), Horvath – Hosiner