Mit einem „Spiel der letzten Chance“ startete der FC Wacker Innsbruck in das letzte Meisterschafts-Viertel. Dabei traf man im Rahmen der 28. Runde auf den seit Monaten kriselnden SK Sturm Graz. Die Ausgangssituation vor der Partie war klar: Bei einer Niederlage konnten die Schwarz-Grünen ihre Klassenerhalts-Ambitionen realistisch betrachtet wohl endgültig ad acta legen, ein Punkt war wohl ebenfalls zu wenig, alles was also zählte, war ein Sieg, um den Rückstand auf die Admira (0:1 Niederlage gegen die Austria) zu reduzieren (vor dem Spiel neun Punkte), und den Tabellenachten aus Graz (plus zehn Punkte gegenüber Wacker) ebenfalls in den Abstiegs-Strudel zu ziehen. Es war also Hochspannung angesagt.
Am Ende erweckte Wacker Innsbruck einige Wochen vor Ostern den nächsten Lazarus der heimischen Liga, Sturm Graz siegte mit 3:1.
Leidenschaftlicher Kampf nach 45 Minuten torlos
Trainer Michael Streiter ließ Milosevic diesmal auf der Bank, für ihn fungierte Piesinger neben Ji-Paraná als Sechser. Im Sturm durfte sich Roman Wallner versuchen, der mit 15 Treffern gegen seinen Ex-Verein eine gute Bilanz aufwies. Auch Daniel Schütz begann diesmal.
Die Partie begann zerfahren, zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehlpässe prägten das Geschehen. So dauerte es bis zur sechsten Minute, bis Ji-Paraná den ersten Torschuss abgab. Dieser wurde aber stark abgefälscht, sodass keine Gefahr für Gratzei daraus entstand. In Minute zehn kombinierten sich die Hausherren in den Innsbrucker Strafraum, der Schussversuch von Djuricin konnte von der wackeren Abwehr geblockt werden. Die Grazer übernahmen nun das Kommando, die nächste gute Aktion verzeichnete aber Wacker Innsbruck. Piesinger zeigte eine gute Balleroberung, Ji-Paraná überspielte zwei Gegenspieler, seinen Schuss aus 18 Meter stellte aber kein Problem für Gratzei dar. In der 19. Minute fasste sich Djuricin ein Herz, überspielte zwei Innsbrucker, drang in den Strafraum ein, seinen Schuss hatte Safar aber ganz sicher.
Das Innsbrucker Mittefeld überließ den Grazern sehr viel Raum, rückte weit in die eigene Hälfte zurück, dadurch wurde es den „Blackies“ leicht gemacht, schnell Richtung Innsbrucker Strafraum vorzudringen. Andererseits stand die Innsbrucker Abwehr aber recht kompakt, ließ eigentlich kaum ein Eindringen in den eigenen Strafraum zu. In der 25. Minute tankte sich Schütz nach gutem Zuspiel in den Strafraum vor, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. In der 28. Minute durfte sich Wacker Innsbruck bei seinem Torhüter bedanken, dass es noch 0:0 stand: Florian Kainz zog aus spitzem Winkel ab, Safar konnte den Ball mit einer tollen Parade gerade noch über die Querlatte drehen. Im Gegenzug fand Wernitznig nach einem katastrophalem Fehler eines Grazers über links viel Raum vor, der Kärntner schoss aber weit am Tor vorbei.
Die Schwarz-Grünen fanden nach gut einer halben Stunde besser ins Spiel, der letzte Pass wollte aber nicht ankommen, dadurch entstanden auch keine gefährliche Aktionen. Nach zwei guten Offensiv-Aktionen, die aber nicht zu Ende gespielt wurden, fasste sich Thomas Bergmann aus 17 Metern ein Herz, sein Schuss ging aber am langen Eck vorbei. In der 44. Minute brachte ein weiter Pass von Offenbacher Djuricin in Position, Djokic konnte aber mit gutem Einsatz keine Sekunde zu früh klären.
Zwischen-Fazit: Eine kampfbetonte Partie endete nach 45 Minuten torlos. Beiden Mannschaften merkte man die Verunsicherung an, die letzte Präzision wurde sträflich vermisst. So konnten die Zuschauer nur wenige gelungene Aktionen bestaunen.
Sturm entscheidet die Partie noch klar für sich
Sturm nahm zu Beginn der zweiten Hälfte einen Wechsel vor, Wolf kam für Schmerböck. In der 46. Minute schoss Offenbacher knapp am linken Eck vorbei, auf der Gegenseite machte es Wernitznig nicht besser. In der 48. Minute dann der Führungstreffer für Sturm Graz: Offenbacher eroberte den Ball gegen Ji-Paraná, das Leder wurde schnell auf über Kainz zu Beichler weitergeleitet, dessen Stanglpass verwertete Djuricin, Djokic machte dabei keine gute Figur. In der 56. Minute bot sich Kainz nach einer guten Aktion von Hazic über die linke Seite die Möglichkeit, die Führung auszubauen, sein Schuss konnte aber noch geblockt werden. Die Grazer waren nun mit der Führung im Rücken die klar spielbestimmende Mannschaft, Wacker Innsbruck wurde in die Defensive gedrängt. Streiter reagierte nun, brachte mit Edomwonyi für Schütz einen zweiten Stürmer ins Spiel. Minute 63 brachte eine Balleroberung von Wernitznig, sein Schuss war aber leider viel zu ungenau. Wenige Sekunden später setzte eine gute Kombination von Edomwonyi und Hinterseer den Kitzbüheler in eine gute Position, sein Schuss ging aber über das Tor. Effizienter dafür die Grazer: Kainz spielte quer zu Wolf, dessen Schuss wurde vom Rücken von Djokic zu Wolf zurückgelenkt, der keine Mühe hatte, den Ball vorbei an Safar zum 2:0 einzuschieben. Damit schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein, Sturm spielte weiter nach vorne, Angriffe von Wacker Innsbruck waren in dieser Phase keine zu sehen.
Michael Streiter versuchte mit einem Wechsel noch einmal für eine Kurskorrektur zu sorgen, brachte Milosevic für den schwachen Wernitznig. Wacker Innsbruck versuchte nun verzweifelt, sich Chancen zu erarbeiten, die Intensität der Zweikämpfe stieg deutlich an. Nach einem Zweikampf zwischen Edomwonyi und Madl musste der Ex-Innsbrucker behandelt werden, konnte aber weiterspielen. In der 81. Minute versuchte der kurz zuvor eingewechselte Beric sich als Scharfschütze aus 20 Metern, der Ball ging aber hoch über das Tor. Sturm Graz kontrollierte weiter die Partie, wacker Innsbrucks Offensive blieb weiterhin ein laues Lüftchen. In der 85 Minute fanden die Innsbrucker eine gute Freistoß-Gelegenheit vor, Wallner traf aus 18 Metern nur die Mauer. Zwei Minuten später war die Begegnung endgültig entschieden, Djuricin überhob nach einer schnellen Kombination Safar, der Endstand von 3:0 für Sturm war hergestellt. Die Innsbrucker zeigten aber noch einmal Moral, Wallner erzielte mit einem Prachtschuss aus 18 Metern den Endstand zum 1:3.
Schluss-Fazit: Nach 90 Minuten muss man einfach festhalten, dass die gezeigte Leistung, vor allem unter der Prämisse, dass man unbedingt gewinnen musste, einfach nicht gut genug war. Es gelang kaum, sich gelungene Angriffsaktionen zu erarbeiten. Nach den zweiten 45 Minuten ging Wacker Innsbruck mit einer verdienten Niederlage gegen alles andere als überzeugende Grazer vom Feld. Der bittere Gang in die zweite Liga wird nun immer wahrscheinlicher.
SK Sturm Graz – FC Wacker Innsbruck 3:1 (0:0)
Stadion: UPC Arena
Schiedsrichter: Harald Lechner
Zuschauer: 8.500
SK Sturm Graz:
Gratzei- Todorovski, Madl, Vujadinovic, Hölzl – Offenbacher – Schmerböck (46. Wolf), Hazic, Offenbarcher, Kainz – Djuricin, Beichler (80. Beric)
FC Wacker Innsbruck
Safar – Bergmann, Djokic, Vucur, Schilling – Piesinger, Ji-Paraná – Schütz (61. Edomwonyi), Hinterseer (84. Gründler), Wernitznig (72. Milosevic) – Wallner
Tore: Djuricin (48.), Wolf (64.), Djuricin (87.); Wallner (90.)
Gelbe Karten: 16. Todorovski, 55. Hazic 67. Wolf, Madl (73.); 58. Schilling, Edomwonyi (74.)