Mit dem zweiten Heimspiel hintereinander setzte der FC Wacker Innsbruck die „Mission Klassenerhalt“ fort. Im Rahmen der 19. Runde traf man im Tivoli Stadion Tirol auf den Tabellensiebten SK Sturm Graz. Während bei der Heimelf nach dem turbulenten 5:3-Sieg gegen den WAC, dem daraus resultierenden Vorstoß auf Rang acht und dem Ausbau des Vorsprungs auf Schlusslicht Admira Wacker auf sechs Punkte wieder etwas Ruhe eingekehrt war gelang es den „Blackies“ weiterhin nicht, dem Seuchenjahr 2013 eine entscheidende Trendwende zu verpassen. Zuletzt musste man eine 2:3-Niederlage bei der Wiener Austria hinnehmen, wo man die Wiener zum Toreschießen geradezu einlud.
Mit einem Sieg bot sich den Innsbruckern die Chance, punktemaßig mit den Grazern (ein Spiel weniger, Nachtrag gegen Wolfsberg am Mittwoch) gleichzuziehen. Es folgte aber eine knappe Niederlage, weil man leider die Startphase zum wiederholten Male verschlief …
Sturm nützt erneuten Innsbrucker Fehlstart zu Pausenführung
Beide Mannschaften mussten stark ersatzgeschwächt antreten: Bei Wacker Innsbruck fehlten sieben, bei den Grazer gar acht Akteure. Trainer Roland Kirchler vertraute diesmal bis auf zwei Ausnahmen wieder auf die gegen die Wolfsberger erfolgreiche Elf. Christopher Wernitznig, der gegen Grödig eingewechselt wurde, schaffte es anstelle von Fröschl diesmal in die Startelf, der wiedergenese Szabolcs Safar feierte ein Comeback im Tor des Innsbrucker Traditionsvereins. Der gegen die Salzburger angeschlagene Verteidiger Sebastian Siller konnte auflaufen, im Mittelfeld erhielt der junge Nitzlnader als Abräumer vor der Abwehr eine neuerliche Chance. Alexander Hauser fungierte wieder als zweiter Sechser, der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Marco Kofler nahm vorerst auf der Bank Platz. Im Sturm sollte wieder Roman Wallner für Tore sorgen.
Die erste Offensivaktion kam von Wacker Innsbruck, eine Flanke von Wernitznig konnte in der 2. Minute von der Grazer Hintermannschaft knapp vor Roman Wallner ins Tourout geklärt werden. Die Gäste setzten in der 5. Minute ihre erste Duftmarke, ein Schuss von Florian Kainz aus 13 Metern ging knapp am linken Pfosten vorbei. Sturm Graz zeigte in der Anfangsphase den besseren Start, war die aktivere Mannschaft, die Innsbrucker versuchten aus einer gesicherten Abwehr nach vorne zu agieren. Riesenglück dann in der 11. Minute für schwarz-grün: Nach einem Freistoß für Sturm Graz schien die Situation zunächst geklärt, doch Schloffer tankte sich energisch in den Strafraum durch, Safar kam aus seinem Gehäuse, Schloffers Heber ging an den Pfosten! Die Gäste aus Graz wurden nun immer stärker, zwei Minuten später durfte sich dann Safar auszeichnen, der einen Volley von Offenbacher gut parierte. Kurz darauf zeigte sich Roman Wallner, der mit einem schönen Heber Pliquett zu einer Parade zwang. – Die Aktion wurde aber ohnehin wegen Abseit abegepfiffen. Minute 15 brachte den nächsten Stangenschuss von Sturm, nach Offenbacher-Eckball klatschte das Spielgerät gut von Vujadinovic per Kopf verlängert abermals ans Gebälk.
Sturm machte weiter Druck, in der 21. Minute tauchte Weber nach einem Freistoß alleine vor Safar auf, der energische Kopfball des Sturm-Kapitäns ging aber über die Querlatte. Wacker Innsbruck agierte im Spielaufbau zu langsam, dadurch entstanden keine gefährlichen Offensiv-Aktionen. Die Grazer zeigten sich hingegen bissiger, ließen keinen geordeten Spielaufbau der Kirchler-Elf zu. In der 29. Minute zeigte sich Sturm-Keeper Pliquett nach einem Freistoß von Bergmann sicher. In der 31. Minute dann die verdiente Führung für Sturm Graz: Die hoch aufgerückte Innsbrucker Abwehr stellte Schloffer ganz knapp ins Abseits, das Schiedsrichter-Trio ließ weiterspielen, Schloffer schloss Offenbachers Kopfvorlage in den Lauf zum 0:1 ab.
Wacker Innsbruck schien nun etwas aufzuwachen, Hauser brachte den Ball in der 35. Minute im Strafraum zu Schilling, dessen Schuss von Pliquett abgewehrt werden konnte. Auch bei der anschließenden Bergmann-Ecke hatten die „Blackies“ große Probleme, Offenbacher konnte aber hauchdünn vor Vucur retten. Wenige Sekunden später gelang es Wallner nicht nach einem hohen Ball den Ball Richtung Tor zu spitzeln, zudem entschied Schiedsrichter Schörgenhofer abermals auf Abseits. In der 41. Minute kam Innsbruck wieder dem Ausgleich nahe, Pliquett streckte sich aber nach herrlichem Wallner-Volley und zeigte dabei seine Klasse. Kurz darauf fand Hinterseer mit einem Schuss aus dem Hinterhalt die nächste Möglichkeit für Schwarz-Grün vor, Pliquett konnte sich abermals auszeichnen.
Pausen-Fazit: Unerklärlich, wieder erwischte Wacker Innsbruck einen klassischen Fehlstart, ging zu passiv in die Begegnung und kassierte verdient ein Tor. Danach wurden die Hausherren von Minute zu Minute stärker, doch im Gegensatz zum Grödig-Spiel wollte der Ausgleich trotz einiger Möglichkeiten im ersten Abschnitt nicht mehr glücken.
Innsbruck drückt, Sturm verwaltet Vorsprung aber geschickt
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Wacker Innsbruck fand nach einem Eckball in der 48. Minute durch Vucur eine Kopfball-Möglichkeit vor, Pliquett zeigte sich wieder als Spielverderber und gab sich keine Blöße. Wenige Sekunden später bereits Eckball Nummer zwölf für schwarz-grün, Vucur konnte diese Chance mutterseelen alleine vor dem Sturm-Keeper aber nicht nützen. Auch Beric machte es in der 52. Minute nicht besser und setzte seine Kopfball neben das Tor. Nun reagierte Roland Kirchler und brachte Kofler für Nitznader und Jevtic für Wernitznig (53.). Im Anschluss zog Hinterseer 25 Meter vor dem Tor einen Konter an, Vujadinovic drängte ihn regelwidrig ab, die Pfeife von Schiedsrichter Schörgenhofer blieb aber stumm. Die Heimelf war wie auch schon am Ende der ersten Halbzeit nun die klar bessere Mannschaft ,Sturm Graz zog sich weit zurück. In der 57. Minute dann plötzlich katastrophale Unsicherheiten in der Innsbrucker Hintermannschaft, Sturm Graz konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Wenige Sekunden später gerieten die Innsbrucker nach einem Eckball wieder in Gefahr, den zweiten Gegentreffer zu kassieren, Kainz überhob aus spitzem Winkel aber nicht nur Safar sondern auch das Tor.
In der 61. Minute ging Wallner nach einem Duell mit Beric im gegnerischen Strafraum zu Boden, das Spiel lief aber weiter und Wallner konnte nach kurzer Behandlungspause weiterspielen. Wacker Innsbruck konnte sich nach kurzer Schwäche-Peridoe nun wieder besser, der letzte Pass wollte aber in dieser Phase nicht gelingen. In der 69. Minute holte Weber Jevtic 20 Meter vor dem Tor von den Beinen, Wallner´s Freistoß landete in der Mauer, danach stand Kofler bei seinem Kopfball knapp neben das Tor im Abseits. Wertvolle Minuten verstrichen, Innsbruck weiterhin die bessere Mannschaft, Sturm Graz störte die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft immer wieder mit viel Kampfkraft aber immer wieder erfolgreich. Roland Kirchler wechselte in der 76. Minute zum dritten Mal, brachte Brauneis für Siller und somit einen dritten Stürmer.
In der 78. Minute hätte Beric nach einer perfekten Wolf-Flanke eine gute Chance alles klar zu machen, vergab aber kläglich. In der 82. Minute hatte Wacker Innsbruck wieder eine Freistoß-Möglichkeit, Kofler sprang nach Bergmann-Vorarbeit direkt in Pliquett hinein. Nun schien schwarz-grün nicht mehr an den Ausgleich zu glauben, die Grazer bekamen wieder Oberwasser, kontrollierten nun die Partie wieder.
Schluss-Fazit: Nach verschlafener ersten halben Stunde war man über weite Strecken der Begegnung eigentlich die bessere Mannschaft. Das nützt allerdings nichts, wenn man sich durch einen Fehlstart ein Tor einfängt, wobei man trotz knapper Fehlentscheidung des Schiedsrichters (die Abseitsstellung war aber in Echtzeit nicht zu sehen!) defensiv einfach zu unsicher agiert. Danach folgte einige Chancen für die Schwarz-Grünen, die aber allesamt ungenützt blieben. Schade! Im so wichtigen Duell am kommenden Samstag mit Admira Wacker, das gegen die Wiener Austria nach Rückstand noch einen Punkt holte, gilt es nun zumindest anzuschreiben.
FC Wacker Innsbruck – SK Sturm Graz 0:1 (0:1)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer
Zuschauer: 3.124
Tor: Schloffer (31.)
Gelbe Karten: keine
FC Wacker Innsbruck:
Safar – Schilling, Siller (76. Brauneis), Vucur, Bergmann – Hauser, Nitzlnader (53. Kofler)- Wernitznig, Hinterseer, Schütz – Wallner
SK Sturm Graz:
Pliquett – Klem, Vujadinovic, Hadzic, Hütter – Offenbacher, Weber – Kainz F. (71. Schmerböck), Schloffer (85. Kröpfl), Wolf – Beric