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Kampfmannschaft

Verpatzter Adventbeginn für schwarz-grün

Ein hochbrisantes Duell hatte der FW Wacker Innsbruck in der 17. Runde auswärts gegen Rapid Wien zu bestreiten. Nachdem Tabellenschlusslicht Admira Wacker am Vortag mit einem klaren 3:0-Sieg gegen den WAC den Rückstand auf die Innsbrucker auf nur mehr drei Punkte verkürzte, waren die Schwarz-Grünen diesmal beinahe schon dazu verdammt, in der Tabelle anzuschreiben. Dass das aufgrund der immer dünner werdenden Personaldecke (Safar, Steinlechner, Saurer, Piesinger, Kuen, Vuleta Gründler verletzt) und der 0:5-Abfuhr gegen die Wiener Austria vor einer Woche kein leichtes Unterfangen darstellte, war wohl allen Beteiligten klar. Im Gegensatz dazu hatte die Heimelf mit einem Sieg die Möglichkeit, auf Platz zwei der Tabelle vorzustoßen.

 

 Fünf Umstellungen können Rapids Pausenführung nicht verhindern

Trainer Roland Kirchler musste diesmal auch noch zusätzlich auf Shooting-Star Alex Gründler, der sich im Training auf gefrorenem Terrain einen Bänderriss im Knöchel zugezogen hatte, verzichten. Dafür rückte Hinterseer an vorderste Front, Marco Kofler feierte nach langer Absenz sein Startelf-Comeback und bildete mit Siller die Innenverteidigung. Die Doppel-Sechs bildten Löffler und Abraham. Bei den grün-weißen agierte diesmal überraschend der junge Dominik Starkl als Solospitze.

 Das Spiel begann mit einer Einlage rustikaler Natur: Schon nach 30 Sekunden zeigte Schiedsrichter Ouschan für ein zu hartes Einsteigen Marco Kofler den gelben Karton. Wacker Innsbruck begann sehr engagiert und ging mit viel Engagement in die Zweikämpfe, dadurch konnte man den ersten Schwung der Wiener abfangen. Spielerische Highlights blieben in der Anfangsphase allerdings Mangelware, beide Teams „glänzten“ mit vielen Ungenauigkeiten. In den ersten zehn Minuten erarbeiteten sich die Hausherren drei Eckbälle, die aber nicht in einen Torerfolgt umgemünzt werden konnten. Noch am gefährlichsten war ein Schuss von Burgstaller von der Strafraumgrenze in der 9. Minute, der aber vom eigenen Mann (Trimmel) abgeblockt wurde. Die Offensivbemühungen der Innsbrucker endeten zumeist schon weit vor dem gegnerischen Strafraum mit einem Fehlpass. So ging die erste Viertelstunde ereignislos vorüber.

In der 18. Minute musste Christopher Wernitznig nach einem Duell kurz behandelt werden, konnte aber weiterspielen. Zwei Minuten später dann der erste Torschuss von schwarz-grün, Hinterseer verfehlte das Tor aber knapp, Novota wäre aber ohnehin zur Stelle gewesen. Wacker Innsbruck zog sich von Minute zu Minute weiter zurück, überließ Rapid nun gänzlich das Spiel. In der 23. Minute kam Innsbruck zu einem Freistoß aus gut 40 Metern, die Schussflanke fand aber keinen Abnehmer. Minute 25 ließ die mitgereisten Innsbruck-Fans kurz erschauern, Hauser rasierte einen von Hofmann zur Mitte gebrachten Querpass nur, Schaub schien aber überrascht und konnte kein Kapital daraus schlagen. In der 29. Minute dann die verdiente Führung für die grün-weißen: Schaub tanzt Hauser aus, passt zur Mitte, Starkl drischt den Ball ins Kreuzeck.

Rapid blieb nach dem Führungstreffer weiter drückend überlegen, in der 33. Minute konnte Schober einen Schuss von Starkl aus zwölf Metern entschärfen. Eine Minute später versuchte sich Milosevic nach gutem Zuspiel von Jevtic von der Strafraumgrenze, sein Schuss wurde aber von der Wiener Defensive geblockt. Wacker Innsbruck schien nun aufzuwachen, Hinterseer scheiterte in Minute 36 aber allein vor dem Torhüter an Novota. Praktisch im Gegenzug wurden wieder die Hausherren gefährlich, Dibon setzte nach einem Eckball seinen Kopfball neben das Tor. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit waren die Hütteldorfer wieder ganz klar Chef am Platz, einzige Ausbeute war aber ein Behrendt-Schuss, den Schober sicher hielt (43. Minute). Eine Minute Nachspielzeit wurde angezeigt, wie aus dem Nichts tauchte Hinterseer nach einem gefühlvollen Heber von Hauser abermals völlig frei vor Novota auf, der Kitzbüheler wirkte überrascht, da er mit einem Abseitpfiff gerechnet hatte und spielte den Ball mit wenig Fahrt in Novotas Arme. So blieb es bei einem knappen Rückstand zur Pause.

Pausen-Fazit: Obwohl Rapid mit 72 % Ballbesitz die klar spielbestimmende Mannschaft war, hätte vor allem die zweite Hinterseer-Chance den Ausgleich bedeuten müssen. Die neuformierte Innenverteidigung zeigte sich zumeist recht sicher, auffällig war aber, dass die Hütteldorfer das Mittelfeld der Innsbrucker ohne Mühe überlaufen konnten.

 

Gelb-Rot für Kofler als endgültiger Sargnagel

 Roland Kirchler reagierte zur Pause auf den Rückstand, brachte Schütz für den unauffälligen Wernitznig. Fast das 2:0 für Rapid in der 49. Minute: Starkl tankte sich über links durch, passte zur Mitte zu Schaub, dessen Schuss aus kurzer Distanz Siller auf der Linie gerade noch klären konnte. In der 52. Minute verlor Abraham mit einem Stockfehler völlig unbedrängt den Ball, Starkl marschierte Richtung Tor und wurde vom bereits mit Gelb vorbelasteten Kofler regelwidrig von den Beinen geholt. Schiedsrichter Ouschan zeigte Kofler regelkonform die Gelb-Rote Karte. Innsbruck-Trainer Kirchler reagiert auf die zahlenmäßige Dezimierung seiner Mannschaft mit einem weiteren Wechsel und brachte Vucur ins Spiel.

Damit schienen die Fronten geklärt, Wacker Innsbruck konnte sich in den nächsten Minuten in Unterzahl nicht entscheidend ins Szene setzen. Rapid-Trainer Barisic brachte mit Wydra und Grozurek nun ebenfalls frische Kräfte ins Spiel, Angriffsversuche der schwarz-grünen waren in den folgenden Minuten keine zu sehen. Rapid Wien ließ Ball und Gegener laufen, große Torchancen blieben aber aus. Das Spiel plätscherte nun vor sich hin, Kirchler brachte in der 73. Minute Wallner für Abraham. Bis zum Mittelfeld gelang den schwarz-grünen zumeist ein gefälliger Spielaufbau, danach folgte aber umgehend der Fehlpass. In der 77. Minute konnte Siller den überragenden Schaub nur unter Mithilfe der Hände stoppen, den Freistoß von Behrendt entschärfte Schober mit einer guten Parade.

Wacker Innsbruck versuchte alles, um in der Schlussphase noch zum Ausgleich zu kommen, allerdings, ohne zu Chancen zu kommen. Dadurch boten sich für die Wiener Räume, die sie für Konter nutzen konnten. Bei einem dieser Konter hätte Schaub in der 81. Minute für die endgültige Entscheidung sorgen können, jagte den Ball aber in aussichtsreicher Position über das Tor. Drei Minuten später dann die nächste Chance für die grün-weißen auf den Matchball, nach einer Wydra-Ecke kam Sonnleitner nach Dibon-Verlängerung nicht zum Ball. Drei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, in der 91. Minute nützte Wydra einen schnellen Konter zum 2:0. In der 93. Minute klärte der gute Woflgang Schober noch einen Schuss von Grozurek, Sonnleiter stellte in der letzten Sekunde noch auf 3:0 für Rapid Wien.

Fazit nach 90 Minuten: Leider war Wien für Wacker Innsbruck wieder einmal keine Reise wert! Hätte man die Großchancen in Abschnitt eins nützen können, wäre vielleicht trotz klarer Unterlegenheit etwas möglich gewesen. Mit der Gelb-Roten Karte durch Kofler fiel wohl bereits eine Vorentscheidung, in Unterzahl geglang es den schwarz-grünen nicht, die Wiener in Bedrängnis zu bringen. Die beiden Gegentore in der Schlussphase waren dann nur noch eine negative Draufgabe. Damit ist der Vorsprung auf das Tabellenschlusslicht Admira Wacker auf drei Punkte geschmolzen.

SK Rapid Wien – FC Wacker Innsbruck 3:0 (1:0)
Stadion: Hanappi-Stadion
Schiedsrichter: Dominik Ouschan
Zuschauer: 10.500

Tore: 29. Starkl, 91. Wydra, 93. Sonnleitner
Gelbe Karten: 92. Wydra; Kofler (30.), Siller (77.)

Gelb-Rot: Kofler (53.)

SK Rapid Wien:
Novota – Schrammel, Dibon, Sonnleitner, Trimmel – Boskovic (63. Wydra), Behrendt – Burgstaller (64. Grozurek), Schaub, Hofmann (72. Pavelic) – Starkl

FC Wacker Innsbruck:
Schober – Hauser, Siller, Kofler, Bergmann – Abraham (73. Wallner), Löffler (56. Vucur) – Wernitznig (46. Schütz), Milosevic, Jevtic – Hinterseer

 

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