Die Auslosung brachte es mit sich, dass der FC Wacker Innsbruck im Rahmen der 2. Cup-Runde auf für ihn historischen Boden zurückkehrte. Immerhin besiegelte man in Pasching 2010 den Wiederaufstieg in die Bundesliga. Was im ersten Moment nach einer einfachen Aufgabe klingt, ist beim Rückblick auf die vergangene Saison dann schon keine mehr. Schließlich gelang dem akutellen Tabellenzweiten der Regionalliga Mitte, dem FC Pasching, in der Vorsaison das Künststück, als erster Drittligist den österreichischen Cup zu gewinnen. Dabei räumten die Oberösterreicher auf dem Weg ins Finale sowohl Rapid als auch die Salzburger „Bullen“, die ihrerseits im Viertelfinale den FC Wacker Innsbrucker besiegt hatten, aus dem Weg. Im Finale konnten die Paschinger abermals überraschen und triumphierten über den neugekrönten Meister Austria Wien.
Schwache Leistung von Wacker Innsbruck in Durchgang eins
Innsbruck-Trainer Roland Kirchler stellte seine Mannschaft im Vergleich zur letzten Bundesligabegegnung (3:3 in Grödig) gleich an mehreren Positionen um. Im Tor begann Schober, im Mittelfeld ersetzte der wiedergenesene Milosevic Lukas Hinterseer, im Sturm vertrat Stjepan Vuleta die etatmäßige Speerspitze Roman Wallner. Auch der zweite Schweizer im Kader der Innsbrucker, Darkro Jevtic, rückte statt Andreas Kuen in die Mannschaft. Statt des angeschlagenen Marco Kofler (Nasenbeinbruch) spielte Simon Piesinger auf der Sechserposition. Auf der Gegenseite schickte Pasching-Trainer Martin Hiden einige bundesliga-erfahrene Spieler wie Torhüter Berger, Prettenthaler, Krammer und Mössner in die Cup-Schlacht.
Die erste Aktion des Spiels gehörte der Heimmannschaft, Schober war bei einem gefährlich auf die kurze Ecke hereingedrehten Eckball in Minute 3 aber hellwach. Die Paschinger setzten gleich nach. Schobelsberger, der schön freigespielt wurde, drang nur zwei Minuten später in den Innsbrucker Strafraum ein. Sein Schuss ging aber am langen Eck vorbei. Die ganz in weiß angetretenen Innsbrucker hatten in der Folge weiterhin mühe mit dem Underdog, Klassenunterschied war keiner zu sehen. Im Gegenteil, Pasching zeigte sich von seiner besten Seite und machte klar das Spiel. Schon in der 9. Minute war die Hiden-Elf wieder im Vormarsch, Schober bewahrte seine Mannschaft bei einem Sobkova-Schuss mit einem guten Fußreflex vor einem frühen Rückstand. In dieser Tonart ging es weiter, Sobkova setzte in der 10. Minute einen Volleyschuss nur knapp neben das Tor. Wacker Innsbruck scheiterte in der ersten Viertelstunde immer wieder an eigenen Pass-Ungenauigkeiten, gefährliche Offensivaktionen blieben darum aus. Auch das Pressing der Gastgeber funktionierte ausgezeichnet, dadurch ließ man den vermeindlichen Favoriten nicht ins Spiel kommen. Nach der Anfangs-Viertelstunde versuchte Wacker Innsbruck mehr für das Spiel zu tun, auf die erste Torchance musste man aber weiterhin warten. Weiterhin blieb Sobkova neben Schobesberger der auffälligste Akteur in der Waldarena, in der 23. Minute prüfte er erneut Schober mit einem aufgesetzten Freisoßt aus 30 Metern, den der Schlussmann den dieser aber mit etwas Mühe entschärfte.
Weiterhin spielte nur eine Mannschaft, und das war Pasching. So verlor Bergmann in der 25. Minute leichtfertig den Ball, Schobesberger scheiterte aber aus spitzem Winkel an Schober. Erste Aktion von Innsbruck war ein Querpass von Jevtic in der 27. Minute in den Strafraum zu Wernitznig, der aber nicht an den Ball kam. In der 32. Minute war schon wieder die Hiden-Elf im Innsbrucker Strafraum, Perchtold scheiterte aus kurzer Distanz am Innsbrucker Schlussmann. In der 33. Minute gelang es Wacker Innsbruck endlich, sich an den Strafraum heranzukombinieren, ein Vuleta Schuss von der Sechzehner-Linie ging weit über das Tor. Trainer Roland Kirchler war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden, brachte schon früh (36. Minute) Kuen für den blassen Schütz. Innsbruck gelang es nun endlich vermehrt, in die gegnerische Hälfte einzudringen, der letzte Pass wollte aber weiterhin nicht gelingen. In der 42. Minute erzeugte der neue Mann am Feld, Andreas Kuen, Gefahr, sein Distanzschuss aus 18 Metern konnte Hans-Peter Berger nur mit viel Mühe aus dem Eck fischen.
Halbzeit-Fazit: Nur Schober erreichte in den ersten 45 Minuten seine Normalform im Dress von Wacker Innsbruck. Mit zu langsamem Spielaufbau, zu wenig Laufbereitschaft und vielen Ungenauigkeiten machte man den Paschingern das Fußball-Leben leicht. Der schon früh eingewechselte Andi Kuen hatte die einzige Chance für die Kirchler-Elf in Halbzeit eins. Nur gegen Ende der ersten 45 Minuten konnte man ansatzweise überzeugen. Die Oberösterreicher hatten unzählige Einschussmöglichkeiten, positiv aus schwarz-grüner Sicht war also nur, dass man zur Halbzeit kein Tor erhalten hatte.
Wernitznig mit der Führung, Kablar schoss Pasching in Runde drei
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Wacker Innsbruck versuchte nun mehr für das Spiel zu tun. Doch immer wieder blieb man in der gegnerischen Defensive hängen. In der 51. Minute eilte Schober nach einem langen Ball der Heimelf weit aus seinem Strafraum heraus, blieb aber im Duell mit einem Paschinger Sieger. Eigentlich gegen den Spielverlauf dann die Führung der Innsbrucker: Nach einem weiten Ball in den Strafraum patzte der Paschinger Kerschbaumer, der den Ball unfreiwillig mit der Brust zu Wernitznig weiterleitete, der zum 0:1 einschoss. Zwei Minuten später fanden die Oberösterreicher eine tolle Ausgleichschance vor, Sobkova traf aber nur die Querlatte. In der Folge versuchten die Hausherren zum Ausgleich zu kommen, in der 65. Minute kam Mössner nach einem Freistoß aber nicht an den Ball. Die Innsbrucker wirkten jetzt etwas ballsicherer und waren nun mehr im Ballbesitz. Pasching-Trainer Markus Hiden versuchte neuen Schwung von der Bank zu bringen, Otubanjo kam ins Spiel. Auch Roland Kirchler wechselte, Hinterseer ersetzte den unauffälligen Jevtic (67. Minute). Der Regionalligist fiel nun zusehends zurück, die tolle erste Halbzeit schien wohl zu viel Kraft gekostet zu haben. In der 73. Minute kam Pasching aber doch zum Ausgleich: Sobkova zirkelte einen Freistoß Richtung kurze Ecke, Schober konnte nur nach vorne abwehren, Kablar staubte ab. Damit war natürlich wieder alles offen.
In der 78. Minute hing die Führung für den FC Pasching in der Luft, Otubanjo leitete den Ball schön zu Mössner weiter, der aber mit einem strammen Schuss an Schober scheiterte. Drei Minuten später schoss Milosevic einen Freistoß Richtung Tor, Berger hatte große Mühe und konnte nur mit einer Faustabwehr klären. Der Nachschuss brachte aber nichts ein. Die Oberösterreicher waren jetzt plötzlich wieder im Vormarsch, eine abgerissene Flanke von Schobesberger landete in der 86. Minute auf der Querlatten-Oberkante. Eine Minute später schockte der Außenseiter aber den Favoriten: Nach einer Ecke vergaß die Innsbrucker Abwehr den oberösterreichischen Abwehrspieler Kablar, der mit seinem zweiten Treffer die Führung erzielte. Wacker Innsbruck war noch einmal alles nach vorne, ohne dabei Gefahr zu erzeugen. Wernitznig ließ sich bei einem Duell im Strafraum in der 94. Minute fallen, Schiedsrichter Eisner verweigerte zurecht den Strafstoß. Damit blieb es bei einer verdienten Niederlage.
Fazit: Auch wenn sich die Innsbrucker in Halbzeit zwei verbessert zeigten: Insgesamt war das für einen Bundesligisten leider zu wenig. So verabschiedet man sich sang- und klanglos wie die Wiener Austria (Niederlage gegen Kalsdorf) aus dem diesjährigen Cup. Schade!
ÖFB-Cup, 2. Runde:
FC Pasching – FC Wacker Innsbruck 2:1 (0:0)
Stadion: Waldstadion
Schiedsrichter: Rene Eisner
Tore: 73. Kablar, 87. Kablar; 56. Wernitznig
Gelbe Karten: keine; 37. Milosevic, 59. Vuleta, 85. Hauser, 94. Wernitznig
FC Pasching:
Berger – Prettenthaler, Kablar, Grasseger, Kerschbaumer – Perchtold – Sobkova (75. Blutsch), Hamdemir, Krammer (66. Otubanjo), Schobesberger – Mössner
FC Wacker Innsbruck:
Schober – Hauser, Vucur, Siller, Bergmann – Piesinger – Wernitznig, Milosevic, Jevtic (67. Hinterseer), Schütz (36. Kuen) – Vuleta