Runde fünf brachte ein Duell zweier in dieser noch jungen Saison bisher ungeschlagenen Teams: Der Tabellenvierte Wacker Innsbruck empfing im Tivoli Stadion Tirol den Fünften, die SV Ried. Beide Teams waren gut in die Saison gestartet, mit einem Sieg und drei Remis trennte lediglich die Tordifferenz (6:5 gegenüber 5:4) die beiden schwarz-grünen Mannschaften. Mal sehen, wer nach der Begegnung noch eine weiße Weste aufweisen konnte …
Kirchler-Comeback auf der Betreuerbank, Debüt von Jaio
Nach seiner einmonatigen Funktionssperre kehrte Trainer Roland Kirchler wieder auf die Betreuerbank zurück. Der Baske Jaio, der sich in der Vorbereitungsphase eine Zahnverletzung zugezogen hatte, feierte heute sein Debüt für Wacker Innsbruck und ersetzte Vucur in der Innenverteidigung. Der junge Andreas Kuen schien erstmals in der Startelf auf. Das Spiel stand also ganz im Zeichen eines Comebacks, zweier Debüts, leider aber auch im Zeichen eines Abschiedes: Der langjährige Sicherheitschef des Tivolis, Gerald Falger, erlag diese Woche einem Herzinfarkt. Die Nordtribüne gedachte dem Verstorbenen mit einem Transparent („Deine Nord leuchtet für dich, Gerry! Ruhe in Frieden“) und einer tollen Pyro-Show, das Spiel begann mit einer Trauerminute.
Die erste nennenswerte Aktion des Spiels in der 3. Minute bedeute auch gleich das 0:1 für die Gäste: Kofler konnte den durchbrechenden Tiroler Clemens Walch nicht entscheidend behindern, dieser zog aus gut 20 Metern ab, Safar war geschlagen. – Eine kalte Dusche also gleich zu Beginn für Wacker Innsbruck. Wacker Innsbruck versuchte zu kontern, ein Schuss von Kuen in Minute sieben verfehlte das Tor hauchdünn. Nicht einmal eine Minute später dann die große Chance auf den Ausgleich: Hinterseer setzte sich im Zweikampf gut durch, zog über rechts in den Strafraum, sein Schuss ging knapp am langen Eck vorbei. Die Gäste versteckten sich keineswegs, doch die nächsten Minuten gehörten den Hausherren. Minute 15 brachte gleich drei Einschussmöglichkeiten für die Hausherren, doch weder Hinterseer noch Wallner noch Schütz können den Ball im Tor unterbringen. In der 18. Minute machten sich wieder die Gäste bemerkbar, einen Wieser-Freistoß von knapp außerhalb des Strafraums entschärfte Safar mit der Faust. In der 21. Minute dann der verdiente Ausgleich für Wacker Innsbruck: Einen Freistoß verlängerte Marco Kofler zunächst mit dem Hinterkopf Richtung Tor, Gebauer konnte kurz abwehren, der Hüne war im Nachstochern mit seinem Premieren-Tor für Wacker Innsbruck zur Stelle. Der Ausgleich beflügelte die Heimmannschaft und zwei Minuten später stand es bereits 2:1: Schütz und Wallner kombinierten sich herrlich in den Strafraum, Roman Wallner fixierte mit einem strammen Schuss mit seinem 100. Bundesligatreffer das 2:1 für die Schwarz-Grünen aus Innsbruck. Die Innsbrucker kontrollierten nun die Partie, eine weite Flanke von Wallner auf Kuen in den Strafraum konnte der Youngster in der 29. Minute nicht im Tor unterbringen. Vier Minuten später dann die große Ausgleichschance für die „Wikinger“: Der sehr aktive Wieser prüfte Safar mit einem Weitschuss, dieser wehrte den Ball nach vorne ab, den Abpraller setzte Zulj in die Wolken. Die Rieder waren nun so richtig aufgewacht, Kragl verfehlte das Tor von Safar in Minute 37 nur knapp. Die Partie verlief weiterhin sehr leidenschaftlich, zahlreiche Zweikämpfe prägten das Spiel. Knapp vor der Halbzeit kamen die Innviertler zum nicht unverdienten Ausgleich: Schilling wurde von Gartler auf der rechten Seite ausgespielt, dessen Flanke wurde von Jaio unglücklich abgefälscht, Möschl nickte völlig unbehelligt zum 2:2 ein. Beinahe wäre es noch schlimmer gekommen für die Hausherren, ein Treffer von Gartler wurde in der Nachspielzeit zu Unrecht wegen Abseits aberkannt. Somit ging es mit einem Remis in die Pause.
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Führung der Rieder und vergebener Elfmeter von Wallner
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Eine weite Flanke auf Walch erzeugte drei Minute nach Wiederbeginn in der Innsbrucker Abwehr Probleme, Safar sicherte den Ball aber schlussendlich. Wacker Innsbruck zeigte sich erstmals in der 50. Minute, Lukas Hinterseer traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Das Spiel war in dieser Phase recht hektisch, Leidenschaft pur im Zweikampf prägte weiterhin das Geschehen. In der 56. Minute ging ein Gartler-Kopfball über das Tor. Eine Minute später kam Siller im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter San aus der Schweiz ließ bei seinem Debüt in der Österreichischen Bundesliga weiterspielen. In Minute 60 foulte Riegler den auf der linken Seite durchgebrochenen Kuen knapp außerhalb des Strafraums, der Freistoß konnte von der Rieder Verteidigung geklärt werden. In Minute 65 prüfte Thomas Bergmann mit einem Freistoß Ried-Schlussmann Gebauer, der mit einer guten Faustabwehr den tollen Schuss entschärfen konnte. Eine Minute später kam Julius Perstaller, der mit seinen zwei Toren maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Wacker Innsbruck letzte Saison die Liga halten konnte, für Clemens Walch ins Spiel und erhielt von den 6.481 Zuschauern Applaus. In der 71. Minute agierte Jaio beinahe an der Outlinie zu zaghaft gegen Perstaller, dieser flankte auf den freistehenden Zulj, der zum 2:3 einköpfte. Ein unnötiger Rückstand, zuvor war man eigentlich nicht großartig in Bedrängnis, ein individueller Fehler von Jaio hatte plötzlich zum Rückstand geführt. In der 77. Minute fand Roman Wallner eine gute Gelegenheit für Tor Nummer 101 vor, sein Seit-Volley-Schuss konnte von Gebauer mit einem guten Fußreflex pariert werden. In der 80. Minute ließ sich der durchbrechende Vuleta im Duell mit dem herauseilenden Gebauer fallen, Schiedsrichter San zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Roman Wallner trat an und … Wallner konnte das Geschenk nicht annehmen und scheiterte mit seinem zu mittig geschossenen Strafstoß an Gebauer! Damit vergab der Steirer im zweiten Spiel hintereinander die Möglichkeit, vom Punkt aus zu squoren. Nun versuchte Wacker Innsbruck mit dem Mute der Verzweiflung, doch noch zum Ausgleich zu kommen. In der 87. Minute sah Rene Gartler Gelb-Rot, die Rieder waren in der Schlussphase also nur noch zu zehnt. Roland Kirchler setzte alles auf eine Karte, brachte Vucur für Jaio auf das Feld, wohl, um einen Lucky Punch per Kopf zu landen. Schiedsrichter San gab vier Minuten Nachspielzeit. Wenig Sekunden vor dem Schlusspfiff fand Vuleta nach Volleyschuss von Wernitznig noch eine große Möglichkeit vor, scheiterte aber am heute überragenden Gebauer. Somit blieb es bei einer bitteren 2:3-Niederlage.
FC Wacker Innsbruck – SV Ried 2:3 (2:2)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Fedayi San
Zuschauer: 6.481
Tore: 21. Kofler, 22. Wallner; 3. Walch, 44. Möschl, 71. Zulj
Gelbe Karten: Schilling (18. Minute), Wallner (36. Minute); Reifeltshammer (49. Minute), Gartler (59. Minute), Riegler (60. Minute), Wieser (70. Minute)
Gelb-Rot: Gartler (87. Minute)
FC Wacker Innsbruck:
Safar – Bergmann, Siller, Jaio (88. Vucur), Schilling – Schütz (64. Wernitznig), Kuen (74. Vuleta), Kofler, Hauser (K) – Hinterseer, Wallner
SV Ried:
Gebauer (K) – Hinum, Reifeltshammer, Riegler, Kragl – Ziegl, Wieser – Walch (65. Perstaller), Zulj (93. Janeczek), Möschl (75. Sandro) – Gartler