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Kampfmannschaft

Remis macht Lust auf mehr

Endlich – die Sommerpause ist nun vorbei und das runde Leder rollte erstmals wieder am Innsbrucker Tivoli! Dabei traf der FC Wacker Innsbruck auf Sturm Graz. Halt, da war doch was! – Kein schwarz-grüner Fan hat wohl vergessen, dass in den Duellen mit den „Blackies“ in der abgelaufenen Saison genug Zündstoff vorhanden war. Sowohl die Begegnung im Cup-Achtelfinale im letzten Jahr, als die Innsbrucker auswärts nach Rückstand das Spiel noch drehen konnten (2:1) als auch der Spielabbruch im vergangenen Herbst mit anschließender 0:3-Strafverifizierung sind den Anhängern noch in guter bzw. schlechter Erinnerung. Den wichtigsten Sieg gegen Sturm Graz konnte man in der vorletzten Runde der abgelaufenen Saison feiern, da er die Basis für den im letzten Moment noch errungenen Klassenerhalt darstellte.

Beide Mannschaften waren am Transfermarkt recht aktiv: Neo-Sturm-Trainer Darko Milanic konnte unter anderem die Verpflichtungen von Offenbacher, Hadzic, Beichler für das Mittelfeld und Djuricin und Beric für den Sturm bekannt geben. Dafür verließen die Grazer unter anderem Ex-Wacker-Spieler Ferdinand Feldhofer, (Karriereende) und Kapitän Jürgen Säumel. Bei Wacker Innsbruck wurde vor allem in die Defensive (Jaio, Steinlechner, Vucur, Schober) investiert. Im Mittelfeld wurde Miroslav Milosevic als neuer Impulsgeber verpflichtet, im Sturm erhielten Roman Wallner und Lukas Hinterseer Verstärkung durch Stjepan Vuleta und Daniel Brauneis. Prominentester Abgang in schwarz-grün war in der Sommer-Transfer-Periode mit Sicherheit Wacker-Urgestein Marcel Schreter, der seite 2002 bei Wacker Innsbruck seine Fußballschuhe schnürte, und dessen Tore in der Saison 2009/2010 maßgeblich zum Wiederaufstieg in die Bundesliga beitrugen. Danke, Marcel!

Somit konnte man gespannt sein, wie sich die beiden Teams in der ersten Meisterschaftsrunde präsentierten …

 

Gute Leistung nicht mit Torerfolg belohnt

Der von der Bundesliga mit einer einmonatigen Funktionssperre belegte Innsbruck-Trainer Roland Kirchler (Rempler gegen den vierten Schiedsrichter beim letzten Meisterschaftsspiel gegen den WAC) wurde wie auch schon beim Cupsieg gegen den SV Allerheiligen von Co-Trainer Florian Klausner vertreten. Mit Vucur und Milosevic feierten zwei Neuzugänge ihr Meisterschafts-Debüt in schwarz-grün. Auf das Feld geführt wurde die Kirchler-Elf heute von Szabolcs Safar als Kapitän. Die erste Aktion im Spiel gehörte Sturm Graz: Beric schoss in der 2. Minute aus 20 Metern auf das Tor von Safar, der den Ball sicher hielt. Wacker Innsbruck hatte zu Beginn Mühe, ins Spiel zu finden, zahlreiche Abspielfehler und Ungenauigkeiten machten den eigenen Spielaufbau zunichte. So dauerte es bis zur 6. Minute, ehe Schütz einen ersten Warnschuss, der klar über das Tor ging, abgab. Den ersten Eckstoß des Spieles hatte Wacker Innsbruck in der 11. Minute. Dieser wurde von der Grazer Verteidigung geblockt, der Weitschuss von Siller aus 35 Metern ging klar über das Tor. Schon eine Minute später gab es erneut Eckball für Wacker Innsbruck, der Kopfball von Hinterseer ging aber hoch über das Gehäuse von Gratzei. In der 15. Minute dann die erste klare Torchance im Spiel: Wallner schoss aus kurzer Distanz nach gutem Zuspiel von Hinterseer auf das Tor von Gratzei, dieser hielt mit einem guten Beinreflex seinen Kasten sauber. Wacker Innsbruck hatte nun deutlich mehr vom Spiel, die Angriffsversuche der „Blackies“ wurden durch gutes Pressing schnell unterbunden. In der 22. Minute liefen sich die Grazer in der gut stehenden Innsbrucker Abwehr fest, der Ball kam zu Wallner, der viele Meter machte, sein Schuss stellte dann aber kein großes Problem für Gratzei dar. Schöne Aktion von Wacker Innsbruck dann in der 24. Minute: Wernitznig brachte Milosevic ins Spiel, dessen tollen Steilpass konnte Wallner knapp nicht erwischen. In der 26. Minute gönnte Schiedsrichter Lechner den 22 Akteuren auf dem Feld eine kurze Trinkpause. Die zweite große Chance im Spiel fand Wacker Innsbruck in der 31. Minute vor: Eine schöne Kombination schloss Wernitznig mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze ab, der Ball ging nur wenige Zentimeter über die Querlatte! Zwei Minuten später wurde Wacker Innsbruck wieder im Strafraum der Grazer vorstellig: Milosevic schickte mit einem Zuckerpass Wallner auf die Reise, der von Vujadinovic im letzten Moment am Schuss gehindert werden konnte. Die Führung für schwarz-grün wäre zu diesem Zeitpunkt schon verdient gewesen. Die nächsten Minuten brachten weiterhin eine Überlegenheit der Innsbrucker, die aber nicht in klare Torchancen umgemünzt werden konnte. In der 39. Minute schied Sturms Djuricin verletzt aus und wurde durch Szabics ersetzt. Auch bei Wacker Innsbruck schlich sich der Verletzungsteufel ein, Milosevic musste in der 43. Minute für den in der Vorbereitung starken Kuen Platz machen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann noch einmal eine Halbchance für den FCW, Roman Wallner erreichte die gute Flanke von Daniel Schütz ganz knapp nicht.

Pausenfazit: Eine gute Leistung von Wacker Innsbruck in der ersten Hälfte, was fehlte, waren die Tore. Der Gegner wurde durch gutes Pressing immer wieder in Bedrängnis gebracht, die Grazer fanden dadurch in keiner Phase ins Spiel. Neuzugang Miroslav Milosevic zeigte gutes Auge für den letzten Pass, schied aber leider mit einer Knieverletzung knapp vor dem Pausenpfiff aus. Auf jeden Fall konnte man in Durchgang eins insgesamt an die guten Leistungen in der Vorbereitung nahtlos anschließen.

 

Beide Mannschaften trafen zwei Mal

Die Pause brachte keine weiteren Wechsel. In der 47. Minute spielten die Grazer einen weiten Pass in Innsbrucks Strafraum, Safar eilte rechtzeitig aus seinem Tor und klärte den Ball aus dem Gefahrenbereich. Minute 50 brachte eine gute Einschussmöglichkeit für schwarz-grün: Hinterseer scheiterte zuerst mit einem Schuss aus der Drehnug, dieser wurde von der Grazer Abwehr geblockt, den Abpraller brachte Wallner nicht an Gratzei vorbei. – Eine Topchance! Der junge Kuen machte immer wieder ordentlich Dampf im Mittelfeld und verteilte die Bälle im Stile eines Routiniers. So auch in der 58. Minute, als Kuen den Ball gut zu Hinterseer weiterleitete, dessen Flankenversuch zu Wallner wurde jedoch von der Grazer Abwehr zur Ecke geklärt. Kalte Dusche für den FC Wacker Innsbruck dann in der 60. Minute: Die Abwehr agierte in dieser Phase viel zu hoch, ein Pass von Bericin den Raum brachte Szabics ins Spiel. Dieser schien sich zunächst mit seinem Haken am herausstürmenden Safar etwas zu viel Zeit zu lassen, konnten dann aber doch noch via Unterkante zum 0:1 einschießen. Eine ähnliche Szene eine Minute später hätte beinahe zum 0:2 geführt, doch der völlig freistehende Hölzl konnte den Ball duch einen Stockfehler nicht mintnehmen. Interimscoach Florian Klausner reagierte, brachte in der 65. Minute Vuleta statt Schütz ins Spiel.  Die Innsbrucker drängten nun wütend Richtung Sturm-Tor. Das Spiel wurde nun härter geführt, Schiedsrichter Hameter brachte in dieser Phase immer wieder den Innsbrucker Anhang gegen sich auf.
In der 66. Minute zeigte sich erstmals Vuleta, leitete einen Ball mustergültig zu Kofler weiter, dessen Schuss aber weit drüber ging. In der 74. Minute versuchte es der schweizer Neuzugang mit dem Kopf, Gratzei hielt jedoch sicher. Sturm Graz zog sich nun weiter zurück, überließen mit der Führung im Rücken dem Gegner das Spiel. In der 77. Minute leitete Vuleta den Ball mit einem Heber weiter zu Wallner, der den Ball aber am Tor vorbeihob. Er wäre aber ohnehin im Abseits gestanden. Florian Klausner brachte seinen letzten Joker ins Spiel, Hauser beerbte Wernitznig. In der gleichen Minute dann grenloser Jubel unter den über 7.000 Fans: Vuleta traf zum mehr als verdienten Ausgleich. Die Innsbrucker setzten nach, versuchten nun den Siegtreffer zu erzielen. Erneuter Jubel im schwarz-grünen Lager dann in der 86. Minute: Wallner traf mit einem Freistoß aus 25 Metern zum 2:1. Dabei sah der bis dahin fehlerlose Gratzei, der den Ball falsch berechnet hatte, alles andere als glücklich aus. Als schon alle mit einem Sieg der Heimelf rechneten dann der Schock: Einen Freistoß von Offenbacher lenkte Christian Schilling unhaltbar für Safar ins eigene Tor. In der Nachspielzeit geschah nichts mehr, es blieb beim 2:2.

Fazit: Nach dem Rückstand zeigte man viel Moral, drehte das Spiel, musste dann aber unglücklich den Ausgleich kassieren. Schade, es wären mehr Punkte möglich gewesen. Trotzdem, die Leistung lässt auf eine gute Saison hoffen.

FC Wacker Innsbruck – SK Sturm Graz 2:2 (0:0)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Mag. Harald Lechner
Zuschauer: 7.324

FC Wacker Innsbruck:
Safar (K) – Bergmann, Siller, Vucur, Schilling – Kofler – Schütz (65. Vuleta), Hinterseer, Milosevic (43. Kuen), Wernitznig (78. Hauser) – R. Wallner

SK Sturm Graz:
Gratzei – Todorovski, Vujadinovic , Madl, Klem – Hölzl (82. Offenbacher), Weber, Hadzic, F. Kainz (83. Beichler) – Beric, Djuricin (39. Szabics)

Tore: 78. Vuleta, 86. Wallner; 60. Szabics, Schilling (89. Eigentor)
Gelbe Karten: Vucur (63. Minute), Schilling (64. Minute); Beric (55. Minute), Todorovski (85. Minute)

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