Nach dem überaus unterhaltsamen Legendenspiel (Endstand: 5:5) traf die Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck erinnernd an das Gründungsjahr pünktlich um 19.13 Uhr auf den Hamburger Sport-Verein. Der HSV wurde 1919 aus der Taufe gehoben, seit der Gründung der Deutschen Bundesliga 1963 hielten die Hanseaten stets die Liga, gelten somit als „unabsteigbar.“ Seit seiner Gründung konnte die Hamburger sechs Mal den Meistertitel in die Hanse-Stadt bringen, drei Mal wurde der Cupsieg erreicht. 1983 konnte unter der Führung von Ernst Happel gegen Juventus Turin mit Trainer Giovanni Trapattoni der Europacup der Landesmeister geholt werden, dem größten internationalen Erfolg bisher. Sieges-Torschütze war damals mit Felix Magath übrigens auch kein Unbekannter.
Wallner traf knapp vor der Pause zum 1:0
Trainer Roland Kirchler brachte die erwartete Elf auf das Feld. HSV-Trainer Thorten Fink bot seinen Superstar Rafael van der Vaart von Beginn an auf. Von Beginn an wurde klar, dass beide Mannschaften dieses Spiel sehr ernst nahmen. Kein Zentimeter wurde verschenkt, dadurch dauerte es bis zur 12. Minute, ehe Wacker Innsbruck die erste Torchance im Spiel vorfand: Kofler schickte mit einem herrlichen 30-Meter-Pass Daniel Schütz, der zur Mitte passte. Roman Wallner versetzte mit einem schönen Haken seinen Gegenspieler, den satten Schuss hielt Torhüter Neuhaus mit einem Reflex. Auf der Gegenseite gab es kurz darauf Freistoß für den HSV, der Freistoß von van der Vaart aus 18 Metern ging aber deutlich über das Tor. Das Spiel wogte hin und her, beide Mannschaften versuchten das Mittelfeld schnell zu überbrücken und ins Angriffszentrum zu spielen. Wacker Innsbruck zeigte dabei keinen Respekt, das Spiel verlief auf Augenhöhe. Beide Abwehrreihen agierten überaus solide, die Zweikämpfe wurden intensiv geführt, Chancen entstanden in den folgenden Minuten keine. In der 32. Minute kam der aktive Daniel Schütz aus rund 18 Metern zum Ball, sein strammer Schuss ging knapp über das Tor. Zwei Minuten später wieder der FC Wacker im Vormarsch, wieder verhinderte Neuhaus den Führungstreffer für schwarz-grün. In der 35 Minute spielte Roman Wallner ideal auf Daniel Schütz, der aus elf Metern am langen Eck vorbeischoss. Die Innsbrucker waren nun die spielbestimmende Mannschaft, einzig der Führungstreffer wollte nicht gelingen. In der 43. Minute war es dann soweit: Der Ball kam zu Roman Wallner, dieser traf aus 15 Metern zum 1:0 für Wacker Innsbruck. Ein verdienter Treffer, der zugleich das Pausenresultat herstellte.
Ein Sieg und zwei Unentschieden an einem Tag für schwarz-grün
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste geendet hatte, mit einem aktiven FC Wacker Innsbruck. Wallner marschierte in der 49. Minute über die rechte Seite, brachte den Ball zur Mitte, Wernitznig stellte aus fünf Metern auf 2:0. Danach wurden die Hamburger etwas aktiver, versuchten, zum Anschlusstreffer zu kommen, allerdings machten sie sich durch zahlreiche Abspielfehler selbst das Leben schwer. HSV-Trainer Thorsten Fink war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden und tauchte immer wieder wild gestikulierend am Rande der Coaching-Zone auf. Wacker Innsbruck überließ dem Gegner das Spiel und lauerte aus einer gesicherten Abwehr heraus auf Konter. In Minute 61 blieben die Hamburger in den Defensivreihen der Innsbrucker hängen, der Ball kam zu Hinterseer, dieser spielte auf Wallner, dessen Querpass auf den in den Strafraum geeilten Hinterseer von den Hanseaten abgefangen werden konnte. Kurz darauf wieder die Schwarz-Grünen, die heute erstmals in den Jubiläums-Dressen angetreten waren: Wallner legte den Ball ideal auf Kofler vor, der Sechser umspielte seinen Gegenspieler, sein wuchtiger Schuss aus 11 Metern ging aber über das Tor. Danach brachte Roland Kirchler Abraham für den unauffälligen Milosevic ins Spiel. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Der HSV versuchte weiter nach vorne zu spielen, lief sich aber immer wieder an der gut gestaffelten und sicher agierenden Innsbrucker Verteidigung fest. Viele Angriffsversuche der Hanseaten wurden auch immer wieder durch das sehr gute Pressing der schwarz-grünen Defensive zunichte gemacht. In der 80. Minute brachte Kirchler Kuen für den sehr zweikampfstarken Hinterseer ins Spiel. Eine Minute später kam beim HSV übrigens Paul Scharner ins Spiel. In der Schlussphase brachte Wacker Innsbruck noch Kuen, Gründler und Fröschl zum Einsatz. Die Heimmannschaft machte in der Schlussphase noch viel Druck und versuchte das 3:0 zu erzielen. Aus einem wunderbar herausgespielten Konter in der 90. Minute wäre beinahe noch der dritte Treffer durch Kuen gelungen.
Fazit: Eine ausgesprochen gute Leistung der Schwarz-Grünen brachte letztendlich einen verdienten Sieg. Mit gutem Pressing, hoher Einsatzbereitschaft und spürbarem Siegeswillen wurde der sechsfache deutsche Meister geschlagen und somit gelang ein würdiger Auftakt in die Jubiläumssaison 2013/2014. Mit dem Legenden-Remis im „Vorspiel“ konnte der FC Wacker Innsbruck innerhalb von vier Stunden also praktisch zwei Unentschieden und einen Sieg bejubeln.
FC Wacker Innsbrucker – Hamburger Sportverein 2:0 (1:0)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer
Zuschauer: 6.870
Tore: Wallner (43. Minute), Wernitznig (49. Minute)
Gelbe Karten: keine
FC Wacker Innsbruck:
Safar (46. Schober) – Bergmann, Vucur, Siller (83. Steinlechner), Schilling (72. Löffler) – Kofler (83. Fröschl) – Schütz (57. Hauser), Milosevic (66. Abraham), Hinterseer (80. Kuen), Wernitznig – Wallner (83. Gründler)
Hamburger Sport-Verein (Startformation):
Neuhaus, Diekmeier, Mancienne, Jansen, Badelj, Jiracek, Beister, Sala, Van der Vaart, Rajkovic, Demirbay