Nach der bitteren 1:4-Heimniederlage im Cup-Halbfinale wollten die Jungwackerianer in der Kufstein-Arena Revanche üben. Die routinierten Gastgeber verlangten der Löberbauer-Elf erneut viel ab, diesmal reichte es aber immerhin zu einem Punktgewinn.
Respektlos unter der Festung
Als ob die Pleite von Mittwoch nie geschehen wäre präsentierte sich Wacker Innsbruck von Beginn an hellwach, kam gut in die Zweikämpfe und arbeitete sich häufig weit hinein in die gegnerische Hälfte. Angetrieben von einem Samuel Krismer in Bestform brachte Alexander Gründler die Wackerfohlen nach 20 Minuten mit 1:0 in Führung. Bedingt durch das frühe Attackieren von Schwarz-Grün fand es Kufstein nur schwer ins Spiel. Umso überraschender fiel der Ausgleich durch Emre Yildiz, der nach der ersten wirklich gut vorgetragenen Aktion die wackeren Bewacher im Fünfmeterraum nicht hoch genug steigen ließ und zum 1:1 einköpfte. Ein Aufwachen der Gastgeber blieb zwar aus, jedoch gelang es dem FC Kufstein das Spiel bis zur Pause nun offener zu gestalten.
Erneute Führung
Ein ganz ähnliches Bild wie die erste Hälfte liefen die zweiten 45 Minuten. Wacker Innsbruck kam besser aus der Kabine und legte wieder ein aggressives Pressing an den Tag, das zunächst aber noch unbelohnt blieb. Erst nach einer knappen Stunde war es dann so weit: Einen perfekt gespielten Pass nahm Michael Augustin mit auf die Reise, ließ die zu hoch stehende Kufsteiner Abwehrkette links liegen und traf schließlich in die rechte Ecke – ein 2:1 der Marke „sehenswert“. Die Mannschaft von Thomas Silberberger, der den FCK nach Ende dieser Saison verlassen wird, wollte ihren Trainer beim letzten Heimspiel nicht hängen lassen und erhöhte von nun an den Druck. Die wohl größte Möglichkeit zum erneuten Ausgleich vergab Yigit Baydar.
Der Sieg auf dem Fuß
Im Gegenzug lauerten nun die Wackerfohlen auf ihre Chance, für die Samuel Krismer zu Beginn der Schlussviertelstunde sogar auf 3:1 hätte erhöhen können. Getreu der alten Regel „Wer die Tore nicht macht…“ fand der FC Kufstein eine passende Antwort: Die Gastgeber drangen in den wackeren Strafraum ein, für die Stefan Schreder aus knapp acht Metern vollendete. In den letzten zehn Spielminuten stellte Kufstein noch einmal unter Beweis, warum es am Mittwochabend souverän in das Tiroler Cupfinale eingezogen ist. Die Wackerfohlen wurden durch das gute FCK-Kombinationsspiel weit in die eigenen Hälfte zurückgedrängt – die schwarz-grüne Defensive hielt den Angriffen aber diesmal stand.
Fazit
Um einiges spritziger als unter der Woche stellte die Mannschaft von Werner Löberbauer unter Beweis, dass man an guten Tagen auch mit den Ligagrößen mithalten kann: Mit Bregenz, Liefering und Kufstein hatte man zuletzt ein schweres Programm, das man ohne Niederlage überstand – ein toller Abschluss einer langen Saison, die am kommenden Mittwoch mit einem Heimspiel gegen den FC Pinzgau zu Ende gehen wird. Ein Ziel gibt es für den FC Wacker Innsbruck dabei noch zu erreichen: Den zehnten Tabellenplatz gegen die Konkurrenz abzusichern.
Spieldaten:
FC Kufstein – FC Wacker Innsbruck II 2:2 (1:1)
Kufstein-Arena
Schiedsrichterin Alessa Plass
150 Zuschauer
FC Kufstein: Abart; Maric, Karayün (5. Schreder), M. Schönauer (46. Schlichenmaier), Hartl; Treichl, P. Schönauer, Thaler, Kögl (63. Mair); Baydar, Yildiz
FC Wacker Innsbruck II: Siding; Wildauer, Briga, Köfler, Otsuka; Gredler, Hamzic, Augustin (73. Petritsch, Krismer; Simic, Gründler (90. Ertugrul)
Torfolge:
0:1 Gründler (22.)
1:1 Yildiz (31.)
1:2 Augustin (57.)
2:2 Schreder (79.)
Verwarnungen: Hartl, Schönauer, Treichl bzw. BRIGA, WILDAUER