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Kampfmannschaft

Ein Vorbild namens Pasching

Was gegen die Austria 80 Minuten gut ging, muss in der Bullenarena über die volle Spielzeit gelingen: Endlich gegen eine Ligagröße zu punkten. Ausgerechnet beim Gastspiel in der Mozartstadt wird Roland Kirchler jedoch gleich auf mehrere Spieler verzichten müssen.

Aufholjagd mit ungewissem Ausgang

Der sichere Meister spielte lange in Violett. Ende März hechelte die Elf von Roger Schmidt ganze 13 Punkte hinter der Wiener Austria hinterher und schien sich schon auf die Absicherung des zweiten Champions-League-Qualifikationsplatzes zu konzentrieren. Nach dem vorletzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften trat jedoch eine Entwicklung ein, die wohl nur die wenigsten Experten vorhergesehen hätten: Das 1:1, mit dem sich die Austria und Salzburg am 31. März in der Generali-Arena trennten, nutzte eher den Bullen als dem überlegenen Tabellenführer. Drei Spiele in Folge blieb man sieglos und Salzburg witterte nun seine Chance. In der Bundesliga blieben die Bullen in den letzten sieben Partien siegreich – der Rückstand auf die Stöger-Truppe beträgt nur mehr sechs Zähler. Auch wenn die Verantwortlichen in der Mozartstadt nicht offen vom groß angelegten Überholmanöver sprechen möchten, wird hinter den Kulissen am großen Showdown im letzten Saisonspiel zwischen der Austria und dem FC Salzburg gearbeitet. Einer der Hauptgründe für die wiedergewonnene Bullenstärke ist neben dem psychologischen Vorteil des Jägers ein Zueinanderfinden der bisher weitgehend autonom agierenden Mannschaftsteile. Am deutlichsten sichtbar wird das neu gefundende Salzburger Kollektiv durch die Rückkehr von Alan, der sich nach seiner langen Verletzungspause sofort in das Team integrieren konnte und acht Tore in den letzten vier Spielen erzielte. Statt nun einen offenen Konflikt mit Jonathan Soriano als Salzburgs Torschützen vom Dienst zu riskieren, entschied sich Roger Schmidt zuletzt für dem gemeinsamen Weg, der gegen Wiener Neustadt in einer Rückkehr zum klassischen 4-4-2 mündete. Des Resultat: Ein 6:0, bei dem die Niederösterreicher phasenweise zu Statisten degradiert wurden.

Die Ruhe vor dem Sturm

Genau wie der Gegner vom letzten Wochenende verhielt sich Salzburg zuletzt jedoch auch selbst: Das Düdelinger Kryptonit trägt im Fall des ÖFB-Cups den Namen FC Pasching. Gegen jenen Kooperationspartner aus der Regionalliga Mitte schied die Schmidt-Elf trotz zwischenzeitlicher Führung mit 1:2 aus. Als hätte der peinliche Cup-Ausrutscher ein Fenster während eines Herbststurms geöffnet, traten sofort gewohnte Salzburger Verhaltensmuster zu Tage. Wieder einmal kursieren Gerüchte durch den Blätterwald, die eine neuerliche Personalrochade im Sommer ankündigen. Im Fadenkreuz steht dabei besonders Trainer Roger Schmidt, über dessen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte Paderborn philosophiert wird. Für ihn soll angeblich Ex-Werder-Bremen-Coach Thomas Schaaf vor der Tür stehen. Auch am Spielersektor werden erste Risse deutlich. Mit Christoph Leitgeb wird einer der treuesten Bullenkicker nach Ende dieser Spielzeit wohl den Absprung in Richtung Ausland wagen. Auch im Tor scheint sich das Blatt wieder zu Gunsten von Eddie Gustafsson gewendet zu haben. So sehr individuelle Klasse im Salzburger Kader auch zu finden ist, Ruhe und Kontinuität sucht der geneigte Beobachter vergeblich und so wird Sportdirektor Ralf Rangnick in der Sommerpause 2013 erneut einiges zu tun bekommen.

Noch 270 Minuten

Wacker sieht Gelb. Und diese Farbe mag manchmal sogar schlimmer sein als Rot – zumindest wenn es um das kommend Wochenende geht. Denn gegen die Wiener Austria erhielten Daniel Schütz und Christian Schilling ihre jeweils fünfte Verwarnung. Abwehrchef Martin Svejnoha bekam sie sogar bereits zum neunten Mal in dieser Saison. Als kleiner Trost wird Roman Wallner wieder in die Mannschaft zurückkehren, ebenso Kapitän Tomás Abrahám. Unabhängig von der Aufstellung jedoch wird wichtig sein, wie der Tiroler Traditionsverein mit der hohen Geschwindigkeit, die die Bullen in ihren Kombinationen an den Tag legen, umgehen wird. Ein mögliches Erfolgsrezept: Das auf die Mitte zugeschnittene Salzburger Spiel unterbinden und mit einem kompakten Mittelfeld den Gegner zum Ausweichen auf die Flanken zu zwingen. So verändert das Gesicht und Taktik der schwarz-grünen Mannschaft im Bullenstall auch aussehen werden, auf eines wird sich die Kirchler-Elf verlassen können: Eine Fanschar von hunderten wackeren Anhängern, die in Salzburg für Heimspielatmosphäre sorgen werden. In den letzten drei Spielen wird nicht zuletzt ein starker Zusammenhalt in der Wackerfamilie wichtig sein, um in den verbleibenden Partien in Wals-Siezenheim, daheim gegen Sturm und zum Abschluss in Wolfsberg den Klassenerhalt doch noch möglich zu machen.

Spieldaten:
tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile, 34. Runde
FC Red Bull Salzburg – FC Wacker Innsbruck
Samstag, 18. Mai 2013, 18:30 Uhr
Red-Bull-Arena, Wals-Siezenheim
SR Sascha Kever (SUI)

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