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Kampfmannschaft

Hochspannung im Burgenland

Nur mehr zwei Punkte trennen unseren FC Wacker Innsbruck vor dem unmittelbar voran platzierten SV Mattersburg. Zum wiederholten Male kann für die Mannschaft von Roland Kirchler ein einziges Spiel vieles entscheiden, im besten Fall bleibt die rote Laterne im Pappelstadion.

Unabsteigbar seit zehn Jahren

Als erfahrenes Kellerkind ist der Abstiegskampf für die Mattersburger mehr Routine als Ausnahmesituation. Nervenflattern oder gar unbedachte Ausbrüche bleiben im Wulkatal daher die Ausnahme. Denn auch in dieser Saison ging es im Pappelstadion von Beginn an um das sportliche Überleben in der Bundesliga. Zwar gelang mit Siegen gegen Ried, Sturm und in Wolfsberg ein halbwegs guter Saisonstart, aber schon sehr bald kam Sand in das Getriebe der Burgenländer, bei denen sich durch Verletzungen und Umstellungen heuer selten mannschaftliche Kontinuität bemerkbar machte. Auch an Kapitän Ilco Naumoski machte diese Entwicklung nicht halt: Dem Mazedonier, selbst selten um eine harte Einlage verlegen, machten Knie- und Fitnessprobleme zu schaffen, die ihn zuletzt seinen Stammplatz kosteten und ihm vorläufig die Funktion als „Edeljoker“ bescherten. Für die Mannschaftsentwicklung bedeutete dies einen deutlichen Einschnitt, war das taktische Konzept doch deutlich an Naumoski und am mit Kreuzbandriss ebenfalls noch länger abwesenden Manuel Seidl ausgerichtet. Stattdessen musste zuletzt Patrick Bürger den Alleinunterhalter im Angriff spielen und das alternde Urgestein Michael Mörz erlebte seinen dritten Frühling im Spiel des SVM. Dessen jahrelange Erfahrung schätzt Trainer Franz Lederer im harten Abstiegskampf besonders. Auch Lederer selbst stand vor wenigen Wochen im Rampenlicht: Als „Mr. Mattersburg“ sitzt er seit mehr als 300 Spielen auf der Betreuerbank und überholte damit den bisherigen Rekordhalter Ivica Osim. Lederer erlebte den Bundesliga-Aufstieg 2003 bereits als Co-Trainer mit und übernahm im November 2004 schließlich die Agenden als Chefcoach.

Verletzungssorgen schaffen neue Perspektiven

Die Abwärtstendenz der Mattersburger ist klar erkennbar: Seit sieben Runden wartet man auf einen Sieg. Ähnlich wie unser FC Wacker Innsbruck war knapp daneben allerdings auch vorbei: Gegen die Salzburger Bullen ging man daheim sogar in Führung, um am Ende mit 1:2 doch mit leeren Händen dazustehen. Ebenso in Graz war man in der letzten Woche nah an der Sensation, bis man sich mit Sturm die Punkte teilen musste. Auffällig trotz der nur mangelnden Punkteausbeute ist die Kompaktheit des Mattersburger Mittelfeldes, das selbst den Top-Teams der Liga Schwierigkeiten bereitet. Ein dazu durch Thorsten Röcher und Alois Höller aktiv betriebenes Flügelspiel sorgt für die nötigen offensiven Impulse. Vor der Abwehr agiert Manuel Prietl als klassischer „6er“, um bereits im Vorfeld Druck vom Innenverteidiger-Pärchen Pöllhuber-Majstorovic fernzuhalten. Gut für unseren FC Wacker Innsbruck: Jener Prietl wird dank seiner fünften Gelben Karte gegen die Innsbrucker nicht auflaufen. Eigene spielerische Akzente werden somit sicherlich leichter zu setzen sein, denn hohe Bälle führen gegen die Burgenländer bekanntermaßen selten zum Erfolg. Denn neben der Rekord-Amtszeit ihres Trainers sind die Mattersburger für einen weiteren Superlativ schon länger bekannt: Mit durchschnittlich über 1,9 Metern Höhe ist die SVM-Innenverteidigung die größte der Liga.

Punktelieferant in schweren Stunden

Langsam aber sicher mutiert der SVM wieder zu jenem Lieblingsgegner, wie man ihn sich im Lager der Schwarz-Grünen wünscht – alle bisher ausgetragenen Partien entschied der Tiroler Traditionsverein für sich. Große Emotionen waren dabei ein zuverlässiger Begleiter. Denn als es im ersten Saisonviertel mit acht Niederlagen aus neun Spielen nicht viel zu feiern gab, verwandelten Christopher Wernitznig und Marcelo Fernandes in den letzten zehn Spielminuten einen Rückstand doch noch in einen 2:1-Heimerfolg am Tivoli. Mit dem gleichen Ergebnis trennte man sich zwei Monate später im Pappelstadion: Dankenswerterweise ermöglichte Patrick Bürger mit einem Eigentor den wackeren Auswärtssieg. Der Heimauftakt im Frühjahr 2013 spielte ebenfalls in die Innsbrucker Karten. Diesmal schwächte sich Mattersburg durch den Ausschluss von Ilco Naumoski selbst und ermöglichte der Elf von Roland Kirchler unerwartete Freiheiten im Spielaufbau, die diese konsequent für ein verdientes 2:0 nützte. Aber nicht nur die bisherigen Auftritte gegen die Burgenländer sollten Auftrieb für ein erneutes Erfolgserlebnis geben, auch der Auftritt gegen die SV Ried im letzten Heimspiel zeigt auf, dass unsere Mannschaft die Qualität zum Klassenerhalt besitzt. Die Reise ins östlichste Bundesland wird auf definitiv ohne Kapitän Tomas Abraham stattfinden, der noch längere Zeit mit seiner Bänderverletzung zu kämpfen haben wird.

Spieldaten:
tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile, 31. Runde
SV Bauwelt Koch Mattersburg – FC Wacker Innsbruck
Samstag, 27. April 2013, 18:30 Uhr
Pappelstadion, Mattersburg
SR Mag. Markus Hameter

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