Die nächste Auswärtsfahrt führt das Regionalliga-Team des FC Wacker Innsbruck zum FC Anif. Die nach der Eingliederung in das Bullen-Imperium neu aus der Taufe gehobenen Salzburger beschäftigen auf der Trainerbank einen der prominentesten Köpfe des Tiroler Fußballs: Michael Baur.
Ungewöhnliche Partnerschaft
Heiß her ging es im vergangenen Sommer im Süden Salzburgs. Der Bundesligist als Wals-Siezenheim war auf der Suche nach einem Verein, der ihm zur Nachwuchsförderung eine Präsenz in der Ersten Liga garantieren konnte. Hintergrund: Das Verbot der Bundesliga, eigene Amateurteams in den Profibereich aufsteigen zu lassen, galt auch für Dietrich Mateschitz. Der USK Anif, der schon seit längerer Zeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, sah seine Chance und bot sich den Bullen an. Das Produkt jener Liaison: Die Umbenennung in FC Liefering, welcher bereits in seiner ersten Saison die Regionalliga-Tabelle anführt und mit eigener Lizenz und ohne offensichtliche Verbindung zu den Bullen in die Erste Liga aufsteigen könnte. Die Neugründung als „FC Anif“ ging fortan eine Spielgemeinschaft mit dem Salzburger Bullennachwuchs ein und soll als Ausbildungsplattform in der Regionalliga dienen. Als Konsequenz bleibt jenem neuen Konstrukt das Aufstiegsrecht in den Profifußball verwehrt – was jedoch nicht das Ziel der Anifer ist.
Ein harter Schnitt
Der große Umbruch in Anif hinterließ auch in der Kaderzusammenstellung seine Spuren. Eine beinahe komplett ausgetauschte Mannschaft lief zu Saisonbeginn für die Salzburger auf. Als einzige Konstante blieb Trainer Michael Baur auf der Anifer Kommandobrücke. Der 44jährige, der fast 400 Bundesliga-Spiele für die Innsbrucker aufweisen kann, hatte daher im Sommer ein hartes Arbeitsprogramm zu absolvieren. Zwei Niederlagen zum Saisonstart dämpften die Erwartungen an höhere Sphären. Erst langsam fanden die Salzburger zueinander, konnten sich jedoch mit Fortdauer der Saison im gesicherten Mittelfeld etablieren. Die letzte Niederlage musste die Baur-Elf dabei Anfang November gegen Fußball-Bruder Liefering hinnehmen – seither ist man seit sechs Spielen ungeschlagen. Mit Elvis Alibabic kehrt dazu der treffsicherste Stürmer des FC Anif in den Kader zurück: Der 19jährige erzielte bisher neun Tore für die Salzburger. Auf Innsbrucker Seite wird glücklicherweise Manuel Wildauer wieder zur Verfügung stehen, womit sich für Werner Löberbauer eine weitere Option für die Defensive eröffnet. Das Hinspiel am Tivoli ging deutlich mit 3:0 für die Anifer aus. In einer Partie mit nur wenigen Höhepunkten blieben die Jungwackerianer deutlich hinter ihren Möglichkeiten und ließen ihren Gästen genügend Raum, um ihr Spiel aufzuziehen.
Hart umkämpfter Aufstieg
Ein kräftezehrender Cup-Abend am Dienstag: Nur mit Mühe setzten sich die Wackerfohlen gegen den Landesligisten aus St. Ulrich durch. Die Unterländer gingen vor heimischen Publikum früh durch Martin Prem in Führung, ehe Kapitän Samuel Krismer nach einer Viertelstunde den 1:1-Ausgleich erzielte. In der gesamten regulären Spielzeit gelang es den Schwarz-Grünen jedoch nicht, die eigene Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Als selbst die Verlängerung keine Entscheidung brachte, musste schließlich das Elfmeterschießen entscheiden. Die Treffer von Michael Simic, Dominik Popp und Naoki Otsuka genügten am Ende, um den Einzug in das Cup-Viertelfinale perfekt zu machen.
Spieldaten:
Regionalliga West, 23. Runde
SG FC Re Bull Salzburg Amateure / FC Leube Anif – FC Wacker Innsbruck II
Samstag, 27. April 2013, 17:00 Uhr
Sportzentrum Anif
SR Cindy Zeferino de Oliveira