Nach dem Cup-Aus gegen Salzburg war für den FC Wacker Innsbruck im Heimspiel gegen den Tabellensechsten, der SV Ried, wieder Ligaalltag angesagt und dieser hieß für die Schwarz-Grünen Abstiegskampf pur. Aufgrund der Tabellensituation (Platz zehn mit drei Punkten Rückstand) war im Tivoli Stadion Tirol ein voller Erfolg geradezu Pflicht.
In den bisherigen Saisonduellen hatten bisher zwei Mal die Rieder die Nase vorne. In der Keine Sorgen Arena setzten sich die Innviertler in Runde drei mit 2:0 und beim Frühjahrsauftakt in Runde 21 klar mit 3:0 durch. Im Heimspiel in Runde zwölf allerdings behielten die Innsbrucker mit einem 1:0-Sieg knapp Oberwasser. Übrigens war dieses Spiel zugleich das Trainerdebüt für Roland Kirchler.
Wacker Innsbruck kämpfte auch gegen den Negativlauf der letzten sechs Runden an, nur gegen Rapid konnte ein Punkt erreicht werden. Ganz anders die Oberösterreicher: In den letzten vier Runden konnten mit einem Remis gegen Salzburg und Siegen gegen Rapid, Admira Wacker und den WAC nicht weniger als zehn Punkte am Punktekonto gutgeschrieben werden.
Gute Leistung brachte schwarz-grüne Pausenführung
Trainer Roland Kirchler stellte wie im Cup-Spiel gegen Salzburg wieder Sebastian Siller in die Innenverteidigung, Christoph Saurer lief diesmal von Beginn an auf. Auch Lukas Hinterseer fand sich nach seinem guten Auftritt gegen die „Bullen“ in der Startaufstellung wieder. Das Spiel begann beinahe mit dem Führungstreffer für die Heimmannschaft: Wallner erkämpfte sich auf der linken Seite den Ball, flankte zu Hinterseer, der sich den Ball mit der Brust herunterstoppte und mit einem Schuss aus der Drehung über das Tor schoss. In der Folge stellten dann die Gäste ihr in den letzten Partien erworbenes Selbstvertrauen unter Beweis, spielten munter nach vorne, Torchancen wurden dabei aber keine herausgespielt. In der siebten Minute zeigten die Schwarz-Grünen eine gute Kombination in den Strafraum, der Ball wurde zurückgelegt auf Thomas Bergmann, dessen Schussversuch aus 18 Metern konnten von den Riedern allerdings geblockt werden. Wacker Innsbruck versuchte nun mehr in den gegnerischen Strafraum zu kommen, ein Kopfball von Hinterseer in der 10. Minute ging nur knapp über die Querlatte. Es entwickelte sich eine muntere Partie, beide Mannschaften spielten schnörkellos nach vorne, das Mittelfeld wurde zumeist schnell überwunden. In der 19. Minute tauchten die Innsbrucker nach einem Freistoß von Kapitän Hauser gefährlich im Rieder Strafraum auf, die Innviertler konnten in höchster Not zur Ecke klären. In der 22. Minute zappelte der Ball dann im Rieder Netz, allerdings war schon abgepfiffen, weil der Ball beim zuvor schnell ausgeführten Freistoß noch nicht vollständig zur Ruhe gekommen war. Danach schien bei beiden Mannschaften der spielerische Faden etwas verloren gegangen zu sein, auch das Tempo war plötzlich aus dem Spiel.
In der 29. Minute zeigte die wackere Defensive plötzlich Unsicherheiten, der Schuss des Rieders konnte dann aber letztendlich ins Torout abgefälscht werden. In der 32. Minute zeigte sich Gebauer dann bei einer Flanke nicht sattelfest und konnte nur per Faustabwehr kurz klären, Wacker Innsbruck konnte jedoch kein Kapital daraus schlagen. In der 35. Minute zeigte sich wieder das Heimteam, Hinterseer mit der tollen Balleroberung, der leitete weiter zu Wallner. Der Steirer spielte sich mit kurzen Haken an den Strafraum heran, zog ab, sein Schuss landete knapp neben dem rechten Eck. In der 36. Minute brandete dann Jubel am Innsbrucker Tivoli auf: Wallner spielte grandios zu Hinterseer, dieser nahm sich den Ball gekonnt mit, schob den Ball im Stile eines Klassestürmers an Gebauer vorbei zur 1:0-Führung ein. Ein Tor, das vor allem dem Kitzbüheler zu vergönnen war, er war im Angriffsspiel zuvor der Aktivposten schlechthin. Positiv erwähnen muss man in diesem Zusammenhang aber auch Roman Wallner, der mit unglaublichem Laufpensum einen steten Unruheherd für die Rieder Verteidigung darstellte. In der 45. Minute unterband Kofler mit einem dunkelgelben Foul einen Angriff der Wikinger, und hatte Glück, „nur“ mit Gelb davongekommen zu sein. Eine gute Darbietung der Innsbrucker wurde auch mit der Pausenführung belohnt.
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Gelb-Rot und ein Tor von „Wuschi“ brachten Entscheidung
Die zweite Halbzeit begann mit einer brenzligen Situation für Wacker Innsbruck: Die SV Ried spielte sich gut durch die schwarz-grüne Verteidigung, den Schupfer über Safar konnte Bergmann im allerletzten Moment von der Linie kratzen (47. Minute). Die Rieder gingen nun konsequenter zu Werke, zeigten viel Aggressivität. In der 54. Minute zeigte Abwehrspieler Sebastian Siller einen guten Halbvolley aus 17 Metern, der knapp sein Ziel verfehlte. Minute 57 brachte einen Angriff der Rieder, bei dem die Abwehr zu weit weg vom Mann agierte, den Distanzschuss von Meilinger hatte Safar aber sicher. Zwei Minuten später zog Trainer Kirchler seine erste Wechseloption und brachte Wernitznig für Hauser. Wie in Halbzeit eins schien der Anfangselan der Rieder nun wieder etwas verpufft zu sein. Wacker Innsbruck spielte wieder vermehrt nach vorne, der letzte Pass wollte aber in dieser Phase des Spieles nicht gelingen. In der 63. Minute ging Wallner nach einem Duell im Strafraum zu Boden, der Elferpfiff blieb zurecht aus.
In der 73. Minute marschierte Wernitznig Richtung Tor, Meilinger zog ihn zu Boden und flog mit Gelb-Rot vom Platz. Die Rieder waren also ab diesem Zeitpunkt nur noch zu zehnt. Die numerische Überlegenheit konnte von den Innsbruckern dann auch gleich in einen Treffer umgemünzt werden: Nach einem schnellen Einwurf wurde der Ball zurück zu Wernitznig gespielt, der vom Sechzehner zum 2:0 einschoss (75. Minute). Nun war alles angerichtet für den so wichtigen Heimsieg. Doch die Rieder steckten nicht auf, versuchten weiterhin ein Tor zu erzielen. Wacker Innsbruck konnte sich nun den Luxus leisten, im eigenen Stadion auf Konter zu spielen. Die folgenden Minuten brachten dann Beruhigung für die 5.471 Zuschauer, Konstruktives war allerdings von beiden Mannschaften nicht zu sehen. Am ehesten erwähnenswert vielleicht ein Schuss (oder war es ein Heber?) von Wallner aus rund 30 Metern, der sein Ziel klar verfehlte. Die letzte Minute der regulären Spielzeit brachte einen schöne Kombination der Innsbrucker in den gegnerischen Strafraum, die letztendlich gestoppt werden konnte. Auch in der 92. Minute drangen die Schwarz-Grünen wieder gefährlich in den Strafraum der Rieder ein, die Aktion wurde aber nicht gut zu Ende gespielt.
Fazit: Ein wichtiger Sieg von Wacker Innsbruck, auch wenn Wiener Neustadt ebenfalls gewonnen hat. Moral sollte es für die kommenden Aufgaben auf jeden Fall geben!
FC Wacker Innsbruck – SV Ried 2:0 (1:0)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Markus Hameter
Zuschauer: 5.471
FC Wacker Innsbruck:
Safar – Bergmann, Siller, Svejnoha, Hauser (K) (59. Wernitznig) – Kofler (70. Piesinger), Saurer – Schütz, Hinterseer, Schilling (91. Löffler) – Wallner
SV Ried:
Gebauer (K) – Trauner, Ziegl, Riegler – Hinum, Hadzic, Schreiner (69. Minute) – Walch, Zulj (69. Nacho), Meilinger – Gartler (83. Hammerer)
Tore: 36. Hinterseer, 75. Wernitznig;
Gelbe Karten: Kofler (45. Minute), Schilling (57. Minute); Hadzic (33. Minute), Meilinger (58. Minute), Walch (71. Minute)
Gelb-Rot: Meilinger (73. Minute)