Eine erfrischende Abwechslung bietet sich für unseren FC Wacker Innsbruck am Dienstagabend. Zum Viertelfinale des ÖFB-Samsung-Cups kommen die Salzburger Bullen auf das Tivoli und lassen den harten Abstiegskampf kurzzeitig beiseitetreten.
Salzburger Losglück
Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen nicht sein: Während der Tiroler Traditionsverein sich mitten im Kampf um den Bundesligaverbleib befindet, träumen manche Salzburger bereits wieder vom Meistertitel – der 0:4-Umfaller der Austria gegen den WAC in der letzten Woche macht es möglich. Coach Roger Schmidt möchte von derartigen Spekulationen vorerst nichts wissen, weiß aber auch, dass ein erfolgreicher Cupauftritt nicht unwichtig für einen Salzburger Saisonendspurt ist. Denn neben dem Meisterteller gibt es auch noch den Cuptriumph 2012 zu verteidigen. Der Weg dorthin war aus Sicht der Bullen bisher nur von wenigen Stolpersteinen gepflastert: Einem 2:0 beim Wiener Sportklub folgte ein 3:1 beim burgenländischen SV Stegersbach. Im Viertelfinale besiegte man schließlich den SC Kalsdorf ebenfalls mit 3:1.Nur dort kam kurzzeitig etwas Hektik auf, nachdem der steirische Regionalligist den Führungstreffer durch Sadio Mané noch vor der Pause ausgleichen konnte. Nach diesen eher machbaren Aufgaben aus dem Amateurbereich wartet mit dem FC Wacker Innsbruck nun der erste wirkliche Prüfstein auf die Bullen.
Wacker wankte, fiel aber nicht
Als ob die drückende Lage in der Bundesliga zu einer Randnotiz verkommen war, spülte es die Mannschaft von Roland Kirchler bis ins Viertelfinale des österreichischen Cupbewerbs. Was im Frühjahr 2013 vielerorts als Spaziergang interpretiert wird, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen allerdings als hartes Stück Arbeit. Bereits in der ersten Runde wandelte Schwarz-Grün am Rand des Ausscheidens und rang den Regionalligisten aus Gratkorn erst im Elfmeterschießen nieder. Auch in Runde Zwei lief vieles nicht optimal für den Tiroler Traditionsverein, der erneut „nachsitzen“ musste – diesmal gegen den Ostliga-Klub aus Sollenau. Drei Tore durch Roman Wallner förderten in der Nachspielzeit ein beruhigend wirkendes 5:1 zu Tage. Eine gute Portion Nerven haben die FCW-Anhänger also auch schon bei ihren Besuchen auf Österreichs Unterhausplätzen gut gebrauchen können.
Erinnerungen an bessere Zeiten
Nach der Auslosung UPC-Arena im Achtelfinale wähnten viele bereits des Ende des diesjährigen Cup-Abenteuers gekommen. Unser FC Wacker Innsbruck tat bei seinem Gastspiel bei Sturm Graz aber genau das, was er am besten kann: Seine Fans zu überraschen. Zwar ging die Hyballa-Truppe durch Christian Klem in Führung, aber Schwarz-Grün ließ sich davon nicht beeindrucken. Noch im Siegesrausch der zuvor in der Bundesliga gegen Ried und Mattersburg gewonnenen Partien gelang durch den brillant aufspielenden Julius Perstaller der so wichtige Ausgleich. Der Siegtreffer blieb, wie bereits in Runde Zwei, Roman Wallner vorbehalten – die bisher vielleicht beste Saisonleistung unseres FCW gelang ausgerechnet im Cup-Achtelfinale. Nun wartet wartet der Sprung in die Runde der letzten Vier: In so hohe Sphären drangen die Innsbrucker zuletzt vor zehn Jahren vor, als sie im damaligen Viertelfinale ebenfalls gegen einen Salzburger Bundesligisten aufliefen, der allerdings noch mit violetten Laibchen ausgestattet war und es mit einem Regionalligisten am Tivoli zu tun bekam. In der Saison 2002/2003 unterlag die neu ins Leben gerufene SPG Wattens/Wacker der Austria Salzburg mit 0:2. Eine ähnlich heiße Atmosphäre wie damals ist erwünscht – das Ergebnis eher weniger.
Spieldaten:
ÖFB-Samsung-Cup, Viertelfinale
FC Wacker Innsbruck – FC Red Bull Salzburg
Dienstag, 16. April 2013, 20:30 Uhr
Tivoli Stadion Tirol, Innsbruck
SR Alexander Harkam