Nach einem schnellen Gegentor wirkte der FC Wacker Innsbruck II am Sonntag gegen die abstiegsgefährdeten Harder völlig gelähmt. Nach etwa 30 Minuten gelang dann jedoch der Umschwung, Wacker raffte sich auf und siegte schließlich noch verdient mit 2:1.
Vom Winde verweht
Nur etwa 100 Zuschauer verirrten sich auf den vom Föhn leer gefegten Tivoli W1 und wurden neben böigem Wind mit eisiger Kälte und (zumindest zunächst) spielerischer Tristesse bestraft. Auch die Gäste aus Hard, die im argentinischen Teamtrikot antraten, passten sich dem Heimteam an und spielten Kick and Rush, allerdings erfolgreicher: Nach einer Ecke zog Umjenovic volley von der Strafraumgrenze ab, Steinhauser fälschte ab – 0:1 nach sechs Minuten. Spätestens jetzt agierte der FC Wacker Innsbruck nur mehr panisch: Die spielerische Linie fehlte völlig, keine Spur vom sonst gepflegten Kurzpassspiel der Jungwackerianer. Zunächst übernahm niemand Verantwortung, lieber bezog man Goalie Markus Egger auffällig oft ins Spiel ein.
Michael Simic gibt Gas
Bis Minute 27 verbuchte der FC Wacker Innsbruck keinerlei nennenswerte Offensivaktion, dann aber begann Wacker doch noch die Kontrolle zu übernehmen. Kreativposten im wackeren Spiel war Michael Simic, der sich ein Herz fasste und von Minute zu Minute ballsicherer wurde. Zunächst vergaben Andreas Kuen (27.) und Kevin Nitzlnader (38.) noch gute Möglichkeiten zum Ausgleich, dann aber halfen sogar noch die Gäste mit: Manuel Wildauer brachte eine Ecke zum kurzen Pfosten direkt aufs Tor, der Deutsche Steinhauser stieg hoch, blockierte seinen Torhüter und bugsierte den Ball unglücklich ins eigene Netz zum 1:1 (44.). Noch vor dem Pausentee hätte Wacker die Partie eigentlich schon drehen müsen: Michael Simic schickte Pascal Gredler, der aber vom Fünfer mit einem Lupfer nur aufs Tornetz traf (45.).
Den Sieg erarbeitet
Nicht dass Wacker Innsbruck spielerisch geglänzt hätte, aber trotzdem kippte das Spiel von Minute zu Minute nach der Pause. Samuel Krismers Volley wurde gerade noch zur Ecke abgewehrt (46.), Andreas Kuens platzierer Schuss aufs Kreuzeck ebenfalls (48.). So musste schließlich wieder ein Standard für den entscheidenden Treffer herhalten: Ein Freistoß aus dem Halbfeld kam aufs lange Eck, Sebastian Siller stieg hoch, köpfelte Goalie Türr an, traf aber im Nachschuss doch noch aus wenigen Metern zum verdienten 2:1 (74.). Diese knappe Führung blieb bis Abpfiff ungefährdet: Wacker traf via Nitzlnader-Flanke noch die Querlatte (79.), Sascha Wörgetter vergab mit einem überhasteten Volley aus elf Metern die Entscheidung (88.). Völlig allein wäre der Abräumer im Mittelfeld nach einem Konter über Alexander Gründler am Elfer gestanden und hätte den Ball sogar locker stoppen können. Die Nachspielzeit verlief geruhsam: Alexander Gründler zeigte dekoriert mit drei Gegenspielern kleine Tänzchen mit Ball an der Eckfahne und verhalf seinem Team so zu 100% Ballbesitz bis zum Schlusspfiff.
Drei wichtige Punkte für den FC Wacker Innsbruck II: Der Abstand zur Abstiegslinie und dem FC Hard beträgt wieder acht Punkte, der Wacker klettert auf Platz neun ins gesicherte Mittelfeld. Genau dieses Umfeld braucht die junge Löberbauer-Elf zur spielerischen Weiterentwicklung. Weiter geht’s nächste Woche Samstag, 15:00, auswärts bei der WSG Wattens.
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck – FC Hard 2:1 (1:1)
Tivoli W1, 100 Zuschauer
Schiedsrichter: Vitzkotter
FC Wacker Innsbruck: Egger; Joppich (60. Fodor), Siller, M. Wildauer, Gredler; Kuen, Nitzlnader, Wörgetter, Krismer (84. Bstieler); Gründler, Simic (68. Otsuka)
FC Hard: Türr; Feigt, Steinhauser, Fleisch, Oberhanss; Santin (78. Kayar), Erbek, Grabherr, Duerr (67. Schall); Umjenovic, Sutter
Torfolge: 0:1 Steinhauser (6.), 1:1 Eigentor Steinhauser (44.), 2:1 Siller (74.)
Verwarnungen: Wörgetter, Joppich bzw. Erbek, Steinhauser, Sutter