Nach dem verpatzten Frühjahrsstart in der Rieder Keine-Sorgen-Arena kommt einer der unmittelbaren Konkurrenten unseres FC Wacker Innsbruck auf das Tivoli. Mit sechs Punkten Rückstand auf den SV Mattersburg könnte die Kirchler-Elf eine weitere Mannschaft in den eisigen Abstiegskampf verwickeln.
Die Woche der Wahrheit
Zu viele Eigenfehler sowohl bei Standardsituationen als auch im Spielaufbau waren ursächlich für die 0:3-Auftaktniederlage gegen die SV Ried. Dementsprechend gesenkt waren die Köpfe der eigenen Mannschaft, als sie das Innviertel wieder in Richtung Westen verließ. Trotz jener Niedergeschlagenheit soll, auch dank des positiv verlaufenen Winters, wichtiges Selbstvertrauen den Ausschlag für die kommenden Aufgaben bilden. Keine leichte Aufgabe für Trainer Roland Kirchler, der sich in dieser Woche dem mentalen Teil der Vorbereitung schwerpunktmäßig widmete. Nicht nur von dem Heimmatch am Samstag gegen den SV Mattersburg, auch von dem Mittwochs-Spiel gegen den SC Wiener Neustadt geht eine enorme Strahlkraft für den weiteren Frühjahrsverlauf aus. Gelingt es unserem FC Wacker Innsbruck aus beiden Partien möglicherweise sogar die volle Punktzahl mitzunehmen, ist eine hervorragende Grundlage für die schwereren Partien gegen die Wiener Austria und Salzburg geschaffen. Neben der eigenen Erwartungshaltung macht auch die Vergangenheit Mut für das wackere Vorhaben: Nach dem Trainer-Debüt von Roland Kirchler gelangen sowohl gegen die Burgenländer (2:1) als auch gegen die Niederösterreicher (1:0) zwei Siege – was im Herbst machbar war, wird auch im neuen Jahr 2013 möglich sein.
Evolution statt Revolution
Der siebte Tabellenplatz täuscht: Als gerettet ist die Elf von Franz Lederer nicht zu bezeichnen, liegt sie doch nur sechs Zähler vor unserem FC Wacker Innsbruck. Trotz der angespannten Situation blieb in Mattersburg über den Winter vieles beim Alten. Typisch für die Burgenländer setzte Trainer Franz Lederer auf Kontinuität und beließ seine Mannschaft im Wesentlichen so, wie sie sich bereits im Herbst präsentiert hatte – und dieser verging nicht konfliktfrei. So blieb die Lederer-Elf von Ende September bis zum Beginn der Adventszeit insgesamt neun Spiele sieglos. Wieder einmal wackelte der Stuhl des Langzeit-Coaches, der zum Jahresende dank der Siege gegen die Nachbarn aus der Südstadt und Wiener Neustadt den Kopf doch noch aus der Schlinge zog. Ein langer Weg bis zum ersehnten Ziel „Klassenerhalt“ wird aber auch Lederer und seiner Mannschaft nicht erspart bleiben. Umso erstaunlicher erscheint die Entwicklung der Burgenländer, wenn der Saisonstart im letzten Sommer als Messlatte der eigenen Leistung herhalten soll: Aus den ersten sechs Partien wurden vier Siege geholt – Platz Drei und die kurzfristig aufkeimende Hoffnung auf die Rückkehr des so ersehnten Spitzenfußballs begleitete den SVM durch den Frühherbst. Ein halbes Jahr später hat die graue Fußball-Realität wieder Einzug gehalten im Pappelstadion, das derzeit alles andere als ein Publikumsmagnet ist. Auch wenn die Liebe der Zuschauer zu ihrem Bundesligisten vorerst erkaltet ist: Vor allem in der Nachwuchsarbeit wird in Mattersburg vorbildliche Arbeit abgeliefert. Der Mannschaftskern rund um Ilco Naumoski, Patrick Bürger und Manuel Seidl prägt seit Jahren das eigene Spiel. Ständig ergänzt um junge Nachwuchskräfte aus der Umgebung und vereinzelte Auslands-Transfers wird im Burgendland eine Transferpolitik betrieben, die sich seit mittlerweile neun Jahren die Bundesliga-Zugehörigkeit als Auszeichnung ans Revers heften kann. Auch in diesem Winter blieb man der eigenen Linie treu und blieb umsichtig am Spielersektor. Mit Thomas Dau von Rapid wurde ein Goalie geholt, der auf den alternden Thomas Borenitsch zusätzlichen Druck ausüben soll. Manch kleine Evolution findet man im sonst so beständigen Kader aber doch noch: Mit Ivica Majstorovic als neuem Innenverteidiger und dem jungen Christian Gartner im Mittelfeld nahm Lederer an zwei Schlüsselpositionen unerwartete Veränderungen vor. Eine Umstellung durchaus zum Vorteil für die Grün-Weißen, die zum Auftakt dem SK Sturm ein torloses Remis abtrotzten und mit einer erstaunlich kompakten Defensive überraschten.
Neues Personal, neue Chance
In Bestbesetzung wird der Tiroler Traditionsverein am Samstag auflaufen können: Dario Dakovic und Kapitän Tomás Abrahám werden ihren Dienst nach absolvierter Gelb-Sperre wieder antreten, womit Marco Kofler und Simon Piesinger wieder in die zweite Reihe zurücktreten werden. Neben unserem FC Wacker Innsbruck wird sich auch die Mattersburger Mannschaft in veränderter Zusammensetzung präsentieren. Die gegen Sturm erstmals installierte Abwehrkette Höller-Majstorovic-Mravac-Potzmann wird im Tivoli definitiv kein Revival erleben. Bedingt durch die fünfte Gelbe Karte von Alois Höller sucht Franz Lederer nach Ersatz auf der rechten Seite, die womöglich eine gute Angriffsfläche für unsere Schwarz-Grünen bieten könnte. Inwieweit Roland Kirchler erneut auf die Flügelzange Christopher Wernitznig und Daniel Schütz zurückgreifen wird, bleibt derzeit noch ein gut gehütetes Geheimnis.
Wir sind Wacker Innsbruck
Die Saison nähert sich ihrer vorentscheidenden Phase. Unser FC Wacker Innsbruck musste von Beginn an kämpfen, war bereits abgeschrieben und erarbeitete sich schließlich doch noch eine gute Ausgangsposition für das Frühjahr. Großen Anteil daran hat nicht zuletzt das treue Tivoli-Publikum, das auch in schweren Zeiten seinen schwarz-grünen Lieblingsverein unterstützte. Gerade jetzt ist diese Unterstützung für die Mannschaft wichtiger denn je, will man im Kampf um die Bundesliga den entscheidenden Schritt voraus sein. Lasst Euer schwarz-grünes Herz sprechen und unser Tivoli wieder zu einer Festung werden, in der es für den Gegner nichts zu holen gibt.
Spieldaten:
tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile, 22. Runde
FC Wacker Innsbruck – SV Bauwelt Koch Mattersburg
Samstag, 23. Februar 2013, 16:00 Uhr
Tivoli Stadion Tirol, Innsbruck
SR Dieter Muckenhammer