Im Rahmen der 15. Runde traf der FC Wacker Innsbruck auf Austria Wien. Die Favoritenrolle war trotz des Heimvorteiles klar aufseiten der Veilchen aus Favoriten. Die Schwarz-Grünen konnten mit den vorangegangenen vier Siegen (3 x Meisterschaft, 1 x Cup) gehörig an Selbstvertrauen zulegen. Damit konnte die vielzitierte Rote Laterne an die Wiener Neustädter abgegeben werden.
Auch der Tabellenführer aus der Bundeshauptstadt wusste in den letzten Runden zu überzeugen. Mehr noch, die Wiener präsentierten sich als wahre Torfabrik. So konnte man sowohl beim hart umkämpften 6:4-Auswärtssieg gegen Admira Wacker in Runde 13 als auch in der darauffolgenden Runde gegen Ried (6:1) sein Torkonto ordentlich aufbessern. Mit jeweils drei Treffern bei beiden Begegnungen (insgesamt erzielte er schon 14 Tore) war Philipp Hosiner der violette Sieggarant.
Torloses Remis gegen überlegene Austria zur Pause
Die Austria begann das Spiel mit zwei altbekannten Gesichtern: Sowohl Fabian Koch als auch Florian Mader liefen bei den Wienern in der Startelf auf. Das aktuelle Selbstvertrauen spiegelte sich auch in der Aufstellung wieder: Die Veilchen begannen am Innsbrucker Tivoli mit drei Stürmern.
Bei den Schwarz-Grünen rückte wieder Thomas Bergmann in die rechte Außenverteidiger-Position, Christoph Saurer „beerbte“ Christopher Wernitznig im Mittelfeld. Statt Marcel Schreter begann Julius Perstaller im linken Mittelfeld.
In der 2. Minute tauchte die Heimmannschaft bereits das erste Mal im gegnerischen Strafraum auf: Nach einem Einwurf konnte der Ball nach einem Strafraum-Gestocher noch geklärt werden. Drei Minuten später wurde es zum ersten Mal brenzlig im Strafraum der Schwarz-Grünen: Hosiner tauchte allein vor Safar auf, dieser klärte mit einer Superparade. Die Gäste agierten im eigenen Stadion im Stile einer Auswärtsmannschaften, ließen den Gegner kommen und versuchten, Konterstöße zu lancieren. In der 8. Minute Riesenglück für Wacker Innsbruck: Ein Schuss von Jun vom langen Eck aus streifte die Querlatte. Der Favorit hatte ein ganz klares spielerisches Übergewicht, der Tiroler Traditionsverein hielt mit viel Kampfgeist dagegen. Weite Klärungsversuche landeten immer wieder beim Gegner. Nennenswerte Offensivaktionen der Innsbrucker blieben weiter Mangelware. In Minute 16 schickte Piesinger Thomas Bergmann, dessen Flanke landete hinter dem Tor. Erster Torschuss von Wacker Innsbruck dann in der 21. Minute, Merinos Schuss aus 11 Metern verfehlte sein Ziel aber klar. In der 26. Minute war dann wieder Safar bei einer Flanke von Jun von rechts, die er wegfaustete, auf dem Posten. Die schwarz-grünen Versuche, Konter einzuleiten, wurden von den Veilchen immer wieder durch gewonnene Zweikämpfe oder taktische Fouls unterbunden. Auch der Fehlpass-Teufel schlich sich ein ums andere Mal ein. Unglaubliche Szene dann in der 29. Minute: Svejnoha spielte vom Fünfer einen Rückpass auf Safar, dieser reagierte toll und schlug den Ball nach kurzer Nachdenkpause aus der Gefahrenzone. Zweiter Torschuss für Wacker Innsbruck in der 34. Minute: Perstaller zog von außen in die Mitte und zog vom Sechzehner ab, doch sein Ball landete knapp neben dem Tor. Eine Großchance auf den Führungstreffer fanden die Innsbrucker plötzlich in der 36. Minute vor: Merino zog nach einem langen Pass plötzlich allein auf Lindner, der den darauf folgenden Schuss aber parieren konnte. Eine Minute später versuchte es abermals Merino mit einem Heber von der Strafraumgrenze, der aber einen halben Meter über das Tor ging. In der 40. Minute blieb Wallner nach einem Zweikampf mit Ortlechner, der auf ihn fiel, liegen, konnte aber nach kurzer Behandlungspause weiter spielen. In der drauffolgenden Minute rutschte Hauser einem langen Ball entgegen und traf Rogulj voll, dafür wurde ihm von Schiedsrichter Dintar zu Recht die Gelbe Karte präsentiert. Die Innsbrucker hatten in dieser Phase das Spiel gut im Griff, Austria-Trainer Peter Stöger machte seinen Unmut über den plötzlichen Leistungsabfall von der Seitenlinie lautstark Luft. Knapp vor dem Halbzeitpfiff dann noch einmal Glück für Schwarz-Grün, ein Schuss von Vrsic ging nur knapp am Pfosten vorbei.
Rote Karte für Hauser und drei Gegentore
Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Die erste Aktion zeigte wieder die Heimmannschaft: Nach einem Einwurf kam Wallner mit Rücklage zum Kopfball, konnte diesen aber nicht auf das Tor platzieren. Besser machten es die Gäste im Gegenzug: Holland spielte über die Flanke zu Suttner, der auf Suttner weiterspielte. Dessen Flanke landete auf den Kopf von Mader, der Ball landete im Tor (48. Minute). Gleich darauf fuhr auch noch Alexander Hauser im Zweikampf mit Stankovic den Ellbogen aus und sah dafür die Ampelkarte. Im Anschluss bot sich eine Konter-Möglichkeit für Wacker Innsbruck, der Pass von Bergmann kam allerdings nicht ideal in den Lauf und so konnte Wallner keinen Profit daraus schlagen. In der 53. Minute blieb den 6.684 Zuschauern der Torschrei im Halse stecken: Nach einem Eckball von Merino gewann Dakovic das Kopfballduell und – traf den Pfosten! Das hätte der Ausgleich sein können! Die Heimmannschaft wirkte jetzt bissiger und hatte plötzlich viel Ballbesitz, das Gegentor und die Rote Karte schienen Weckrufe zu sein. In der 56. Minute kam Roman Wallner am Sechzehner zum Ball, zeigte eine tolle Drehung, doch sein Schuss wurde geblockt. Trainer Roland Kirchler brachte nun Christopher Wernitznig für Julius Perstaller ins Spiel, um dem Spiel vielleicht noch eine Wendung geben zu können. Die Austria versuchte nun, den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen, um den Elan der Innsbrucker zu bremsen. In der 65. Minute gab es Eckball für die Austria, der Volleyschuss von Jun ging deutlich am Pfosten vorbei. Nach einem sehr kontrollierten Spielaufbau der Austria fiel dann der zweite Treffer in der 69. Minute: Jun bekam den Ball perfekt in den Strafraum serviert, und verwerte diesen mit einem Schuss ins lange Eck. Torhüter Safar war wie auch schon beim ersten Treffer ohne Chance. Damit war das Spiel wohl entschieden. Die 77. Minute brachte einen Angriff der Austria, die in 4:3-Überzahl Richtung Safar lief, doch Svejnoha passte den Moment der Ballabgabe routiniert ab und eroberte das Spielgerät. Es kam dann aber doch noch schlimmer für Schwarz-Grün: In der 83. Minute passte Grünwald zu Hosiner, der aus kurzer Distanz Safar keine Chance ließ.
Trainer Roland Kirchler brachte gleich nach dem dritten Gegentreffer Alexander Fröschl für Carlos Merino ins Spiel. In der 90. Minute konnte sich Szabolcs Safar bei einem Schuss von Stankovic, den er über die Latte drehte, noch einmal auszeichnen.
Fazit: Kämpferisch konnte man im Spiel gegen die Austria absolut entsprechen, nach dem Führungstreffer der Wiener und der Roten Karte für Hauser verhinderte Aluminium den Ausgleich. Nach dem zweiten Treffer war die Partie endgültig entschieden.
FC Wacker Innsbruck – FK Austria Wien 0:3 (0:0)
Stadion: Tivoli Stadion Tirol
Schiedsrichter: Christian Dintar
Zuschauer: 6.684
FC Wacker Innsbruck:
Safar – Bergmann, Dakovic, Svejnoha, Hauser – Piesinger (76. Schreter), Abraham – Perstaller (57. Wernitznig) Merino (83. Fröschl), Saurer – Wallner
FK Austria Wien:
Lindner – Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner – Vrsic (57. Grünwald), Holland (75. Dilaver), Mader – Stankovic, Hosiner (83. Kienast), Jun
Tore: 48. Mader, 69. Jun, 83. Hosiner
Gelbe Karten: Hauser (43. Minute); Suttner (24. Minute), 71. Rogulj, 73.Holland
Gelb-Rot: Hauser (49. Minute)