Vielfalt im Fußball ist normal geworden. Der Shootingstar des österreichischen Fußballs heißt David Olatukunbo Alaba, seine Herkunft und Hautfarbe sind kein Thema mehr. Österreichs Fußballer des Jahres 2010 heißt Zlatko Junuzovic und ist als Kind aus Bosnien geflüchtet. Muslimische Österreicher wie Veli Kavlak und Yasin Pehlivan sind Stützen des Nationalteams. Der Fußball bringt so Vorurteile ins Wanken.
Österreich ist längst ein erfolgreiches Einwanderungsland, zumindest im Fußball. Dem kann auch die Beschränkung von SpielerInnen ohne österreichischen Pass im heimischen Amateurfußball nicht viel anhaben.
Doch Fußball wirkt nicht nur integrativ. Fußball kämpft auch mit Vorurteilen und Diskriminierungen – etwa Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit (Homophobie) und Sexismus.
„Der spielt wie ein Woama!“
Auf den Tribünen hört man öfters „Der spielt wie ein Woama!“ oder „Du schwule Sau“. Würde es sich um Rassismus handeln, wäre Feuer am Dach. Doch Homophobie wird scheinbar toleriert. Damit sei niemand im Speziellen gemeint, denn es gibt eh keine schwulen Fußballer? Während schwule Rugbyspieler und Boxer den Schritt an die Öffentlichkeit wagen, ist Schwulsein im Männer-Profifußball nach wie vor ein Tabu. Gleichzeitig verbieten viele Eltern ihren Töchtern zum Fußball zu gehen – aus Angst, sie könnten lesbisch werden. Diese intolerante Atmosphäre zu ändern, ist Aufgabe von uns allen.
„Frauen haben keine Ahnung vom Fußball“
Frauenfußball ist die am schnellsten wachsende Sportart auf der Welt. Auch in Österreich. Seit der Saison 2008/09 hat sich die Zahl der ÖFB-Vereinsspielerinnen auf 20.000 fast verdreifacht. Im FIFA Ranking nehmen die ÖFB-Frauen mit Platz 35 die beste Platzierung in der Geschichte ein. 20 bis 30 % der Fans deines Vereins sind weiblich. Wer behauptet, dass Frauen keine Ahnung vom Fußball haben, hat selbst keine Ahnung vom Fußball.
FARE Aktionswoche
Die europaweite Aktionswoche gegen Rassismus und Diskriminierung des in Wien gegründeten Netzwerks FARE bringt Vereine, Fans, SpielerInnen, Verbände, MigrantInnen und Menschenrechtsgruppen aus 40 Ländern zusammen. Die österreichische Fußball-Bundesliga mit ihren 20 Vereinen ist hier eine der innovativsten Ligen.
Fußball ist für alle da – völlig egal, welcher Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
Lassen wir die Vielfalt leben, auf dem Platz, in der Kurve, in den Vorstandsetagen. Darum Hirn einschalten – sich über Ausgrenzung bewusst werden und Vorurteile platzen lassen.