Am kommenden Dienstag startet die zweite Hauptrunde des ÖFB-Cups mit schwarz-grüner Beteiligung. Gegen den Ostligisten SC Sollenau geht es für die Mannschaft von Walter Kogler um den Einzug in das Achtelfinale.
Ein hartes Stück Arbeit
Dass der Cupbewerb oftmals seine eigenen Gesetze hat, bekamen schon in der ersten Hauptrunde einige Teams zu spüren. So war für die in der Ersten Liga favorisierten St. Pöltener schon in Runde Eins Endstation gegen Bad Vöslau, genauso wie für Blau-Weiß Linz gegen St. Florian. Selbst die hoch gehandelte Truppe von Sturm Graz setzte sich nur mit Mühe mit 1:0 in Wattens durch. Immerhin überstanden die Mannschaften der Bundesliga die erste Cuprunde in Gänze unbeschadet, so auch unser FC Wacker Innsbruck. Nervenflattern war beim Saisonauftakt in Gratkorn allerdings ein ständiger Begleiter. Gegen den steirischen Regionalligisten gelang es der Mannschaft von Walter Kogler kaum, spielerische Duftmarken zu setzen. Stattdessen blieben Tore zwischen beiden Teams sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung Fehlanzeige. Nur einmal jubelte das Gratkorner Publikum auf und den Gästen aus Tirol stockte der Atem: Ein von Kevin Maritschnegg ins Gehäuse beförderter Ball wurde von Schiedsrichter Schüttengruber wegen Abseits abgepfiffen. Auf der anderen Seite machte es Christopher Wernitznig vielleicht noch spannender: Der schwarz-grüne Flügelflitzer vergab in der 95. Spielminute in fast schon eleganter Manier einen Strafstoß. Glücklicherweise machten es seine Kollegen Bergmann, Fernandes, Perstaller, Schreter und Schütz im Elfmeterschießen besser und sicherten dem FC Wacker Innsbruck den Aufstieg in die zweite Cuprunde.
Erfolgreich in schwarz-weiß
Souveräner soll es nun gegen einen weiteren Regionalligisten zugehen – diesmal trifft es mit dem 1. SC Sollenau einen Vertreter der Ostliga. Allerdings sind auch die Niederösterreicher nicht sehr erfolgreich in ihre Spielzeit gestartet: Drei Siegen stehen vier Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. Den Vorteil der Unberechenbarkeit darf die Mannschaft von Trainer Thomas Eidler trotzdem für sich beanspruchen. Wurde in der Aufstiegssaison 2010/2011 noch ein umjubelter vierter Platz erreicht, war das darauf folgende Spieljahr geprägt von einer sportlichen Achterbahnfahrt. Einerseits konnte man sich aus dem Duell der Kellerkinder nie wirklich befreien, übertraf andererseits mit 75 geschossenen Toren sogar den Meister und heutigen Erstligisten aus Horn. Dafür verantwortlich ist besonders Christoph Knaller, der allein 28 Treffer beisteuerte. Sollenaus Kapitän scheint mit einer eingebauten Torgarantie aufzulaufen, denn bereits im Jahr 2011 ging der 31jährige mit der Torjägerkanone nach Hause und blieb auch davor in Niederösterreichs Landesliga der Erste unter den Goalgettern. Ein Drittel aller Tore der damaligen Meistermannschaft gingen auf sein Konto.
Kontinuierlich aufwärts
Nicht nur diese persönliche Bilanz beeindruckt, sondern auch der bisherige Werdegang des im Jahr 1920 gegründeten Klubs kann sich sehen lassen. Seit 1998 durchlief Sollenau nahezu alle Etagen des Niederösterreichischen Unterhauses: 1. Klasse, Gebietsliga, zweite und erste Landesliga, bis man 2010 schließlich als Nummer Eins im größten Bundesland schließlich in die Regionalliga aufstieg. Heuer erreichte man die zweite Cuprunde durch einen 2:1-Auswärtserfolg beim oberösterreichischen Vertreter SV Gaflenz, der jedoch im blau-gelben Nachbarbundesland fußballerisch aktiv ist. Und selbstverständlich trug sich auch dort Sollenaus Torschütze vom Dienst, Christoph Knaller, in die Torschützenliste ein. Somit bietet sich einmal mehr eine interessante Herausforderung für die zuletzt arg kritisierte wackere Defensive, die, genauso wie der Rest der Mannschaft die Pflichtaufgabe „Aufstieg“ erfolgreich absolvieren möchte. Außerdem kann die Mannschaft den bisher eher tristen Fußball-Alltag mit einem Cup-Aufstieg wieder etwas aufhellen.
Spieldaten:
ÖFB-Samsung-Cup, 2. Runde
1. SC Wewalka Sollenau – FC Wacker Innsbruck
Dienstag, 25. September 2012, 19:00 Uhr
Stadion Sollenau
SR Christian Dintar