Duell der Gegensätze in Runde sechs: Der Tabellenzweite Austria Wien empfing den Tabellenletzten Wacker Innsbruck. Die Wiener waren mit vier Siegen und nur einer Niederlage in die Saison gestartet, der Trainerwechsel zu Austria-Urgestein Peter Stöger scheint voll aufgegangen zu sein. Genau umgekehrt das Bild beim Tiroler Traditionsverein: Einem Sieg standen vier Niederlagen gegenüber.
Nach 90 Minuten und einer 2:0-Niederlage wurde der Negativlauf weiter prolongiert.
Schwarz-Grünes Eigentor bedeutete violette Führung
Für den erkrankten Szabolcs Safar hütete erstmals in dieser Saison Markus Egger das Tor von Wacker Innsbruck. Im Sturm lief diesmal Julius Perstaller auf.
Erstmals vor dem Strafraum tauchten die Schwarz-Grünen in der sechsten Minute auf, nachdem Perstaller von den Beinen geholt wurde. Der Freistoß von Merino aus 20 Metern wurde allerdings ein Opfer der violetten Abwehr. Die Anfangsphase verlief eher ereignislos. Die Hausherren machten das Spiel, die Innsbrucker warteten auf Konterstöße. Doch dabei schlich sich immer wieder fehlende Präzision in das Passspiel von Wacker Innsbrucker ein. Ein unglaublicher Lapsus bedeutete dann in der 17. Minute die Führung von Austria Wien: Vrsic versuchte den Ball durch die Abwehr zu spielen, dieser wurde von einem Innsbrucker abgefälscht und stieg in die Höhe, Egger lief dem Ball entgegen und Svejnoha „verwertete“ per Kopf ins eigene Tor. Wenn man im Tabellen-Keller ist, schießt man sich das Tor auch noch selbst! Wacker Innsbruck versuchte zu kontern, ein Saurer-Schuss in der 20. Minute stellte Lindner allerdings vor keine Probleme. In der 25. Minute wäre es beinahe noch schlimmer gekommen: Ein Volley-Schuss von Stankovic aus dem Hinterhalt verfehlte das Gehäuse von Egger nur knapp. In der Folge fielen die Innsbrucker nur durch Fehlpässe auf. Man merkte den Akteuren in Schwarz-Grün den Negativlauf der letzten Runde deutlich an. Ein Energieanfall von Daniel Schütz erzeugte dann in Minute 34 endlich einmal Gefahr: Daniel nahm sich den Ball schön mit, schoss ihn allerdings knapp über das Kreuzeck. Symptomatisch für die Leistung von Wacker Innsbruck in Halbzeit eins ein Freistoß von Saurer in der 41. Minute, der in den Wolken landete.
Pausenfazit: Eine biedere Austria führte zur Pause mit 1:0, den Führungstreffer besorgte Martin Svejnoha.
Kein Aufbäumen zu sehen
Die zweite Hälfte begann wie die erste endete: Ballgeschiebe im Mittelfeld, Fehlpassorgien beider Mannschaften, ein „Unkick“, der nicht bundesligawürdig war. Die Austria musste nicht und Wacker Innsbruck konnte nicht. In der 55. Minute erwachte Wacker Innsbruck kurz aus der Lethargie: Wernitznig war über die linke Flanke marschiert, seine Flanke setzte Julius Perstaller neben das Tor. Die Vorentscheidung dann in der 58. Minute: Grünwald zog kraftvoll ab, Egger konnte den Ball zunächst noch retten, dann setzte sich jedoch Jun im Kopfballduell durch und stellt auf 2:0. An eine Wende im Spiel glaubte wohl auch Trainer Walter Kogler nicht mehr, statt dem offensiven Daniel Schütz brachte er mit Simon Piesinger einen zweiten Sechser. Die Wiener Austria kontrollierte weiter das Spielgeschehen, ohne zwingend zu werden. Kurios auch, dass Austria-Trainer Peter Stöger lautstark seinen Unmut über die Leistung seiner Violetten kundtat. Grob fahrlässig vergaben die Wiener in der 73. Minute aus einem Konter die Chance zum 3:0: Ein weiter Pass riss die gesamte Abwehr auf, Simkovic legte ungenau auf Grünwald auf, dieser brachte den Ball nicht im Tor unter. In der 79. Minute zeichnete sich Egger bei einem Austria-Schuss aus.
In der Schlussphase spielte eigentlich nur noch die Austria, allerdings ohne Nachdruck. Von Wacker Innsbruck war überhaupt nichts mehr zu sehen, man ergab sich in die Niederlage.
Nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel muss man sich langsam fragen, wie man die Jubiläumssaison in der obersten Spielklasse „überleben“ will. Eine Reaktion der Mannschaft ist überfällig.
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Austria Wien – FC Wacker Innsbruck 2:0
Stadion: Generali-Arena
Schiedsrichter: Alexander Harkam
Zuschauer: 7.380
Austria Wien:
Lindner – Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner – Vrsic (46. Alexander Grünwald), Holland, Simkovic (80. Murg) – Stankovic, Linz (58. Gorgon), Jun
FC Wacker Innsbruck:
Egger – Dakovic, Kofler, Svejnoha, Hauser – Abraham – Schütz (64. Piesinger), Saurer (76. Bergmann), Merino (84. Fernandes), Wernitznig – Perstaller
Tore: 20. Svejnoha (Eigentor) 58. Jun;
Gelbe Karten: Stankovic (47. Minute) Jun (62. Minute) Ortlechner (90. Minute); Dakovic (6. Minute), Kofler (27. Minute), Abraham (57. Minute)