Bei bestem Sommerwetter und Volksfeststimmung griff die zweite Herrenmannschaft erstmals in den Tiroler Cupbewerb ein. Beim neu in die Landesliga eingestiegenen SV Axams setzte sich die Truppe von Werner Löberbauer schlussendlich mit 7:1 durch.
Unterschiedliche Vorzeichen
Beim SV Axams standen vor dem Saisonbeginn alle Zeichen auf Neustart. Der Vorgängerklub, vor nicht allzu langer Zeit noch gemeinsam mit den Wackerfohlen in der Regionalliga zu finden, musste den Gang in die Insolvenz antreten. Mit fast vollständig getauschter und verjüngter Mannschaft stiegen die Mittelgebirgler heuer neu in die Landesliga ein und weisen bisher eine gemischte Bilanz auf. In Telfs holte man zum Auftakt ein 2:2-Unentschieden, eine 2:4-Niederlage gegen Thaur und siegte zuletzt mit 4:0 in Tarrenz. Die zwei einzig aus der letzten Saison übrig gebliebenen Akteure sind mit Gerold Payr und im Fall Martin Dollinger für Wackerfans keine Unbekannten. Beim FC Wacker Innsbruck tauschte Werner Löberbauer viele Spieler in der Anfangsformation und bot zudem eine gänzlich veränderte Viererkette in der Abwehr. Pausieren durften unter anderem auch das Sturm-Duo Alexander Gründler und Michael Simic. Als Ersatz für Samuel Krismer trug diesmal Kevin Nitzlnader die Kapitänsbinde.
Schnelle Führung
Bevor Schiedsrichter Ivo Penz gegen den Ball treten ließ, mussten beide Teams unter tatkräftiger Unterstützung durch den Stadionsprecher und amüsiertem Publikum das im Tiroler Unterhaus bisher ungewohnte Shakehands hinter sich bringen. Die erste Chance, schon nach wenigen Sekunden, vergaben die Gastgeber durch Fabian Happ, der den Ball aus kurzer Distanz über das Tor schlenzte. In der dritten Minute rappelte es zum ersten Mal im Kasten der Axamer. Michael Happ, der beim Spiel gegen seinen Heimatverein besonders motiviert schien, brachte den Ball mit einem herrlichen Lupfer im Tor unter. Eine Minute später setzte Gregor Petritsch den Ball knapp über das Gehäuse der Gastgeber. Kurz danach musste der Axamer Goalie Markus Leitner bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen. Das in violett gehaltene Trikot des Torhüters setzte beim 1:0-Torschützen wohl zusätzliche Kräfte frei, sodass Michael Happ in Minute Acht nach einem Stanglpass nur mehr einnetzen musste – 2:0.
Axams begehrt auf
Durch den schnellen Rückstand wurde der Kampfgeist der Gastgeber geweckt, die sich nun zunehmend mehr Spielanteile erarbeiteten und Werner Löberbauer lauter werden ließen. Nach einer Viertelstunde tauchte Lukas Töpfer gefährlich vor dem Tor von Hannes Maurberger auf, ehe Naoki Otsuka in höchster Not klären konnte. In Minute 17 kam schließlich das, was der wackere Trainer versuchte zu verhindern – der Anschlusstreffer. Eine schön herausgespielte Kombination von Kapitän Martin Dollinger und Fabian Happ zum 1:2 ließ Axams wieder hoffen. Dollinger war es auch, der drei Minuten später erneut Happ auf die Reise schickte. Hannes Maurberger reagierte allerdings geistesgegenwärtig, lief rechtzeitig hinaus und sicherte sich den Ball. Nur mühsam konnte sich Wacker Innsbruck befreien. Nach einer halben Stunde setzte Kevin Nitzlnader Rupert Wildauer gut in Szene. Axams-Goalie Leitner faustete den Ball in letzter Sekunde noch aus dem Gefahrenbereich. Die nächste Großchance vergab Frano Stanic, der einen Eckball per Kopf neben das Tor setzte. Im Gegenzug machte Axams das Spiel schnell, Fabian Happ lief allein auf das Tor von Maurberger zu, der den schlecht getretenen Schuss abwehren konnte. Noch mehr Pech für die Gastgeber gab es schließlich in Minute 40: Predrag Nenadovic versuchte sein Glück mit einem abgefälschten Fernschuss, der statt dem Tor nur die Werbebande traf.
Genau zur richtigen Zeit
Kurz vor der Pause sollte der beruhigende Zwei-Tore-Vorsprung für Wacker Innsbruck wieder hergestellt sein. Kevin Nitzlnader setzte den Ball zunächst an die Stange, der von dort aber ins Torinnere prallte – Freude beim FCW, lange Gesichter bei Axams, das sich zur Pause durchaus ein Unentschieden verdient hätte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, bis Schwarz-Grün mit dem 4:1 für eine noch bessere Torbilanz sorgte. Erneut schlug Kevin Nitzlnader zu, der von Michael Happ schön bedient wurde. Nun hatten sich die Jungwackerianer wieder gefunden, Axams setzte mit Konterangriffen jedoch immer wieder gefährliche Nadelstiche. Nach 70 Minuten kam ein Aufschrei durch das Ruifachstadion. Nach einer beinharten Grätsche von Manuel Weichselbraun zückte der Unparteiische Rot, womit nur mehr zehn Axamer am Platz standen.
Tore wie Früchte vom Himmel
Wacker Innsbruck nutzte diese Schwäche der Gastgeber nun geschickt aus und setzte sich in deren Hälfte zunehmend fest. Das 5:1 besorgte schließlich Pascal Gredler, der einen Freistoß wunderschön in das lange Eck verwertete. Nach 80 Minuten tritt erneut Gredler in Erscheinung. Einen von Axams-Tormann Leitner weggefausteten Ball kommt über Umwege zum wackeren Defensivmann, der aus knapp 20 Metern das 6:1 perfekt macht. Fünf Minuten später krönte Michael Happ seinen gelungenen Auftritt, indem er einen Minutenschlaf der Axamer Abwehr ausnützte und zum 7:1-Endstand traf. Für Werner Löberbauer war der Sieg gegen den Landesligisten am Ende zwar verdient. Die Art und Weise, mit der seine Schützlinge in manchen Situationen agiert haben, gefiel ihm allerdings weniger. Glücklicherweise fand die an vielen Punkten veränderte Wackermannschaft mit Fortdauer der Partie immer besser ins Spiel und konnte ihre zunächst aufgetreten Abstimmungsprobleme ablegen.
Spieldaten:
Kerschdorfer Tirol Cup, 2. Hauptrunde
SV Raika Axams – FC Wacker Innsbruck II 1:7 (1:3)
Ruifachstadion, Axams
Schiedsrichter Ivo Penz
SV Axams: Leitner; Nenadovic, Jocic, Aichner, Winkler (80. Kandil); Dollinger, Kapelari, Weichselbraun, Payr; Töpfer (71. Lackner), F. Happ (61. Dukic)
FC Wacker Innsbruck II: Maurberger; Stanic, Nitzlnader (63. Schnegg), Briga, Fodor; Gredler, Otsuka (45. Bstieler), Durmus, Petritsch, R. Wildauer (45. Tomic); Happ
Torfolge:
0:1 M. Happ (2.)
0:2 M. Happ (7.)
1:2 F. Happ (17.)
1:3 Nitzlnader (42.)
1:4 Nitzlnader (50.)
1:5 Gredler (74.)
1:6 Gredler (79.)
1:7 M. Happ (84.)
Verwarnungen: Jocic, Payr, Dollinger bzw. FODOR und TOMIC
Ausschlüsse: Weichselbraun (72.)