Was zunächst nach Schönwetter aussah für die Gäste aus Seekirchen, stellte sich nach 25 Minuten plötzlich völlig anders dar: Eingeleitet von einem Wolkenbruch erwachte der FC Wacker Innsbruck in Person von Alexander Gründler. Er allein zog mit einer Torflut von vier Treffer über die Gäste hinweg und schoss den FC Wacker Innsbruck an die Spitze der Regionalliga West.
Feiner Abend für die Gäste?
Zufrieden stand Seekirchen-Trainer und Ex-Innsbrucker Maxl Scharrer in Spielminute zwanzig am Spielfeldrand: Wacker Innsbruck war nur gleich zu Beginn zu einer Halbchance durch Benjamin Fodor gekommen (2.), danach hatten die von ihm betreuten Gäste das Spiel klar in der Hand: Mayr hatte zunächst noch verstolpert (4.), aber Junger machte mit einem satten Schuss ins lange Eck gleich darauf die verdiente Führung für die Gäste klar (5.). Danach zitterte sich die Wackerverteidigung mit einem 0:1-Rückstand weiter und hatte Glück, sich nicht noch einen zweiten Gegentreffer oder eine Torraub-Rote einzufangen (Handspiel von Manuel Wildauer bei einem Lochpass durch die Viererkette, 18.). Im Hintergrund zogen allerdings bereits schwarze Gewitterwolken auf: Es sollte plötzlich alles ganz anders kommen!
Ein Donnerschlag als Weckruf
Gerade als sintflutartiger Regen die ersten flüssigen Elemente im Offensivspiel des FC Wacker Innsbruck lieferte, war es auch schon passiert: Ein langer Ball fand zum freistehenden Alexander Gründler am Strafraum, der ohne zu zögern abzog und mit einem sehenswerten Volley ins Kreuzeck den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Ausgleich markierte (27.). Und plötzlich hagelte es Großchancen für Schwarz-Grün: Alexander Gründler und Benjamin Fodor vergaben zunächst je zweimal (28., 29., 29., 32.), ehe der Neo-Goalgetter Alexander Gründler erneut zuschlug: Michael Simic spielte ins Zentrum auf, wo die wackere Nummer sieben alle Zeit der Welt hatte und mit einem Schlenzer ins lange Eck auf 2:1 stellte (39.). Den Hattrick ließ Grüdler dann bei einem Schuss aus der Drehung aus (41.), dafür stellte Sturmpartner Michael Simic mit seinem Debüttreffer flach von der Strafraumgrenze auf 3:1 (44.).
Alexander Gründler als Lichtgestalt
Zu Hälfte zwei wurde es gewohnt düster am Tivoli W1 – lediglich fünf intakte Scheinwerfer erhellten das weite Tivoliareal. Dass Alexander Gründler an diesem Tage auch blind ins Tor traf, bewies er schnell: Mit zwei Kopien vom zweiten Treffer stellte er jeweils nach Vorlage von Michael Simic auf 5:1 (50., 54.). Auf der anderen Seite durfte Mayr jubeln, der einen erfolglosen Ausflug vom sonst sicheren Wackergoalie Hannes Maurberger per Kopf zum 5:2 nützte (56.). Möglicherweise hat der junge Hannes Maurberger aber auch einfach im Halbdunkel den Ball aus den Augen verloren?
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Wacker Innsbruck II schlief nach furiosen 30 Minuten wieder etwas ein, hätte aber bei zahlreichen Kontersituationen noch das eine oder andere Tor markieren können. So hatte allein Neuzugang Michael Simic dreimal die Chance seinen zweiten Treffer zu erzielen, wobei Alexander Gründler – wer sonst – jeweils die Vorlage geliefert hatte. Bei einem Volley an die Außenstange hatte auf der anderen Seite hingegen Hannes Maurberger diesmal mehr Glück (61.). Einzig Blitze im Hintergrund erhellten noch temporär den Tivoli W1, während es für die Gäste von Minute zu Minute klarer wurde: Die rote Laterne der Regionalliga West war bereits nach dem ersten Spieltag in ihren Händen.
Ein unglaublich aufspielender und vor dem Tor eiskalter Alexander Gründler machte an diesem Tag den Unterschied: Der FC Wacker Innsbruck lacht nach einer unterhaltsamen Partie zum Auftakt der Regionalligasaison dank vier Treffern von Alexander Gründler von der Tabellenspitze. Nicht unerwähnt bleiben sollen zwei Neuzugänge im schwarz-grünen Dress: Sturmkollege Michael Simic, der zwar weniger effizient einnetzte, aber mit schönen Aktionen und Assists aufzeigte, sowie der japanische Mittelfeld-Abräumer Naoki Otsuka, der sich mit einer sicheren Leistung der Marke ‚Tomas Abraham‘ im Mittelfeld des FC Wacker Innsbruck einfügte. Das erste Heimspiel machte in jedem Fall Lust auf mehr und wer könnte da zum nächsten Heimspiel in zwei Wochen gelegener kommen als Relegations-Verlierer WSG Wattens?
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck II -SV Seekirchen 5:2 (3:1)
Tivoli W1, 200 Zuschauer
Schiedsrichter: König
FC Wacker Innsbruck II: Maurberger; Nitzlnader, Popp, M. Wildauer, Gredler; Fodor (77. R. Wildauer), Otsuka (45. Löffler), Briga, Krismer; Gründler (83. Hamzic), Simic
SV Seekirchen: O‘ Connor; Gottfried, Oberauer, Hartl (17. Taucher), Märzendorfer (55. Groiss); Mayr, Seidl, Aigner, Federer (55. Rösslhuber); Mühllechner, Junger
Torfolge: 0:1 Junger (5.), 1:1 Gründler (27.), 2:1 Gründler (39.), 3:1 Simic (44.), 4:1 Gründler (50.), 5:1 Gründler (54.), 5:2 Mayr (56.)
Verwarnungen: M. Wildauer, Gredler bzw. Oberauer, Junger