Das erste Heimspiel der neuen Saison bietet für den FC Wacker Innsbruck ausreichend Optimierungspotenzial. Wenn am Sonntagnachmittag die beiden geschundenen Teams der ersten Runde aufeinandertreffen, soll die Saison für die Elf von Walter Kogler bestenfalls zum zweiten Mal beginnen.
Liebesentzug
Mäzene und der österreichische Fußball – eine scheinbar unendliche Geschichte. Kaum ein Klub im Profigeschäft hatte nicht schon einmal Berührungspunkte mit prominenten Geldgebern. Dass der Weg mancher Vereine aber auch in die umgekehrte Richtung verlaufen kann, zeigte zuletzt der SC Wiener Neustadt, der den Abgang von Frank Stronach verkraften musste. In der Sommerpause war es nun auch bei den Südstädtern so weit. Der bei der Admira als starker Mann agierende Richard Trenkwalder fuhr im Sommer die Unterstützung seines Unternehmens straff zurück. Das einzige, was vom einstigen Geldsegen blieb, ist der Stadionname und Trenkwalder selbst. Denn soweit auch dessen Name aus dem Admira-Umfeld verschwunden ist – das Amt des Vereinspräsidenten wollte er dann doch behalten. Unter dem traditionellen Namen und leicht verändertem Wappen beginnt für die Admira nun ein weiteres Kapitel ihrer so wechselvollen Geschichte.
Einmal Litauen und zurück
Die Leichtigkeit und Euphorie eines Aufsteigers war es, die den jungen und unbekannten Schützlingen von Didi Kühbauer Gelegenheit zum Reifen gab. Unbekümmert und fernab aller Erwartungshaltungen überzeugten die Südstädter mit frechem Offensivfußball. Der Lohn dafür ließ nicht lange auf sich warten: Zum ersten Mal seit 1994 spielt die Admira wieder international. Und auch im europäischen Bewerb ging es für die unerfahrenen Niederösterreicher recht gut los. Zum Auftakt des Europa-League-Abenteuers holte man gegen den litauischen Vertreter Schalgiris Vilnius dank Philipp Hosiner einen wertvolles 1:1-Unentschieden.
Auf dem Boden der Tatsachen
Während so mancher Akteur aus der schwarz-grünen Defensive auch noch im Schlaf von Rapid-Neuzugang Terrence Boyd geträumt haben dürfte, bescherte Rene Gartler dem kommenden Gegner ein ganz ähnliches Phänomen. Mit seinen zwei Treffern machte der 26jährige Neo-Rieder den Sieg seines Klubs gegen die Admira im Alleingang klar. Wer nun nach Gründen für die Auftakt-Niederlage sucht, wird schnell fündig: Eine ungewohnt magere Zweikampfbilanz, gepaart mit einem erlahmten Flügelspiel der in der Vorsaison noch so zuverlässigen Gernot Plassnegger und Andi Schrott. Und wenn es bei der Admira schon einmal nicht lief, war zumindest auf Patrik Jezek immer Verlass. Aber auch der mittlerweile 35jährige Routinier schaffte es nicht, gegen die Oberösterreicher entscheidende Impulse zu setzen. Ähnlich wie beim Tiroler Traditionsverein hofft nun auch Didi Kühbauer, im zweiten Saisonspiel noch einmal von vorne beginnen zu können. Allerdings werden die Niederösterreicher schon so kurz nach Saisonbeginn bereits klar geschwächt auf das Feld gehen. Der neu gekürte Kapitän Richard Windbichler artikulierte sich nach dem Geschmack von Schiedsrichter Dintar wohl zu deutlich und wurde kurz vor Abpfiff frühzeitig unter die Dusche geschickt – Rotation ist also angesagt.
Feuertaufe St. Hanappi
Ob sich jene Rotation auch in der Aufstellung von Walter Kogler niederschlägt, wird sich weisen – bot der FC Wacker Innsbruck dem grün-weißen Gegner sowohl in der Rückwärtsbewegung als auch beim eigenen Spielaufbau zu viel Angriffsfläche. Kritik und Einzelgespräche standen daher in dieser Woche auf der Tagesordnung, wobei sich dem geschulten Auge im Innsbrucker Spiel auch so mancher Lichtblick bot. Als gutes Beispiel empfahl sich Simon Piesinger in seinem ersten Bundesliga-Spiel überhaupt für weitere Einsätze. Als Tüpfelchen auf dem „i“ durfte sich der junge Oberösterreicher auch die einzig echte Torchance an sein Revers heften. Ebenfalls auffällig agierte Daniel Schütz, dank dessen Einsatz das sonst eher maue wackere Flügelspiel erkennbar blieb. Genügend Ansatzpunkte für ein gutes Spiel dürften also vorhanden sein und sollte die Admira dem Gegner erneut ähnlich viel Raum lassen, ähnlich wie in der letzten Woche: Das wackere Mittelfeld wäre dankbar.
Spielmacher gesucht
Am Rande des ersten Heimspiels der neuen Saison bietet der Tiroler Traditionsverein seinen Besuchern einige Schmankerl. Am Nordosteingang bietet sich die Möglichkeit, einander im Rahmen eines Wuzzler-Cups zu messen. Ebenfalls wartet eine Torschusswand auf manch packendes Duell – vielleicht findet sich dabei ein weiterer neuer Regisseur für das schwarz-grüne Dress. Interessierte Anhänger können sich parallel dazu in angenehmer Atmosphäre über die Vorteile einer Mitgliedschaft im Jubiläumsjahr informieren. Der FC Wacker Innsbruck bedankt sich bei Kaiser Bier für die freundliche Unterstützung.
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Spieldaten:
tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile, 2. Runde
FC Wacker Innsbruck – FC Admira Wacker Mödling
Sonntag, 29. Juli 2012, 16:00 Uhr
Tivoli Stadion Tirol, Innsbruck
SR Robert Schörgenhofer