Das nächste Auswärtsspiel bestreiten die Schützlinge von Werner Löberbauer nur wenige Kilometer östlich von der Landeshauptstadt entfernt. Gegen die abgeschlagenen Haller Löwen stehen die Chancen nicht schlecht, erneut das Punktekonto aufzufüllen.
Mit der roten Laterne
Groß war die Freude im vergangenen Sommer: Mit überlegendem Vorsprung sicherten sich die Haller den Tiroler Meistertitel und stiegen in die Drittklassigkeit auf. Mit vielversprechenden Neuzugängen von der unmittelbaren Konkurrenz wie Andreas Seeber für das Mittelfeld und einigen Ex-Spielern aus Wattens, darunter Ex-Wacker-Akteur Mathias Gstrein und Armin Hobel als Top-Einkauf, ging es auf Punktejagd in der Regionalliga. Hall-Obmann Alexander Breitfelder kalkulierte vor der Saison sogar mit einem Mittelfeldplatz – was folgte, war eine Serie des Grauens. Die ersten 13 Saisonpartien gingen alle verloren – und das mit einem Torverhältnis von 9:39. Im Oktober war dann für den glücklosen Markus Schnellrieder Schluss auf der Trainerbank. Als Nachfolger angelte man sich Helmut Kraft, der traditionell mit seinen Hallern eine besondere Beziehung pflegt. Was folgte, bezeichnen die einen als „Trainereffekt“, die anderen als letztes Aufbäumen: Tatsächlich gelang unter Kraft der erste Sieg, auswärts beim FC Pinzgau. Danach ging es allerdings genauso trist weiter wie zuvor: In den restlichen Spielen bis zur Winterpause gab es nichts mehr zu holen.
Planen für die Tiroler Liga
Von der Euphorie der Anfangszeit ist nicht viel geblieben. In der langen Winterpause verließen die zuvor als Leistungsträger geadelten Spieler den Klub recht schnell. Seeber ging zurück in die Tiroler Liga nach Schwaz, Hobel vertschüsste sich zu Union Innsbruck. Mit Alexander Matic trägt im Frühjahr nun schon der dritte Trainer in der laufenden Saison die sportliche Verantwortung. Das Kapitel Kraft, gerade einmal einen Monat alt, wurde schnell wieder geschlossen: Wacker Innsbrucks ehemaliger Sportdirektor und Trainer konnte seine weiteren Tätigkeiten, u. a. seine Arbeit als Pressesprecher bei einem Football-Verein, nicht mehr unter einen Hut bringen. Nun stehen die Haller physikalisch zwar noch in der RLW, mit dem Kopf geht man wohl oder übel schon sämtliche Planspiele in der Tiroler Liga durch. „Anständig verabschieden“ lautet daher die Devise für die noch verbleibenden Partien in der Drittklassigkeit. Die Vorbereitung ist nach Aussage der Löwen gut verlaufen und mit einem 4:1 gegen die Reichenau ließ man erstmals aufhorchen. Zum Frühjahrsauftakt gelang zudem eine Punkteteilung mit dem TSV Neumarkt. Auch das ein oder andere personelle Experiment soll im Hinblick auf die kommende Teilnahme in der Tiroler Liga folgen. Dadurch wird die Matic-Elf wesentlich undurchschaubarer als noch im Herbst, was die Aufgabe für die Jungwackerianer nicht unbedingt einfacher macht. Auch Werner Löberbauer warnt vor den Münzstädtern, ist dort seit Beginn des Frühjahres doch ein Aufwärtstrend festzustellen, der sich zuletzt auch an der knappen Niederlage bei Austria Salzburg festmachen lässt.
Ein Sieg sollte möglich sein
Nichtsdestotrotz spielt die Löberbauer-Elf gegen einen Fixabsteiger aus der Regionalliga und wird sich deswegen nichts anderes als einen vollen Erfolg gegen den SV Hall als Ziel auf die Fahnen heften. Der überraschende Heimerfolg gegen die Salzburger Juniorbullen gibt zusätzlichen Rückenwind, zudem ist das Trainerteam stolz auf die gut voranschreitende Entwicklung der Neuzugänge Dominik Popp und Benjamin Fodor im Defensivbereich. Außerdem wird es in Kürze einen Rückkehrer zu vermelden geben: Pascal Gredler wird nach seinen Bänderproblemen endlich wieder auf der Kaderliste aufscheinen. Noch nicht so weit sind hingegen Martin Bstieler und Rupert Wildauer, die weiterhin pausieren müssen.
Eine klare Sache
Zu Beginn des Hinspiels lag schon einmal eine Sensation in der Luft – Hall spielte mutig nach vorne und ging früh durch Mario Geir in Führung, ehe die Jungwackerianer letztendlich das Kommando übernahmen. Ein bunter Torreigen von Manuel Wildauer, Mathias Perktold, Christopher Wernitznig, Lukas Hinterseer und am Ende Pascal Gredler sorgte schließlich für den klaren 5:1-Erfolg der schwarz-grünen Nachwuchshoffnungen. Auch wenn das Ergebnis auf eine entsprechende Überlegenheit des FC Wacker Innsbruck schließen lässt, präsentierte sich der SV Hall vor allem in Hälfte Eins durchaus ebenbürtig. Daher warnt Werner Löberbauer auch diesmal: „In einem Tiroler Derby werden die Haller ohnehin alles in die Waagschale werfen.“ Vorsicht ist also auch diesmal angebracht!
Die Mannschaft freut sich auch im nur wenige Kilometer entfernten Hall in Tirol auf zahlreiche Unterstützung durch die Wackerfamilie!
Spieldaten:
Regionalliga West, 20. Runde
SV Hall – FC Wacker Innsbruck II
Freitag, 6. April 2012, 19:00 Uhr
Haller Lend
SR Bernhard Sarg
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