Mit knapp einem Monat Verspätung kommt es nun endlich zum heiß ersehnten Westderby zwischen dem FC Wacker Innsbruck und RB Salzburg. Sowohl die Kogler-Elf als auch das Team von Ricardo Moniz haben am Mittwoch im Tivoli Stadion Tirol einiges gut zu machen.
Tausche Bundesliga gegen Testspiel
Der ursprünglich vorgesehene Termin der Begegnung am 11. Februar konnte bekanntermaßen aufgrund der arktischen Temperaturen nicht gehalten werden. So sah sich Tirols ehemaliger Vorzeige-Schiedsrichter LA Konrad Plautz gezwungen, das Spiel bei der Vorkommissionierung abzusagen. Statt auf dem tiefgefrorenen Rasen des Tivoli trafen sich Wacker Innsbruck und die Bullen im Trainingszentrum Salzburg-Taxham zu einem Testspiel, welchem beide Vereine hohe Bedeutung beimaßen. Obwohl die Schwarz-Grünen gleich nach Anpfiff durch Perstaller in Führung gingen, verlor Innsbruck schnell den Faden und kassierte durch Soriano und Teigl zwei Treffer vor der Pause und geriet in der zweiten Hälfte durch Leonardo in deutlichen Rückstand. Erst ein durch Merino verwandelter Elfmeter und der anschließende Ausgleich durch Wernitznig ließen die Kogler-Elf wieder erwachen. Am Ende musste man sich den Bullen doch noch mit 3:4 geschlagen geben, da ein zwei Minuten vor Schluss verschuldeter Elfmeter in Cziommer einen günstigen Abnehmer fand.
Salzburg im Tal der Tränen
So viel Hoffnung sich die Mozartstädter angesichts des guten Jahresauftakts auch machten, gegen Meatlist Kharkiv bekamen die Bullen mit 0:4 und 1:4 international deutlich ihre Grenzen aufgezeigt und verabschiedeten sich vorzeitig. Auch in der Bundesliga verlief seit dem Jahreswechsel nicht alles nach Wunsch. Denn aus den bisher drei Partien 2012 holten die Bullen nur vier von zwölf möglichen Punkten. Den vorläufigen Tiefpunkt setzte es am Samstag, als die Elf von Ricardo Moniz den aufstrebenden Mattersburgern zusätzliche Flügel verlieh und überraschend mit 0:1 verlor. Durch diese enorm schwache Vorstellung, die auch den Salzburg-Trainer angesichts der großen Erwartungshaltung vor Ort nicht kalt lassen dürfte, können die Bullen auch bei einem vollen Erfolg in Innsbruck nicht mehr an die Tabellenspitze zurückkehren.
Eine enge Geschichte
Ganz unglücklich verlief der Heimauftakt am Tivoli in Runde Zwei. Unser FCW und Salzburg begegneten sich auf Augenhöhe, ehe Schiedsrichter Grobelnik ein Handspiel von Georg Harding im Strafraum sah und auf den Punkt zeigte. Den darauf fälligen Elfmeter verwandelte Alan zur Salzburger Führung. Am Ende des Spiels hatte Julius Perstaller noch die Möglichkeit, den Spielstand zu drehen. Nachdem Marco Kofler im Strafraum niedergerissen wurde und diesmal Wacker Innsbruck den Matchball in der Hand hatte, scheiterte Perstaller an Gustafsson. Auch im Rückspiel in Salzburg ging Wacker Innsbruck ohne Scheuklappen in die Partie und nahm ein verdientes 1:1 mit zurück nach Tirol. Umso wertvoller ist dieses Remis einzuschätzen, nachdem die Schwarz-Grünen durch den Ausschluss von Martin Svejnoha fast die gesamte zweite Halbzeit nur mehr zu zehnt den Salzburgern Paroli bieten konnten.
Nicht zu unterschätzen
Wie stark die Bullen trotz ihres ausbaufähigen Starts immer noch sind, beweist nicht zuletzt der Blick auf die Torschützenliste. Dort grüßt Stefan Maierhofer mit seinen neun Treffern, gemeinsam mit Sturms Darko Bodul, als Führender vom Platz an der Sonne. Damit der im August 2011 nach Österreich zurückgekehrte Stürmer erfolgreich in Erscheinung treten kann, benötigt er allerdings Flanken. Wenn diese durch die wackere Defensive unterbunden werden können, ist der Salzburger Übermacht schon ein Zahn gezogen. Um selbst erfolgreich zu sein, müssen die Innsbrucker Offensivbemühungen selbst effektiver werden und dürfen nicht an der Strafraumgrenze aufhören. War man gegen die Wiener Austria durchaus in der Lage, Chancen zu kreieren, umso ausbaufähiger war allerdings deren Verwertung. Sollte dies gelingen, steht der wackeren Fangemeinde ein spannendes Spiel ins Haus. Mit dabei sein wird auch wieder Stamm-Goalie Szabolcs Safar, der seinen Infekt überstanden hat. Weniger gute Nachrichten hatte dagegen der samstägliche Auftritt für Marco Köfler parat: Der Osttiroler zog sich eine Meniskusverletzung zu, die bereits operativ behandelt worden ist und sich mit mindestens vier Wochen Spielpause bemerkbar macht.
Spieldaten:
tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile, 20. Runde (Nachtrag)
FC Wacker Innsbruck – FC Red Bull Salzburg
Mittwoch, 7. März 2012, 18:30 Uhr
Tivoli Stadion, Innsbruck
SR Thomas Gangl
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