Nach dem Befreiungsschlag gegen Wiener Neustadt möchte die Elf von Walter Kogler weitere wichtige Punkte sammeln, um sich von ihren Verfolgern abzusetzen. Mit der Wiener Austria wartet ein Gegner mit guten Titelaussichten, aber auch kleinen Schönheitsfehlern.
Nie ganz optimal
In Wien-Favoriten ist die Laune derzeit ausbaufähig, die Erklärung dafür ist schnell gefunden: Seit über einem Monat ist die Austria in der heimischen Liga sieglos. Der gelungene Europacup-Auftritt in Alkmaar vermochte die Gemüter dabei auch nur kurzzeitig zu beruhigen. Trotz der für violette Verhältnisse langen Durststrecke steht die Elf von Karl Daxbacher noch ganz gut in der Tabelle da. Mit vier Punkten Rückstand auf Admira führen die Veilchen derzeit den Rest der Liga an, auch wenn der zuletzt gut aufholen konnte. Ausgerechnet Rapid mutierte durch den 3:2-Erfolg gegen Sturm zum ärgsten Verfolger der Austria.
Ein Rucksack voller Erwartungen
Dass auf der mit Stars gespickten Austria-Mannschaft enormer Erfolgsdruck lastet, bestreitet niemand. Denn ein Blick auf den Kader von Karl Daxbacher lässt andere Klubs neidisch werden: Mit Nacer Barazite haben die Veilchen den vielleicht technisch besten Spieler der Liga. Der niederländische U21-Teamspieler ist überall im Austria-Spiel zu finden und komplettiert mit Zlatko Junuzovic sowie Alexander Grünwald eine starke Offensivachse. In der Defensive scheint mit Manuel Ortlechner, Georg Margreitter und Markus Suttner auch vom Alter her eine ausgewogene Mischung gefunden worden zu sein. Warum die Mannschaft trotz der positiven Rahmenbedingungen oftmals ihre Leistung nicht abrufen konnte, ist Gegenstand vieler Diskussionen im violetten Umfeld. Neben einer häufig schlecht stehenden Hintermannschaft lieferte in der letzten Woche Pascal Grünwald dazu einige Unsicherheiten, die ihm sonst fremd sind. So vergriff sich Wacker Innsbrucks Ex-Kapitän am Sonntag beim Gastauftritt in Kapfenberg und verschuldete den 2:2-Ausgleich der Obersteirer. Wie gut für die Austria, dass zumindest auf Roland Linz Verlass ist. Auch wenn der 30-jährige oftmals unsichtbar im Spiel ist, steht er da, wo ein Stürmer stehen muss. Nicht umsonst führt er deshalb die Torschützenliste mit sieben Treffern an. Neben dem Goalie Grünwald steht mit dem kürzlich von Ried gewechselten Florian Mader ein weiterer ehemaliger Wacker-Akteur im Austria-Kader, der es zuletzt sogar ins ÖFB-Team von Marcel Koller schaffte. Tiroler Fußballer haben scheinbar wieder ein gutes Sprungbrett für die Nationalteam gefunden.
Ein Remis der besseren Sorte
Beim ersten Aufeinandertreffen beider Teams bekamen die fast 8.100 Zuschauer am Tivoli einiges geboten. Nur auf Tore wartete das Innsbrucker Publikum damals vergeblich. Eine selbstbewusste Wacker-Mannschaft, die die Veilchen über weite Phasen des Spiels im Griff hatte, unterstrich im ausklingenden Juli ihr fußballerisches Können und zeigte eine Leistung, die beinahe in der Nachspielzeit mit Siegtreffer belohnt worden wäre. Christopher Wernitznig hatte einen Genieblitz und lief allein auf das gegnerische Tor zu, scheiterte aber allein vor dem damals frisch zur Austria gewechselten Pascal Grünwald.
Einige Änderungen
Definitiv nicht mit nach Wien reisen werden verletzungsbedingt Carlos Merino, Thomas Löffler und der pausierende Inaki Bea. Dafür dürfte der zuletzt angeschlagene Georg Harding sowie der nach seiner Sperre wieder einsatzfähige Martin Svejnoha wieder im Kader stehen. Ob Walter Kogler nach der stabilen Leistung seiner provisorischen Defensive aber überhaupt Änderungen zulassen wird, bleibt abzuwarten. Ebenfalls auflaufen wird Kapitän Tomas Abraham, der sich im Spiel gegen Wiener Neustadt sein Knie leicht lädiert hatte. Auch im Tor wird es eine andere Besetzung geben: Zwar wird Szabolcs Safar das Innsbrucker Tor hüten, auf der Bank wird als Ersatz allerdings Martin Siding Platz nehmen. Die mit Markus Egger eigentlich etatmäßige Nummer Zwei muss aufgrund der in der Regionalliga-Partie gegen Neumarkt verhängten roten Karte zwei Spiele aussetzen.
Spieldaten:
tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile, 14. Runde
FK Austria Wien – FC Wacker Innsbruck
Sonntag, 6. November 2011, 18:30 Uhr
Generali-Arena, Wien
SR Dominik Ouschan
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