Zum ersten Mal seit August dieses Jahres bekommen es die Jungwackerianer wieder mit einem Gegner aus dem eigenen Bundesland zu tun: Am Sonntag gastiert mit dem FC Kufstein ein Tabellennachbar und Vertreter des erweiterten Favoritenkreises auf die Meisterschaft.
Anders als geplant
Große Erwartungen hatten die Festungsstädter an die neue Regionalliga-Saison, die auch von Coach Thomas Silberberger klar geäußert wurden: Ein Platz unter den Top Drei sollte es schon sein. Dafür haben die Unterländer am Transfermarkt einiges investiert: Unter anderem wurde mit dem bosnischen Legionärsduo Mirza Crnkic (Mittelfeld) und Mahir Iftic (Verteidigung) vom NK Jedinstvo aufgerüstet. Vor allem der dreißigjährige Iftic sollte mehr Stabilität in die Kufsteiner Defensive bringen, nachdem Gregor Hanel und Thomas Meixner den Klub im Sommer verlassen hatten. So ganz ist der Umschwung in der Silberberger-Elf allerdings noch nicht zu spüren: Denn entgegen der klaren Erwartungshaltung aller Verantwortlichen tritt der FCK im Moment sportlich auf der Stelle. Nach zwölf Runden haben die Gäste sogar fünf Punkte weniger am Konto als zum vergleichbaren Zeitpunkt im letzten Jahr.
Schwer abgestürzt
Dementsprechend unter Druck ist mittlerweile Coach Thomas Silberberger, der in der Zwischenzeit nicht mehr unumstritten zu sein scheint. Während die Saison mit Auftaktsiegen gegen Hall und Union sowie insgesamt fünf Siegen aus sechs Partien noch gut begann, hat sich im zweiten Saisonviertel der Fehlerteufel eingeschlichen. Im September gewann der FC Kufstein gar kein einziges Spiel. Oftmals fanden die Festungsstädter ihre Chancen im Spiel vor, scheiterten aber häufig an Flüchtigkeitsfehlern im Defensivbereich, die schließlich dem Gegner in die Karten spielten. Nach langer Zeit bot erst das 3:3 gegen Austria Salzburg wieder einen Lichtblick: Dank des Unentschieden in der Kufstein-Arena, das angesichts der behördlichen Sicherheitsauflagen von besonderem medialen Interesse begleitet war, gelang den Hausherren der erste Punktgewinn seit dem 27. August.
Kufsteiner Extreme
Erfolgreichster Torschütze unseres Gegners ist derzeit Ex-Wackerianer und gleichzeitiges Kufstein-Urgestein Markus Unterrainer, der mit sechs Treffern genauso oft einnetzte, wie die erfolgreichsten schwarz-grünen Akteure Andreas Bammer und Lukas Hinterseer. Zudem gehören die Kufsteiner zu den härtesten Teams der Liga. Die körperbetonte Spielweise wird belegt durch einen Blick auf die Statistik: Eine rote Karte, 2 Ausschlüsse nach Gelb-Rot sowie 35 Verwarnungen sprechen ihre eigene Sprache – nur Seekirchen und die Salzburger Austria machten sich beim Schiedsrichter bisher noch unbeliebter. Angesichts der ungewöhnlich ruppig agierenden Kufsteiner bietet sich für die Jungwackerianer eine neue spannende Aufgabe, an der man nur wachsen kann.
Da sich beide Mannschaften in den letzten Partien nicht auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit präsentierten, wird ein guter Start in das Spiel sehr wichtig sein. Aufpassen muss Wacker Innsbruck dabei speziell in der ersten Hälfte: Zwei Drittel der bisherigen Kufsteiner Saisontreffer fielen in den ersten 45 Minuten. Unabhängig davon möchte Werner Löberbauer eine Mannschaft sehen, die erst gar nicht in eine verlegene Situation kommt. Einziger Fixabgang für den wackeren Trainer ist diesmal Andreas Kuen, der mit dem U17-Nationalteam in Dänemark weilt.
Spieldaten:
Regionalliga West, 13. Runde
FC Wacker Innsbruck II – FC Kufstein
Sonntag, 16. Oktober 2011, 15:30 Uhr
Tivoli W1, Innsbruck
SR: Walter Altmann
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